2340 Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. ständige Übernahme dieses Unternehmens folgte (siehe bei Kap.). Zweigniederlass. in Breslau, Beuthen, Gleiwitz, Hindenburg, Wandsbek. Zweck: A) Betrieb von Spritfabriken, Hefefabriken, Brennereien, Brauereien, Land- wirtschaft sowie Herstell., Verarbeitung u. Vertrieb von landwirtschaftlichen Erzeugnissen u. Gegenständen des landwirtschaftlichen Bedarfs. B) Beteilig. an anderen gleichen oder ähnlichen Unternehmungen auch im Wege der Interessengemeinschaft. C) Alle mit A u. B im Zus.hang stehenden Geschäfte. Bis zum J. 1883 betrieb die Ges. die Spritfabrikation ausschliesslich in Breslau. In den Jahren 1883/84 errichtete sie Spritfabriken in Kandrzin O.-S. u. Lissa i. P., im J. 1901 ein Spirituslagerhaus in Frankf. a. O., in den Jahren 1900/01 eine Ölkuchenmühle u. Melassefuttermischanstalt in Kandrzin u. im J. 1906 eine Kartoffel- flockenfabrik in Lissa i. P. Hierzu frat im Geschäftsj. 1911/12 eine Spritfabrik in Nord- hausen, die durch Fusion mit der Nordhäuser Actien-Spritfabrik vorm. Leissner & Co. Nordhausen in den Besitz der Gesellschaft übergegangen ist Der gesamte Grundbesitz der Gesellschaft beträgt jetzt 144 742 qm. Die Fabrikgrundstücke in Kandrzin, Lissa u. Nordhausen umfassen 83 118 qm, der Besitz in Breslau 3000 qm, in Frankf. a. O. 4000 qm; der Rest entfällt mit 38 873 qm auf ein unbebautes Grundstück in Breslau-Pöpelwitz, mit 15 751 qm auf ein solches in Frankf. a. O., belegen am Oderhafen. Auf den Fabrikgrua 4- stücken in Kandrzin, Lissa u. Nordhausen befindet sich je eine Spritfabrik mit eigenen An- schlussgleisen. Die jährliche Leistungsfähigkeit der Fabriken, in denen sich 8 Rektifikations- apparate befinden, beträgt 38 Millionen Liter Sprit. Die Ges. verfügt zur Lagerung von Sprit u. Spiritus über eiserne Reservoire mit einem Gesamtrauminhalt von 30 Mill. Liter. In Kandrzin wird fernerhin eine Olkuchenmühle mit einer Mahlleistungsfähigkeit von zirka 1000 Ztr. pro Tag sowie eine Melassefuttermischanstalt betrieben. In Lissa besitzt die Ges. eine Kartoffelflockenfabrik, in welcher täglich ungefähr 1900 Ztr. Rohkartoffeln verarbeitet werden können. Zu den Betrieben gehören 14 Dampfkessel mit zus. 1200 qm Heizfläche, 2 feststehenden Lokomobilen u. eine Dampfmaschine von 110 HP. Ausserdem besitzt die Ges. in Kandrzin u. in Lissa grössere Speicheranlagen zur Lagerung von Getreide u. Futter- mitteln. In Breslau wird die Fabrikation gemeinsam betrieben mit den Spritfabriken Grun- wald & Co. G. m. b. H. u. mit der Landwirtschaftl. Spritfabrik Altschaffel & Co. G. m. b. H., deren ges. Geschäftsanteile sich im Besitze der Breslauer Spritfabrik befinden. Ab 1./10. 1914 wurde zum Betrieb des Produktengeschäftes im Verein mit den Ostelbischen Spritwerken in Charlottenburg, die Breslauer Spritfabrik Produkten-Abteil. G. m. b. H. Breslau und die Ostelbischen Spritwerke Produkten-Abteil. G. m. b. H. Charlottenburg mit einem Kapital von M. 3 000 000 resp. M. 2 000 000 gegründet, Ferner wurde mit den Ostelbischen Sprit- werken ein am 1./10. 1918 beginnender Interessengemeinschafts-Vertrag für die Dauer von 30 Jahren abgeschlossen. 1917 Erwerb der Spritfabrik Karl Sturm & Co. in Nord- hausen; seit 1918 Beteiligung bei der Oberschles. Bierbrauerei A.-G. vorm. L. Haendler in Hindenburg, welche Ges. 1920 übernommen wurde. Laut G.-V.-B. v. 23./11. 1918 Angliederung der Ostelbischen Spritwerke (siehe diese Ges.); dann lt. G.-V. v. 10./3. 1919 Angliederung der Norddeutschen Spritwerke A.-G. in Hamburg u. der Dampfkornbrennerei u. Presshefefabriken A.-G. vorm. Heinr. Helbing in Wandsbek-Hamburg. Mit den genannten beiden Gesellschaften stand die Breslauer Spritfabrik bereits in Interessengemeinschaft u. besass auch schon einen Teil des A.-K. derselben. Der Zusammenschluss erfolgt in der Weise, dass für je 5 Aktien der Hamburger Gesellschaften je 4 Aktien der Breslauer Ges. gewährt wurden. Seit 1921 Interessengemeinschaft mit der Dresdner Presshefen- u. Spiritusfabrik (Bramsch). Auch fand ein Aktienumtausch mit dieser Ges. statt. Die Ges. besitzt einen erheblichen Betrag an Aktien der Oberschles. Kokswerke u. Chem. Fabriken A.-G., ferner die Majorität der Anteile der Zuckerfabrik Thöringswerder G. m. b. H. in Thöringswerder bei Wriezen, sowie die Mehrheit des A.-K. der neugegründeten Katz & Naumann A.-G., Görlitz; ausgedehnt sind die Interessen an der landwirtschaftl. Masch.-Industrie durch Aktienbes an Th. Flöther Maschinenbau A.-G. in Gassen u. A.-G. H. F. Eckert, Bln.-Lichten- berg. In der Glasindustrie vertritt die Ges. Interessen bei der Stralauer Glashütte A.-G., Bln.-Stralau u. der Glasindustrie A.-G. vorm. Friedr. Siemens. Neuerdings ist ein grösserer Posten Aktien der Helios A.-G. für Druckerei u. Cartonnagen-Herstell. in Berlin erworben worden. Die Ges. hat mit der Monopolverwaltung für die Mehrzahl ihrer Spritfabriken auf der Grundlage des Spiritusmonopolgesetzes Lohnreinigungsverträge abgeschlossen, die ihr nur einen mässigen Nutzen versprechen, bei dem die Geldentwertung nicht berücksichtigt ist. Die nicht beschäftigten Spritfabriken werden von der Monopolverwaltung entschädigt. Im Januar 1921 kam eine Interessengemeinschaft zwischen der Breslauer Spritfabrik u. der C. A. F. Kahlbaum A.-G. zustande, mit Wirkung ab 1./1. 1920 auf die Dauer von 60 Jahren, mit der Massgabe, dass von dem gemeinsamen Gewinn der Breslauer Spritfabrik %%, der Kahlbaum-Akt.-Ges. % zufallen sollen. Die Aktionäre der beiden Ges. werden an dem jeweiligen Gewinn in gleichem Masse teilhaben. Die Ges. schloss gemeinsam mit der C. A. F. Kahlbaum A.-G. am 24./3. 1921 einen weiteren Interessengemeinschaftsvertrag mit der Schultheiss-Patzenhofer Brauerei A.-G. auf die Dauer von zunächst 60 Jahren vom 1./10. 1920 ab. Erweitert wurde der Gesamtkonzern durch die ab 16./9. 1922 zwischen der Schultheiss- Patzenhofer Brauerei A.-G. und der Pschorrbräu A.-G. in München abgeschloss. Interessen- gemeinschaft. Kapital: M. 150 000 000 in M. 100 000 000 St.-Akt. u. M. 50 000 000 Vorz.-Akt., und zwar 1480 St.-Akt. zu Tlr. 200 = M. 600, 2385 St.-Akt. zu M. 1200, 96 250 St.-Akt. zu M. 1000, *