2082 Brauereien. Kriegsausbruch unterbrochen wurde. 1915/16–1918/19 wurden Reingewinne durch Her- stell. alkoholfreier Getränke erzielt. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Über die Sanierung siehe d. Handb. 1920/21 II. Erhöht lt. G.-V. v. 16.9 1921 um M. 1 000 000 (also auf M. 2 000 000) in 1000 Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1920, übern. von einem Konsort. (Bank für Handel u. Ind., Berlin) zu 100 %, angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1: 1 zu 100 %. Hypothek: M. 210 000 zu 4 %, ab 1907 mit ½ % zu amortisieren; ungetilgt: M. 187 993. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., vom ÜUbrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. An- gestellte, dann bis 4 % Div., vom Rest 10 % an A.-R. (neben einer festen Jahresvergüt. von je M. 4800 an Vors. u. Stellv. u. je M. 2400 an jedes Mitgl.). Bilanz am 30. Sept. 1922: Aktiva: Grundstück 550 000, Gebäude 331 600, Masch. 95 400, Wagen 28 400, Pferde 218 200, Lagerfastagen 1, Transportfastagen 1, Flaschenbier-Utensil. 479 000, Brauerei- do. 1, Kassa 55 491, Hyp. 100 000, Effekt. 6522, Kaut. 40 240, Debit. für Bier 2 163 976, sonst. Debit. einschl. Bankguth. 496 823, Darlehne 13 201, im voraus bez. Versicher. 20 000, Waren 8 701 806. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 80 000, Ern.-F. 100 000, Hypoth. 187 993, Kredit. 6 672 358, Steuerstund. für Bier u. alkoholfreie Getränke 386 696, Kaut. u. Sparguth. 44 812, Kredit. 874 251, unerhob. Div. 320, Akzepte 563 813, Rückstell. für fälligwerd. Beträge, Berufsgenoss. usw. 2 023 979, Gewinn 366 439. Sa. M. 13 300 665. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikationskost. 4 117 670, Fuhrwerks-Unk. 2 898 610, Handl.-Unk. 2 749 953, Löhne u. Provis. 7 436 332, Betriebs-Unk. 1 927 874. Steuern u. Ab- gaben einschl. Reichsbiersteuer 1 007 428, Hypoth.-Zs. 8167, Abschreib. 643 268, Gewinn 366 439 (dayon R.-F. 20 000, Divid. 300 000, Tant. an A.-R. 24 886, Vortrag 21 552). – Kredit: Vortrag 17 570, Erlös aus Waren 20 817 869, do. aus Verschied. 320 307, Sa. M. 21 155 746. Dividenden 1912/13–1921/22: 0, 0, 0, 6, 6, 6, 6, 6 (£ö 4 % Bonus), 8, 15 %. C.-V.: 4. J. (K.) Direktion: Ludw. Jacobsohn, Wilh. Klaus. Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Brauerei-Dir. Nacher, Stellv. Bankier Konsul S. Marx, Bank- Dir. Rehfeld, Rechtsanwalt Rich. Becher, Bankier S. Simonson, Bank-Prok. Kurt Kramer, Landesstallmeister von Goetzen, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse; Darmstädter u. Nationalbank, S. Marx & Co. Kom.-Ges. a A. Münchener Brauhaus, Aktiengesellschaft in Berlin, Kaiserin Augusta Allee 110/111. Gegründet: 23./11. 1872. Die Ges. übernahm bei ihrer Konstituierung als „Schlossbrauerei Oranienburg“ die Schlossbrauerei von Wisotzky in Oranienburg u. das 1880 verkaufte Kaiser Wilhelm-Zelt (Nr. 2) im Tiergarten zu Berlin. 1886 Ankauf des Münchener Brau- hauses von J. A. Pietsch in Berlin, Johannisstr. 18–19, unter Anderung der Firma in Münchener Brauhaus, A.-G. Diese Brauerei wurde später auf ca. 100 000 hl Produktions- fähigkeit gebracht. Die Ges. hat zurzeit folg. Grundbesitz: 1) Brauereigrundstück Berlin, Johannisstr. 18/19, mit 33,54 a Flächeninhalt; 2) Brauereigrundstück Oranienburg, mit 14 ha 22 a 50 qm Gesamtflächeninhalt; 3) Niederlage in Herzfelde. Ferner wurde 1899/1900 das benachbarte Wohnhaus Berlin, Johannisstr. 17, für M. 310 000 gekauft. Der Berliner Grund- besitz der Ges. ist dadurch abgerundet und wurde eine Vergrösser. des Kesselhauses u. der Lagerräume ermöglicht; 1906 Errichtung eines Wohngebäudes in Velten, 1907/08 Ankauf eines Grundstücks in Herzfelde i. M. 1911/12 Erwerb der alten Stadtbrauerei in Fürstenberg i. M. Zwischen den Verwalt. des Münchener Brauhauses und der Deutschen Bierbrauerei A.-G. in Berlin ist im Aug. 1918 eine Verständigung über den Zusammenschluss erzielt worden. Die Verwalt. des Münchener Brauhauses verpachtete ihren Betrieb an die Deutsche Bierbrauerei mit Wirkung ab 1./10. 1917 auf zehn Jahre, innerhalb deren die Pächterin die Aktien des Münchener Brauhauses nach einem Auslosungsplane zu 160 % erwirbt u. in der Zwischenzeit mit 5 % verzinst. Den Münchener Brauhaus-Aktion., die an der Auslos. nicht teilzunehmen wünschen, wurde das Recht eingeräumt, ihre Aktien in solche der Deutschen Bierbrauerei umzutauschen. Die Bank für Brauindustrie verpflichtete sich, den Aktion. des Münchener Brauhauses, die an der Auslos. nicht teilnehmen wollen, vor Beginn des Ver- fahrens ihre Aktien in Aktien der Deutschen Bierbrauerei umzutauschen derart, dass für je 5 Münchener Brauhausakt. zu je M. 1200 6 Aktien der Deutschen Bierbrauerei A.-G. gegeben werden nebst einer einmal. Barzahl. von zus. M. 750. Laut Vertrag erhielten die Besitzer von Lit. A-Aktien der Münchener Brauhaus-A.-G., die an dem in 5 2 dieses Vertrages vorges. Auslos.-Verfahren teilnehmen, von der Bank f. Brau-Ind. einen Betrag von nom. M. 300 in 5 % Deutsche Kriegsanl. pro nom. M. 1200 Münch. Brauhaus-Aktien. Die G.-V. v. 8./3. 1919 beschloss die Übertragung des Malzkontingents und des Braurechtes auf die Deutsche Bier- brauerei A.-G. in Berlin. Die beiden Betriebe des Münchener Brauhauses sind stillgelegt. Gemäss G.-V.-B. der Deutschen Bierbrauerei A.-G. und der Brauerei Königstadt A.-G. vom 10./1. 1920 sind die Rechte und Pflichten der Deutschen Bierbrauerei A.-G. aus dem Ver- schmelzungsvertrage vom 9./9. 1918 auf die Brauerei Königstadt A.-G. zu Berlin über- gegangen, so dass künftig neben der bisherigen Schuldnerin auch die Brauerei Königstadt A.-G. für die Erfüllung dieser Vertragsverbindlichkeiten haftet. Im Jan. 1923 erklärte sich die Bank für Brauindustrie bereit, sämtl. noch aussteh. A. der Münchener Brauhaus-A.-G. zu 135 % zu erwerben.