1756 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. Berliner Victoriamühle Akt.-Ges. in Berlin, S0. 33, Schlesische Strasse 38. Gegründet: Am 28./3. bezw. 22./6. 1907 mit Wirkung ab 1./4. 1907; eingetr. 26./6. 1907. Gründer, Gründungsvorgang sowie Einbringungswerte s. Jahrg. 1921/22. Zweck: Betrieb des Müllereigewerbes, insbesondere Erwerb der Geschäftsanteile der „Berliner Victoriamühle G. m. b. H.“ zu Berlin und Betrieb der unter dieser Firma in Berlin, Schlesischestrasse 38, bestehenden Victoriamühle, einschliesslich aller hiermit in Verbindung stehenden Hilfs- und Nebengeschäfte. Die Mühle musste von Nov. 1913 bis Mitte Aug. 1914 infolge Umbauten stillgelegt werden. Nach Fertigstellung derselben er- höhte Leistungsfähigkeit. Das Geschäftsj. 1913/14 ergab einen Verlust von M. 262 111, der aus der Zuzahl. der Aktionäre (s. u. Kap.) gedeckt wurde. 1915/16–1919/20 war die Ges. vorwiegend in Lohnmüllerei für Reichsgetreidestelle etc. beschäftigt. Durch Freigabe des Hafers konnte die Ges. im Jahre 1919/20 die Handelsmüllerei wieder aufnehmen. Im Jan. 1920 wurde das Grundstück Alt-Stralau 44/45, ein 9 Morgen grosses Gelände am Rummelsburger See mit grösseren Gebäulichkeiten käuflich erworben und für Getreide- lagerung verwendet. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Akt. à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 1 500 000 befand sich hauptsächlich im Besitz der Neuen Boden-Akt.-Ges. in Berlin. Im Okt. 1913 ging die Majorität der Aktien in den Besitz von H. Levy, Direktor der IIlkircher Mühlenwerke, über. Die G.-V. v. 8./12. u. 20./12. 1913 beschlossen, dass seitens der Aktionäre zur Reorganisierung der Ges. ein Zuschuss von M. 500 000 (M. 333.33 pro Aktie) zu leisten sei (ist erfolgt). Erhöht lt. G.-V. v. 15./2. 1921 um M. 3 500 000 (also auf M. 5 000 000) in 3500 Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1920, übern. von einem Konsort. (JIlkircher Mühlenwerke A.-G. Strassburg etc.) zu 130 %, angeb. den bisher. Aktion. 1:2 v. 14./4. bis 6./5. 1921 zu 130 %. Lt. G.-V. v. 20./12. 1921 erhöht um M. 5 000 000, übern. zu 125 % von einem Konsort. unter Führung der Allg. Elsäss. Bankges., Frankf. a. M., den Aktion. angeb. zu 130 % (1: 1). Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 27./6. 1922 um M. 5 000 000 in 5000 St.-Aktien à M. 1000 mit Div.- Ber. ab 1./4. 1922, übern. von einem Konsort. (Allg. Elsäss. Bankges. Fil. Frankf. a. M., Bass & Herz, Bank für Textilindustrie, Grands Moulins de Strasbourg (vorm, IIIkircher Mühlenwerke), Bank von Elsass u. Lothringen), zu 130 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2 1 vom 11./9.–1./10. 1922 zu 135 %. Die G.-V. v. 27./11. 1922 beschloss weitere Erhöh. um M. 45 000 000 in 45 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./4. 1922, angeboten zu 33 Hypothekar-Anleihe: M. 5 000 000 in 5 % Schuldverschr. von 1920, 5 Jahre unkündbar, alsdann zu 102 % rückzahlbar in 35 Jahren. Diese Anleihe gelangte durch ein Konsort., bestehend aus der Allg. Elsässischen Bankgesellschaft, Fil. Frankf. a. M. u. dem Bankhause Bass & Herz zu 98.75 % zum freihänd. Verkauf. Hypotheken: 1./1. 1921 völlig zurückgezahlt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Grundst. Berlin 400 000, do. Stralau 500 000, Geb. Berlin 300 000, do. Stralau 200 000, Masch. u. Mühleneinricht. Berlin 1, Masch. Stralau 1, Kraft- u. Lichtanl. Berlin 1, do. Stralau 1, Feuerlösch- u. Badeanl. 1, Mühlenutensil. u. Werkz. 1. Mobil. 1, Fuhrpark 1, Warenbestände 44 332 429, Kassa 274 139, Banken u. verzinsl. Darl. 3 788 488, Debit. 12 758 579, Dubiose 1, Eff. 210 655. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 1 704 220, Spez.-R.-F. 300 000, Obligat. 5 000 000, Werkerhalt.-F. 3 000 000, Obligat.-Aufgeld- rückl. 100 000, Kredit. 37 705 911, unerhob. Div. 156 590, Reingewinn 4 797 580. Sa. M. 62 764 302. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Geschäftsunk. 20 982 659, Abschr. 639 998, Werkerhalt.-F. 3 000 000, Obligat.-Aufgeldrückl. 100 000, Reingewinn 4 797 580. – Kredit: Vortrag 106 451, Waren-K. 29 413 786. Sa. M. 29 520 237. Dividenden 1912/13–1921/22: 0, 0, 8, 8, 8, 8, 8, 12, 15, 25 %. Direktion: Willi David, Fritz Mehr. Aufsichtsrat: Vors. Dir. H. Levy; Stellv. Bank-Dir. Eugen Meyer, Strassburg; Balduin Traud, Altona-Othmarschen; Justizrat Carl Reis, Baden-Baden; Bankier Hans Weinschenck, Frankf. a. M.; Henry Lederlin, Paris; Komm.-Rat Theodor Frank, Berlin; Mühlendir. Charles Wendling, Strassburg i. E. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Disconto-Ges., Bank für Textilindustrie; Frankf. a. M.: Bass & Herz; Strassburg: Ch. Staehling, L. Valentin & Co., Bank von Elsass-Lothringen u. Fil., Allg. Elsäss. Bankgesellschaft u. Fil. Humboldtmühle, A.-G. in Berlin, Monbijouplatz 11. Gegründet: 24./6. 1893. Zweck: Betrieb des in Tegel belegenen Mühlenetabliss. „Hum- boldtmühle“. Der Grundbesitz der Ges. umfasst insgesamt 447 a 54 qm, die zum grössten Teil an beiden Seiten der gepflasterten Schlossstrasse in Tegel liegen. Von diesen sind 4153 qm bebaut. 1907/08 sind 932 qm zu einer Industriebahn abgetreten. Die Anlagen der Ges. haben damit Bahnanschluss in Tegel erhalten. Die Verhandlungen mit der Gemeinde Tegel wegen Hergabe von ca. 1200 qm Strassenland zur Anlegung einer neuen Strasse wurden 1911 beendet, und ist das Mühlengrundstück nunmehr vollständig aufgeschlossen worden. Die neue 26 m breite Strasse durchschneidet das Terrain der Ges. Sie verschafft