1782 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. Wurzener Kunstmühlenwerke und Biscuitfabriken vorm. F. Krietsch in Wurzen. Gegründet: 24./6. 1886; eingetr. 29./7. 1886. Die Ges. erwarb von der Firma F. Krietsch das derselben gehörige Etablissement inkl. des Inventars, der Bestände an Weizen, Roggen etc. für M. 3 699 953. 1902 Ankauf der der Dampfmühlen-A.-G. vorm. G. Schönert in Wurzen gehörigen Mühlenwerke. Kaufpreis für alle der genannten Firma gehörigen Grundstücke, Baufichkeiten und Maschinen M. 600 000, beglichen durch Übernahme von M. 350 000 Hypoth. auf die ge- kauften Objekte sowie Überlassung von M. 250 000 St.-Aktien à M. 1000. Die restl. 30 neuen St.-Aktien dienten zum Ankaufe des Inventars der Schönertmühle an Säcken, Mobilien und Gebrauchsgegenständen aller Art. Zweck: Betrieb der von der Ges. erworbenen Etablissements, und zwar Müllerei und Biskuitfabrik bezw. Bäckerei. Die Schönertmühle ist 1902 zur Roggenmühle umgebaut und als solche seit Dez. 1902 in Betrieb. Die urspr. Roggenmühle der Stadtmühle ist durch den Umbau ganz für die Weizenmüllerei frei geworden. Die Wasserkräfte der Ges. betragen rd. 350 PS. – Verkauft 1903 die Dehnitzmühle für M. 50 000. Die Ges. beschäftigt in ihren Betrieben (Roggen- u. Weizenmüllerei, Graupenfabrikation, Erbsen- u. Hirseschälerei, Biscuit- fabrik u. Honigkuchenbäckerei usw.) etwa 700 Beamte u. Arb. Tägliche Gesamtleist. der gesellschaftl. Mühlen 280–300 To. 1912/13–1921/22 erforderten Neuanlagen u. Anschaff. zus. M. 347 861, 51 065, 62 135, rd. 110 000, 256 314, 903 360, rd. 657 000, 85 212, 20 424 494, 10 281 085. Ausserdem wurden für Repar. und Unterhalt. der Anlagen 1911/12–1917/18 M. 84 477, 98 386, 81 756, 82 651, 116 377, 248 999, 203 842 aus dem Betriebsgewinn gedeckt. 1912 Bau eines neuen Getreidesilos für eine Fassung von 600 D.-W. Roggen. Das Stadtmühlenwerk wurde am 3./10. 1917 durch Grossfeuer vollständig zerstört, der Aufbau ist sofort in Angriff genommen u. ist das neue Werk seit Anfang 1921 vollständig in Betrieb; seit 1921 wieder Handelsmüllerei. Ein Wohnhaus für Beamte u. Arb. mit 16 Wohn. wurde fertiggestellt, 2 weitere sind im Bau. Kapital: M. 85 000 000 in 82 000 St.-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 2 250 000. Über die Kap.-Erhöh. bis 1918 s. Jahrg. 1921/22. Die G.-V. v. 25./7. 1918 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 2 420 000 (auf M. 4 500 000) in 2420 gleichber. Aktien zu M. 1000 mit Div.- Ber. ab 1./11. 1918. Gleichzeitig wurde beschlossen, das A.-K. durch Aufgabe der Vorz.- Rechte seitens der Inhaber der Prior.-St.-Aktien zu vereinheitlichen. Die neuen Aktien sind von der Allg. Deutschen Creditanstalt in Leipzig etc. übernommen u. zwar M. 1 150 000 zu 120 %, M. 930 000 zu 125 % u. M. 340 000 zu 135 %. Den Inhabern der bisherigen Prior.- St.-Aktien wurden die neuen Aktien zu 125 % und den Inhabern der bisherigen St.-Aktien zu 130 % v. 9.–24./10. 1918 angeboten. Auf jede alte Aktie entfiel eine neue Aktie. Ein- gezahlt mit 25 % u. das Aufgeld bei der Anmeldung, mit weiteren 50 % am 1./11. 1918 u. mit restl. 25 % am 1./2. 1919. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 15./12. 1920 um M. 4 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./11. 1920, übernommen von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig, angeboten den alten Ahtionären zu 130 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 6./8. 1921 um M. 9 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./5. 1921, angeboten den alten Aktion. (1: 1) zu 150 %. Lt. G.-V. v. 19./10. 1921 weiter erhöht um M. 1 000 000 in 1000 Vorz.-Akt. à M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 1./8. 1922 um M. 9 000 000 in 9000 St.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./5. 1922, übern. von einem Konsort. (Allgem. Deutsche Credit-Anstalt) zu 150 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 2: 1 bis 4./9. 192 2 zu 175 % plus Stempel. Die G-V. v. 6./12. 1922 beschloss weitere Erhöh. um M. 28 000 000 in 27 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. mit 20fachem Stimmrecht u. 6 % nachzahlungspflichtiger Vorz.-Div. Erhalten die St.-Akt. eine mehr als 10 % betragende Div., so ist den Vorz.-Akt. für jedes volle Prozent, das die St.-Akt. über 10 % erhalten, eine Zusatz-Div. von ½ % auf den Nennwert zu gewähren bis zur Höchstgrenze von insgssamt 10 %. Die neuen St.-Akt., div.-ber. ab 1 /5. 1922, wurden übern. von einem Konsort u den alten St.-Aktion. bis 29./12. 1922 zu 350 % (1: 1) angeb. Nochmals erhöht lt. G-V. v. 8./3. 1923 um M. 29 000 000 in 28 000 St-Akt u. 1000 Vorz.- Akt. à M. 1000 (Vorz.-Div. u. Stimmrecht bei letzteren wie vor). Beide Aktiengattungen sind ab 1./5. 1922 div.-ber. Von den St.-Akt. werden M. 12 000 000 der Allg. Deutsch. Cred.- Anstalt zu 800 % mit der Verpflicht. überlassen, davon M. 10 800 000 den Aktion. zu 100 % zuzügl. Börsenumsatzsteuer u. einem noch festzusetz. Pauschale für Abgelt. der Bezugs- rechtssteuer dergestalt anzubieten, dass auf M. 5000 alte M. 1000 junge Aktien entfallen; M. 1 200 000 bleiben zur Verfüg. der Verwalt. Restl. M. 16 000 000 übernimmt die Bank zu 100 % mit der Verpflicht., sie bestmögl. im Interesse der Ges. zu verwerten. Die Vorz.- Akt. übernimmt die Allg. Deutsche Credit-Anstalt zu 100 %; sie bleiben zur Verf. der Verwalt. Hypotheken: M. 200 000 auf 3 Villen-Grundstücke Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1919, rückzahlbar zu 103 %, begeben an die Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Zs. 1./4. u. 1./10. Notiert in Leipzig. Geschäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Spät. Aug. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 4 % Div. vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 3000 pro Mitglied). Überrest ist Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. April 1922: Aktiva: Grundst. (Arealwerte, Wasserkräfte, Gebäude u. feststeh. Masch.) 13 600 000, Masch. (bewegl. Masch., Transmiss., Dampf-, Wasser- u.