Brauereien. 2241 Zweck. Betrieb des Braugewerbes u. aller dazu gehörigen u. damit im Zusammenhang stehenden Nebengewerbe; zu diesem Zweck darf die Ges. Grundstücke erwerben u. wieder veräussern, Zweigniederlass. errichten, bestehende Anlagen pachten, sich durch Kapital- einlagen oder durch Erwerb von Aktien oder in sonstiger Weise bei anderen, dem gleichen Zwecke dienenden Unternehm. beteiligen oder solche andere Unternehm. durch Kauf oder Vereinig. erwerben. Die Ges. darf ferner Interessengemeinschaften mit anderen Unter- nehmungen abschliessen. Kapial. M. 17 000 000 in 1200 St.-Akt. zu M. 1000, 50 Vorz.-Akt. zu M. 100 000, übern. von den Gründern zu 100 %. Geschäftsjahr. 1./10.–30./9. Gen.-Vers. Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht. 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1922: Aktiva: Resteinzahl. auf Vorz.-Akt. 3 750 000, Brauerei- anwesen 5 263 500, Keller- u. Wirtschaftsanwesen 9 401 272, Grundbesitz in München 1 429 100, Niederlagen 1, Wirtschaftsrechte 3, Masch. u. Geräte 707 410, Inv. u. Einricht. 495 845, Kassa, Wechsel, Bankguth. 1 819 134, Wertp. u. Beteil. 1 338 049, Hypothekar- u. Bardarl. 2 466 063, Aussenstände 37 120 363, vorausbez. Pachten u. Versich. 60 000, Vorräte 66 744 482, (Avale 217 596). – Passiva: A.-K. 17 000 000, Hyp. auf Brauereianwesen 3 328 876, Hyp. auf Wirt- schaftsanwesen u. Grundst. 6 091 144, Sicherheits- u. Spareinlagen 2 740 918, Gläubiger 85 396 590, Wohlf.-F. 800 000, Werkerhalt. 217 400, Rückst. f. Aussenstände 456 800, Rein- gewinn 14 563 494. Sa. M. 130 595 223. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Hilfsstoffe (Brennmaterial, Pech etc.) 15 081 900, Personalkosten u. Haustrunk 28 390 668, Kosten der Geb. 3 975 484, allg. Betriebsunk. 13 251 57 0, allg. Verwaltungsunk. u. Steuern 16 820 906, Sonderabschr. auf Einricht. 6 902 353, planmässige Abschr. 687 574, Reingewinn 14 563 494 (davon R.-F. 1 200 000, Sonderrückl. 300 000, Werk- erhaltung 3 000 000, offentl. u. Betriebswohlfahrtspflege 1 500 000, Div. 705 000, Tant. an A.-R. 953 349, Vortrag 575 145). Sa. M. 99 673 951. – Kredit: Bier-K. (Saldo) u. Brauereiabfälle M. 99 673 951. Dividende 1921/22: 20 – 38 % Bonus. Direktion. Brauereibes. u. Gen.-Dir. Geh. Komm.-Rat Aug. Pschorr, Komm.-Rat Georg Theodor Pschorr, München. Aufsichtsrat. Brauereibes. Geh. Komm.-Rat Jos. Pschorr, München; Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Rob. Pschorr, Berlin-Grunewald; Oberleutnant zur See a. D. Hans Pfülf, München; Kgl. schwed. Konsul Dr. Jul. Caspar, Hannover; Gen.-Dir. Komm.-Rat Dr. Walter Sobern- heim, Berlin. Schwabingerbrauerei in München, Akt.-Ges., Leopoldstr. 82. Gegründet: 23./8. 1888; eingetr. 28./9. 1888. Die Firma lautete bis 14./12. 1899 Salvator brauerei u. wurde nach Vereinbarung mit Gebrüder Schmederer Aktienbrauerei (jetzt Akt.-Ges. Paulanerbräu, Salvatorbrauerei) in München wie oben geändert. Letztgenannte Ges. zahlte hierfür eine grössere Abfindungssumme. Zweck: Fortbetrieb der vormals Ludwig Petuel'schen Brauerei in Schwabing-München, an der Schwabinger Landstrasse 58 u. an der Franzstrasse 16 gelegen. Das seit 1889 wesent- lich erweiterte Etabliss. (Jahresproduktion bis 95 000 hl) wurde im Juli 1888 von der Firma M. Saloschin in Berlin für M. 260 000 in Hypoth. und M. 690 000 bar erworben und der A.-G. zu demselben Preise überlassen. Der Grundbesitz umfasst jetzt folgende Objekte: Die Brauereianlage Leopoldstr. 82, die Häuser Feilitzschstr. 6, Siegesstr. 16, zus. in Grösse von 1.086 ha. Ausserdem besitzt die Ges. das Terrain Sendlinger Oberfeld im Um- fange von 19,64 Tagw., das Eiswerk Ludwigsfeld bei Moosach mit 8,25 Tagw. An Wirts- anwesen befanden sich am 30./9. 1921 im Besitz der Ges. 8. Als Terrain-Ges. hat die Ges. unter der Ungunst der Immobiliar-Verhältnisse in München zu leiden. 1920/21 wurden weitere 7 Anwesen abgestossen. Die G.-V. v. 20./12. 1917 genehmigte einen mit der Josef Sedlmayer Brauerei zum Franziskaner Keller (Leistbräu) A.-G. in München abgeschlossenen Biersiedevertrag. Genannte Brauerei hat die Mehrheit der Aktien der Schwabinger Brauerei erworben u. versorgt deren gesamte Kundschaft mit Bier. 1920 ging auch das Gerstenkontingent u. der Braurechtsfuss der Ges. auf die Brauerei zum Franziskanerkeller über. Verkauft wurden 7 Wirtschaftsanwesen u 2 Wohnhäuser sowie die noch vor- handenen Brauereieinrichtungen. Nachdem der Brauereibetrieb gänzlich eingestellt ist, hat die Ges. nur die Verwalt. bezw. Verwert. ihrer Liegenschaften wahrzunehmen. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000. Über die mehrfach. Wandl. des A.-K. siehe dieses Handb. 1920/21 II. Hypotheken: M. 1 190 575, 4 % erststelliges Bankannuitätenkapital seitens der Bayerischen Vereinsbank auf das Brauereigrundstück u. Sendlinger Oberfeld, ausserdem M. 755 600 auf Wirtschaftsanwesen, zu 4–5 % verzinsl. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Akt.-== 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), bis 4 % Div. des A.-K., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 20 000 für das Gesamt-A.-K.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Aug. 1922: Aktiva: Wirtschaftsanwesen u. Grundst. 2 445 762, Kassa 5708, Wertp. 1925, Inv. 5578, Hyp.- u. Darlehensschuldner 1 107 682, Guth. 150 349, Avale 370 427. – Passiva: A.-K. 1 750 000, R.-F. 200 800, Rückl. für Aussenstände 250 000, do. für Stempel- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1922/1923. II. 141