5 „„..... „ „ „* * 7 18 Brauereien, Getränke-Industrie, Mälzereien, Presshefefabriken, Sinner A.-G. in Karlsruhe-Grünwinkel (Baden). Gegründet: 2./11. 1885; eingetr. 30. 11. 1885. Firma bis 24./2, 1920: Ges. für Brauerei, Spiritus- u. Presshefe-Fabrikation vorm. G. Sinner. Ubernahmepreis M. 2 000 000. 1898 Erwerb der Gebr. Friedmann'schen Spritfabriken in Stettin u. Neufahrwasser mit Lagerhalle in Mann- hbeim; über die Kapitalserhöhung zu diesem Zwecke siehe unten. Zweigniederlass, in Duisburg, Frankfurt a. M. 3 Das Etabliss. in Grünwinkel wurde 1888 durch eine grosse Rektifikationsanstalt für Feinsprit, 1891 durch Bau einer Getreidemühle mit Speicher, 1898 durch Bau einer neuen Presshefenfabrik, Brauereikeller, Picherei erweitert. Grundbesitz am 31./12. 1920 in Karls- ruhe u. Vororten 555 838 qm, in Durmersheim 19 855 qm, in Luban 1 514 168 qm, Neu- haldensleben 9058 qm, zus. 209 ha 89 a 16 qm. eine Malzfabrik in Grünwinkel, eine Grossbrauerei sowie Weizen- u. Roggenmühle, 1 Likorfabrik in Grünwinkel, 39 Wirtschaften, darunter das Hotel-Restaurant „Friedrichshof“ in Karlsruhe, ferner Häuser in Grünwinkel, Karlsruhe, Pforzheim usw., sowie endlich eine eigene See- u. Fluss-Reederei zur Verfrachtung der eigenen Waren. In Karlsruhe hat die Ges. zwei Getreidelagerhäuser am Rheinhafen erpachtet. 1910 Erricht. eines Getreidesilos verbunden mit Mehlspeicher in Grünwinkel mit ca. M. 200 000 Kostenaufwand. Die Sprit- raffinerien in Stettin u. Neufahrwasser mit dem Lagerhaus der Ges. in Stolp wurden mit Wirkung ab 1./10. 1908 zus. mit der Firma Paul Jul. Stahlberg u. der Pomm. Spiritusverwert.- Genossenschaft, beide in Stettin, zu einer neuen A.-G. unter der Firma „Stettiner Spritwerke, vereinigt. Für die einzubringenden Werte erhielt die Ges. vormals Sinner M. 1 400 000 Aktien u. A.-K. der Stettiner Spritwerke M. 2 100 000 besass (z. Z. nur noch M. 1 680 000) Der Pommerschen Genoss. hat die Ges. vorm. Sinner eine Option auf M. 1 680 000 zu 190 % wurde kein Gebrauch gemacht. Der Buchgewinn bei dem Fusionsgeschäft der Stettiner Spritwerke betrug M. 684 000, 1906 brannte die Käferthaler Presshefefabrik nieder; Schaden durch Versich. gedeckt. Sie wurde nicht wieder aufgebaut, das Terrain verkauft. Die G.-V. v. 25,./3. 1907 beschloss als Ersatz für die abgebrannte Fabrik die Beteil. an dem Unternehmen des Gen.-Dir. Rob. Sinner in Labuhn mit Gr.-Massow u. Zewitz in Pommern mit M. 1 200 000. die Dauer des Vertrages, der bis 1922 läuft. Der Betrieb teilt sich in zwei Gruppen, von denen A die Presshefefabrik u. B Landwirtschaft ete. umfasst. Die Presshefefabrik in Gr.-Massow kam Ende Nov. 1907 teilweise in Betrieb, der weitere Ausbau ist 1908 erfolgt. Am 24./2. 1921 wurde das Vertragsverhältnis bis 31./12. 1931 verlängert mit der Anderung, Massow umfasst, u. dass die Gewinne beider Betriebe je zur Hälfte geteilt werden. einer täglichen Leistung von 1200 Sack eingebaut worden, diese maschinelle Einrichtung 351 305, 496 283, 128 978, 1 044 467, 378 885, 2 264 180, 4 168 735, 5 350 985, 5 470 895. Dbresden u. Altona, einem Hefeproduktionsrecht von 20 320 Ztr., sowie den Vorräten und bewertet die Aktiven mit rund M. 650 000, sodass das Hefeproduktionsrecht auf die ganze 1913 Erbauung einer kleineren Hefefabrik bei Mailand durch eine Tochtergesellschaft. die Kundschaft der Karlsruher Brauerei Wilhelm Fels übernommen. Seit Juli 1916 ist eine Hgquidiert u. die Einricht. u. das Inventar verwertet. 1922 Erricht. einer Glashütte. Verkauf der Lubaner Fabr. an eine poln. Ges., der Neuhaldenslebener Fabr. an die Sinner-Bast G. m. b. H. u. der Durmersheimer Fabrik an die Gemeide Durmersheim. ―― Robert Sinner in Gross-Massow durch die Sinner Akt.-Ges.; ein Aktionäür gab dagegen Protest zu Protokoll. = Berlin, Danzig; Niederlagen in Pforzheim, Ludwigshafen a. Rh., Mannheim, Saarbrücken, Die Ges. besitzt gegenwärtig je eine Presshefenfabrik nebst Spiritusbrennerei in Grünwinkel u. Neuhaldensleben. Weiterer Besitz eine Spiritusraffinerie in Grünwinkel, dass es für die Folge nur den gewerbl. u. landwirtschaftl. Betrieb des Ritterguts Gross- Der Roggenmühle in Grünwinkel ist 1907 die Einrichtung zur Weizenmüllerei mit erforderte ca. M. 600 000. Der Ort Grünwinkel ist mit Wirkung ab 1./1. 1909 nach Karls- ruhe eingemeindet. Die Gesamtzugänge auf alle Anlagen betrugen 1913–1922 M 309 078, Anfang 1912 übernahm die Ges. Sinner die Aktiva u. Passiva der in Zahlungsschwierig- „* keiten geratenen Firma Wilhelm Weitz in Lüneburg, bestehend aus 2 Hefe- u. Spiritus- fabriken in Lüneburg u. Neuhaldensleben, mehreren Geschäfts- u. Wohnhäusern in Lüneburg, 1913 Aufnahme der Back- u. Puddingpulver-Fabrikation in Karlsruhe-Grünwinkel. 1914 wurde Futtereiweissfabrik in Betrieb; auch Marmelagefabrikation wird betrieben. Seit 1917 Herstellung neuer, einschlägiger Artikel. 1917 Übernahme der Mehrzahl der Aktien den Aktienbrauerei Altenburg, Sinzheim-Baden-Baden, 1920 gänzliche Übernahme derselben. 1920 Erwerb der Mühlburger Brauerei in Karlsruhe für M. 2 700 000; diese Brauerei wurde Die G.-V. v. 14./4. 1924 genchmigte den Erwerb des Rittergutes u. der Presshefefabrik 3 ― uübernahm weitere M. 700 000 Aktien zu pari, sodass sie von dem M. 3 900 000 betragenden eingeräumt; die Option konnte bis 14./9. 1914 ausgeübt werden, Von dem Optionsrecht Rob. Sinner, hinterlegte bei der Sinner-Ges. eine diesem Kapital entsprechende Sicherheit für? Aussenständen. Die gesamten Aktiven hat die Ges. Sinner zu rund M. 1 250 000 durch Ubernahme der Schulden (grösstenteils zu 60 %) erworben. Der Geschüftsbericht Ir0 1911 1 Dauer des Hefesyndikats rund M. 600 000 kosten würde. Das Weitzsche Hefeproduktionsrecht wurde am Gewinn 1911 u. 1912 voll abgeschrieben. Die Fabrik Neuhaldensleben wurde betriebsfähig erhalten und im Jahre 1920 zu einer modernen Hefefabrik ausgebaut.