Brauereien. 2145 Verbind. stehenden Hilfs- u. Nebengeschäfte. Die Ges. ist befugt, Anlagen, die nach dem Ermessen des Vorst. u. des A.-R. die Zwecke der Ges. fördern, zu begründen u. einzurichten, sich bei ähnl. Unternehm. zu beteiligen u. überhaupt alle Massnahmen zu treffen, die dem Vors. in Gemeinschaft mit dem A-R. zur Erreich. oder Förder. ihrer Zwecke angemessen erscheinen. Die Ges. kann mit anderen Brauereien Vereinbarungen über die Geschäfts- führung im gemeinschaftlichen Interesse u. die wechselseitige Beteilig. an den Geschäfts- ergebnissen treffen. Die Ges. besass am 30./9. 1921 in ihren drei Abteil. Frankf., Mainz u. Kassel an Brauereigrundst insges. 141 116 qm, u. zwar in Frankf. 100 555 dam, hiervon bebaut 36 816 qm, in Mainz 3853 qm, hiervon bebaut 2500 am, in Kassel 36 708 qm, hiervon bebaut 5709 qm. Die Produktionsfähigkeit des Frankf. Betriebes beträgt etwa 600 000 hl, des Mainzer Betriebes etwa 120 000 hl u. des Kasseler Betriebes etwa 80 000 hl. Ausserdem besitzt die Frankf. Abteil. zwei Mälzereien mit einer Verarbeitungsmöglichkeit von 160 000 Zentnern Gerste. Die Dampfmasch. der drei Abteil. haben 1000 bezw. 430 bezw. 200 HP, die Kühlanlagen 1 500 000 bezw. 450 000 bezw. 175 000 Kalorien. Die Ges. besass ferner am 30./9. 1921 insges. 49 Wirtschaftsanwesen. Es entfallen hiervon auf die Frankf. Abt.: 23 in Frankf., 11 ausserhalb, Mainzer Abt.: 9 in Mainz, 4 ausserhalb, Kasseler Abteil.: 2 in Kassel, Buchwert M. 4 655 824. Das Gesamtunternehmen hat einen Braurechtfuss von 890 141 hl. Angestellte u. Arb. ca. 738 Pers. Anfang 1912 übernahm die Ges. einen Teil der Kundschaft der in Liquid. getretenen Rheinischen Bierbrauerei A.-G. in Mainz. Anfang 19 18 Herstellung einer Interessengemeinschaft mit der Wiesbadener Kronenbrauerei behufs Übernahme von deren Brau-Kontingent gegen eine 5 Jahre zu zahlende Vergüt. Die Ges. übernahm 1920 unter Auflösung des bestehenden Pachtvertrages in der darin Yorgesehenen Weise die Vereinigte Brauereien A.-G. Frankf. a. M. mit allen Aktiven und Passiven. In Gemeinschaft mit den Brauereien Stern u. Kempff in Frankf. a. M. erwarb die Ges. ferner das Braurecht der Röderberg-Brauerei. Auch Erwerb des Inventars bei der übernommenen Röderberg-Kundschaft. Schliesslich übernahm die Ges. Ende 1920 zus. mit der Mainzer Aktien-Bierbrauerei auch die Belieferung der Kundschaft der Altmünster- Brauerei A.-G., Mainz, deren Braurecht gemeinsam erworben wurde. Durch G.-V.-B. v. 24./5. 1921 erfolgte die Fusion mit der Brauerei Binding u. der Erwerb der Brauerei J. J. Jung Erben in Frankf. a. M. u. der Brauerei Chr. Eisengarten Nachf. in Kassel. Kapital: M. 22 000 000 in 20 000 St.-Akt. u. je 1000 Vorz.-Aktien Lit. A u. B, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 550 000. Alsdann erhöht 1888 um M. 300 000, 1889 um M. 400 000. Die G.-V. v. 2./10. 1894 beschloss Erhöh. um M. 450 000. Alsdann lt. G.-V. v. 2./1. 1896 erhöht um M. 300 000. Die G.-V. v. 18./12. 1897 beschloss Erhöhung um M. 400 000, die G.-V. v. 29./12. 1904 um M. 350 000. Die G.-V. vom 7./9. 1905 genehmigte die Erhöhung des A.-K. um M. 2 250 000. Die G.-V. v. 17./8. 1908 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 in 1000 Vorz.- Aktien (Lit. A). Diese Vorz.-Aktien erhalten eine Div. bis zu höchstens 6 % mit Nach- zahlungsverpflichtung. Die Ges. hat jederzeit das Recht, diese Vorz.-Aktien ganz oder teil- weise zum Kurse von 120 % (bis 1922 mit 115 %) durch Ankauf, Auslos. oder Kündig. zu amortisieren, Sodänn erhöht lt. G.-V. v. 24./5. 1921 um M. 11 000 000 in 10 000 St.-Akt. u. 1000 Vorz.-Akt. (Lit. B) à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1920; hiervon dienten M. 6 000 000 St.-Akt. zum Umtausch der Binding-Akt. im Verh. 1: 1, während die restl. M. 4 000 000 ein Konsort. zu 108 % übernabm u. diese den bisher. Aktionär. der Brauerei Binding im Verh. 4:1 vom 20 /7. bis 5./8. 1921 zu 115 % anbot. Die Vorz.-Akt. Lit. B sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. seit der G.-V. v. 24./2. 1922 mit 10fachem Stimmrecht ausgestattet; sie können seitens der Ges. jederzeit mit 115 % durch Ankauf, Auslos. oder Kündig. amort. werden. Weiter erhöht durch G.-V.-B. v. 24./2. 1922 um M. 5 000 000 in 5000 St.-Akt. à M. 1000, div.- ber. ab 1./10. 1921, übern. von einem Konsort., angeb. den bisher. St.-Aktion. im Verh. 3: 1 zu 160 %. Die gleiche G.-V. beschloss den Einlös.-Kurs der Vorz.-Akt. Lit. A vom Jahre 1908 auf 120 % zu erhöhen (siehe oben). Hypothekar-Anleihen: I. M. 750 000 in 4 % (früher 4½ %) Oblig. von 1891, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1894 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % u. ersp. Zs. im Jan. auf 1./4. Als Sicherheit dient eine Hyp. auf der neuen u. alten Mainzer Brauereiliegenschaft. Zahlst.: Wie bei Div.-Scheinen. Kurs Ende 1913–1922: 88.50, 88*, –, 88, –, 92*, 92, –, 96.25, 98 %. Notiert in Dresden. II. M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 4./11. 1901, rück- zahlbar zu 103 %, 1000 Stücke (Nr. 1–1000) à M. 500, auf Namen des Bankhauses Gebr. Arnhold in Dresden u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1905 bis längstens 1932 durch jährl. Ausl. von 2 % u. ersp. Zs. oder Rückkauf (wenn Kurs unter 103 %, ist das Rückzahl.-Agio illusorisch) im April auf 1./10.; seit 1905 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6monat. Frist zulässig. Sie ist sichergestellt durch erststellige Kaut.- Hyp. auf den obengenannten Grundstücken der Ges. in Kassel u. Rothenditmold samt Geb., Brauerei-Einrichtung etc. Verj. der Coup. 4, der Stücke 10 J. (K.) Zahlst. wie bei I. Kurs in Dresden Ende 1913–1922: 90.50, 93.50*, –, 92, –, 97*, 96, –, 100.50, —– %. Hypothekar-Anleihe der vorm. Frankfurter Bürgerbrauerei A.-G.: M. 750 000 in 4 % auf Namen lautenden Partial-Oblig. von 1895, rückzahlbar zu 105 %, 400 Stücke Lit. A à M. 1000 und 700 Stücke Lit. B à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1897 in 41 Jahren durch jährl. Ausl. im Mai auf 1./10.; kann event. verstärkt oder mit 3 monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: Erststellige Hypoth. in Höhe von M. 787 500 zugunsten des Hypotheken-Kredit- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1922/1923. II. 135