Gewerkschaften. 2401 in der Nähe des Dorfes Rossbach b. Weissenfels-Saale. Die Gew. schliesst sich mit ihrem gesamten Grubenfeldbesitz, erworben von der Gew. Michel, an das sogenannte Geiseltal bei Merseburg an u. hat infolge der günstigen Ablagerung eine aussichtsreiche Zukunft. Der Grundbesitz der Gew. Gute Hoffnung umfasst einschliessl. der bereits in Angriff genommenen Flächen ein Terrain von rund 160 ha, von denen etwa 24 ha auf Bau- u. Bahnterrain u. etwa 20 ha auf Haldenterrain entfallen. Die Grubenfelder sind durch 230 systematisch verteilte Bohrungen aufgeschlossen. Das Deckgebirge ist im weitaus grössten Feldesteile ca. 10,5 m stark, während das Kohlenflöz eine Durchschnittsmächtigkeit von ca. 15,5 m bei schwachwelliger Lagerung aufweist. Das im Grubenfelde anstehende, ausschliessl. durch Tagebau zu gewinnende Kohlentum ist auf mindestens 20 000 000 t Kohle zu bemessen, was einer Lebensdauer von ca. 35 Jahren bei einer jährl. Produktion von ca. 180 000 t Briketts entspricht. Die Kohle ist von erdiger Struktur u. eignet sich vorzüglich zur Brikettierung. Durch einen mit der benachbarten Gew. Michel in Frankleben, die über einen Kohlenreichtum von über 120 000 000 t verfügt, abgeschlossenen Lieferungsvertrag erhöht sich die Lebensdauer u. unter Berücksichtigung umfangreicher Rohkohlenverkäufe auf ca. 45 Jahre. Die Brikettfabrik wurde für eine Tagesleistung von 60–70 Doppelwaggons gebaut u. kam Mitte 1912 in Betrieb. Die Anlage setzt sich zus. aus: dem Kessel. u. bumpenhaus mit 15 Stück Zweiflammrohrkesseln, dem Nassdienst mit 1 kompletten Fein- kohlensystem, 1 Rohkohlensortierungs- u. 1 Kesselkohlenaufbereitungssystem, dem Trocken- u. Pressenhaus mit 7 Pressen grössten Modells u. 1 Mehrstempelpresse, elektr. Zentrale, Kühl- haus, Brikettschuppen, Werkstattgebäude, Masch.-Gebäude, Bade-u. Mannschaftshaus, Verwalt.- Gebäude, dem normalspurigen Anschlussgleise von 10,1 km Länge nach Station Weissenfels a. S. Die Gew. besitzt ferner 17 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser mit insges. 41 Wohnungen, ausser- dem eine komplette Nasspresssteinanlage von 14 000 000 Stück Jahresleistung, 9 Trocken- schuppen, 1komplette Wasserhaltung, 1 gut vorgerichteten zweiten Tagebau, welcher ausser dem Bedarf für die Nasspresssteinanlage noch Förderkohle für Rohkohlenabsatz liefert. Das- Deckgebirge besteht aus Sand u. Kies, der zu Bauzwecken in der Nachbarschaft lohnend verwertet wird. Für die Einführung der Produkte der Gew. ist gemeinschaftl. mit den Schwester-Gew. Michel, Leonhardt u. Vesta insofern ausreichend gesorgt, als das Verkaufs- bureau des Michelkonzerns G. m. b. H. in Gross-Kayna sowohl die bereits eingeführten Produkte der Gew. Michel als auch die der Gew. Leonhardt u. Gute Hoffnung vertreibt. Die Gew. Gute Hoffnung ist dem 1919 gebildeten Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat in Leipzig mit ihrer gesamten Erzeugung beigetreten. Förderung bei den Konzernwerken 1913/14–1921/22: s. Gew. Michel. Kuxe: Anzahl derselben 1000. Seitens der Gewerken sind bisher folg. Kapitalien auf gebracht: M. 1050 Em.-Kurs pro Kux, M. 2000 Zubusse pro Kux lt. Beschluss der Gew.-Vers v. 19./12. 1910, zus. also M. 3 050 000. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss der Gew.-Vers. VY. 6./3. 1912, rückzahlbar zu 102 %; Stücke à M. 1000 lautend auf Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./4. 1917 bis spät. 1947 durch jährl. Auslos. von M. 45 000 nebst ersp. Zs.; ab 1./4. 1917 verst. Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicher.-Hypoth. zur I. Stelle auf den gesamten der Gew. gehörigen bezw. ihr vertraglich gesicherten Grundbesitz einschl. Aufbauten u. sämtl. den Gruben- betrieb umfassenden Zubehör. Der Erlös der Anleihe diente zur Zahlung von Restkauf- geldern, zur Abstossung von Bankschulden und zum weiteren Ausbau des Unternehmens. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Köln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Mülheim a. d. Ruhr, Bremen u. Dortmund: Darmstädter u. Nationalbk.; Essen: Essener Credit- anstalt; Halle a. S.: Hallescher Bankverein; Magdeburg: Commerz- u. Privatbank; Aachen: Dresdner Bank u. die Fil. dieser Banken, welche einen Teilbetrag der Anleihe (M. 1 500 000) im Mai 1912 zu 100 % zur Zeichnung auflegten. Restbetrag im Mai 1913 zu 100 % aüfge- legt. Noch in Umlauf ult. März 1922: M. 2 696 000. Kurs in Bremen Ende 1913–1922: 98, 100*, –, 95, –, 99*, 99, 100, 100, 92 %. Eingef. an den Börsen zu Bremen u. Halle a. S. im Mai 1912. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gew.-Vers.: 1920 am 16./9. Bilanz am 31. März 1922: Aktiva: Grundstücke u. Kohlenabbaurechte 1 140 000, Grubenanlagen 185 500, Gebäude 1 160 000, Masch. 968 000, Zechenbahn 436 000, Wasser- versorg. 15 000, Magazin 2 473 707, Fuhrpark u. Mobil. 2765, Kassa 57 257, Effekten u. Beteilig. 337 059, Kaut. 10 000, Debit. 14 476 525. – Passiva: Kaufgelderrest 99 952, Hyp. 69 000, Kredit. 14 188 882, Darlehen 1 000 000, Oblig. 2 696 000, Unterst.-F. 500 000, Kaut. 10 000, Werkerhalt. 1 750 000, Vortrag 947 979. Sa. M. 91 261 814. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 47 941 884, Abschreib. 758 727, Ausbeute 900 000, Vortrag 947 979. – Kredit: Vortrag 548 652, Bruttoertrag 49 999 939. Sa. M. 50 548 592. Ausbeute: Bis 1913 nicht verteilt. 1913/14–1921/22: M. 75, 150, 0, 75, 300, 225, 0, 500, 900 bro Kux. Kurs der Kuxe: Die Kuxe sind an keiner Börse eingeführt. Vorstand: Vors. Bankier Dr. Aug. Strube, Bremen; Stellv. Bergwerks-Dir. Willy Daelen, Wiesbaden; sonst. Mitgl.: Rechtsanw. Herm. Bever, Düsseldorf; Kaufm. Gust. Cremer, Uerdingen; Fabrikant Alfred Luyken, Wesel; Gen.-Dir. R. Pierre, Eygelshoven; Dipl.-Ing. Fritz Vorster, Köln-Marienburg; Bank-Dir. G. van Meeteren, Mülheim-Ruhr. Direktion: Adolf Wagner, Halle a. S.; Bergwerks-Dir. Dipl.-Ing. G. Keil, Grosskayna. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1922/1923. II. 151