Tilsit, Grabenstr. 3 u. Klausiusstr. 36/37. Auf dem Grundst. Grabenstr. 3, das 2324 qm umfasst, befinden sich die Presshefefabrik (Leistungsfähigkeit ca. 20 000 Zentner Hefe) mit. einem bei dem Hefeverband G. m. b. H. in Berlin zugelass. Hefeproduktionsrecht von 12 057.50 Zentner Hefe u. die Brennerei mit einem Durchschnittsbrand von 226 735 Liter Weingeist. Das Grundst. Klausiusstr. 36/37 umfasst 1807 qm. Hier werden die Likörfabrik u. die Weingrosshandl. betrieben. Die Entschädig.-Zahl für das Spritbezugsrecht zur Likör- fabrikation beträgt 34 317,2 Liter Weingeist. Ausser dem Fabrikgeb. befinden sich auf diesem Grundst. 3 zweistöckige Wohn- u. Beamtenhäuser. Der Grundbes. ist zur Hälfte bebaut. Die Zweigniederlass. in Heydekrug ist in gemieteten Räumen untergebracht. –— In den Betrieben werden 100 Angestellte u. Arb. beschäftigt. — Die Ges. gehört zum Rückforth-Konzern. –— Umsätze 1919/20–1921/2: M. 9 500 000, 15 500 000, 4500 000. Die Ges. ist durch die Interessengemeinschaft ostdeutscher Hefefabriken G. m. b. H. am Hefe- syndikat beteiligt. Unter Führung der Ges. wurden die Ostdeutsche Nährmittel A.-G., Insterburg u. die Dr. Peyer A.-G., Tilsit gegr., wodurch wertvolle Beteilig. geschaffen wurden. Beteil. auch bei der in eine A.-G. umgewand. Firma „Gebr. Wolfgang Nachfg.', Insterburg. Kapital: M. 100 000 000 in 97 000 Inh.-St.-Aktien u. 3000 Nam.-Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, übern. von den Gründern zu pari. Dazu lt. G.-V. v. 29./3. 1920 M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, begeben au 100 %; dazu lt. G.-V. v. 26/11. 1920 M. 800 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, begeben zu 100 %. Die G.-V. v. 13./10. 1921 beschloss die Erhöh. des A.-K. um M. 1 050 000 in 1050 auf den Inh. lautende St.-Akt. von je M. 1000 und M. 350 000 in 350 auf den Namen lautende Vorz.-Akt. mit Div.-Ber. v. 1./1. 1922. Die St.-Akt. wurden zu 110 % u. die Vorz.-Akt. zu 100 % ausgegeben. Die jungen St.-Akt. wurden von einem Konsort. übernommen u. den alten. Aktion zum Kurse von 110 % im Verhbältnis von 2; 1 angeb. Die Vorz.-Akt. haben mehrfaches Stimmrecht. Weiter erhöht lt. a. o. G.-V. v. 19./5. 1922 um M. 4 500 000 in 4050 St.-Akt. u. 450 Vorz.-Akt. à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1922, übern. von einem Konsort. (Deutsche Bank, Fil., Disconto-Ges., Fil.), davon M. 3 150 000 angeb. den bisher. Aktionären im Verh. 1: 1 bis 5./7. 1922 zu 165 % Plus Stempel. Die Vorz.-Akt. sind mit 6 % (Max.) Vorz.-Div., Nachzahl.-Anspruch u. des bisher der Firma C. Ganguin gehörenden Fabrikgeschäfts. Die Ges. ist befugt, 5 gleichart. u. ähnl. Unternehm. zu erwerben u. sich an solchen Unternehm. u. Syndikaten des Fachs zu beteil. oder deren Vertret. zu übernehmen. Die Grundst. der Ges. liegen in 6fachem Stimmrecht ausgestattet u. zu pari begeb.; im Falle der Liquid. der Ges, vorab rückzahlbar mit 115 %. Die neuen Vorz.-Akt. wurden zum Nennwert der Ferd. Rückfortnhn Nachf. A.-G. in Stettin überlassen, in deren Besitz sich auch die alten M. 350 000 Vorz.- Akt. befinden, mit der Verpflicht., sie bis 31./12. 1932 bei sich bzw. bei der-Gen.-Dir. des Rückforth-Konzerns A.-G. zu behalten. Sämtl. Vorz.-Akt. haben 6faches Stimmrecht in best. Fällen. Lt. G.-V. v. 13./3. 1923 erhöht um M. 22 000 000 in 19 800 St.-Akt. u 2200 Vorz.— Akt. à M. 1000, angeb. im Verh. 1: 1 zu 300 %. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 18./8. 1923 um M. 70 Mill. in. 70 000 St.-Aktien zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1923. Die St.-Aktien wurden von einem Konsort. übern. u. davon M. 13 500 000 den bisher. Aktion. im Verh. 2: 1 vom 3./9.–18./9. 1923 zu 15 000 % plus Steuer angeb. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht:1 St.-Akt. =1 St., 1 Vorz.-Akt. = 6 Stimmen. ― Gewinn-Verteilung: R.-F., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 5 % Tant. an A.-R. (ausserdem jährl. insges. M. 30 000), Rest Superdiv. oder G.-V.-B. §― 3 Bilanz am 30. Juni 1923: Aktiva: Grundst. u. Geb. 1, Fabrikeinricht. 1, Betriebs- Utensil. 1, Brennerei- do. 1, Geschäftseinricht 1, Versandfässer 1, Fuhrwerk 1, Automobile 1, Waren 525 337 211, Kassa 48.697 014, Bankguth. 93 544 055, Beteil. 7 820 000, Guth. bei Konzerngesell. 227 954 102, Wechsel 134 901 419, Debit. 432 437 927. — Passiva: A.-K. 80 000 000, R.-F. 738 581 752, Hyp. 30 000, Buchschulden einschl. Steuerrückl. 202 354 997, Rückl. f. Aussenstände 500 000, Gewinn 499 224 887. Sa. M. 1.4 Bill. 7 Gewinn u, Verlust-Konto: Debet: Abschr. 27 698 783, Gewinn 499 224 987 (davon R.-F. 11 418 248, Rückst. für Aussenstände 30 000 000, Wertberichtigung 300 000 000, Div. 135 000 000, A.-R.-Tant. 7 834 925, Vortrag 14 971 814). – Kredit: Vortrag 28 232, Betriebs- überschuss abz. der allgem. Geschäftskosten 527 095 538. Sa. M. 527 123 770. 5 Dividende 1919/20–1922/3: 15, 15, 25, 500 %. Kurs: Die Aktien sind an der Berliner Börse zugel. Kurs daselbst ult. 1923: 1.8 %. Direktion: Fabrikbes. Otto Ganguin, Ernst Retzlaff. Aufsichtsrat: (mind. 4): Vors. Fabrikbes. Arthur Petereit, Königsberg; Stellv. Dr. Carl Ulrich Lefevre, Gen.-Dir. Geh. Komm.-Rat Rud. Müller, Gen.-Dir, Joh. Diebel, Gen.-Dir, Joh. Bundfuss, Stettin; Rud. Barth, Königsberg i. Pr. Zahlstellen: Tilsit: Gesellschaftskasse, Disconto-Ges., Deutsche Bank, Reichsbankstelle Tilsit; Königsberg i. Pr.: Disconto-Ges., Deutsche Bank; Berlin: Deutsche Bank. Tilsiter Actien-Brauerei in Tilsit. Gegründet: 2./12. 1871; eingetr. 13./12. 1871 u. 16./3. 1909. Auch Mälzerei. Nach dem 3 neuen Ges.-Vertrag v. 13./12. 1921 ist der Zweck: Erwerb, der Betrieb, Verwaltung u. Ver- Ausserung von Brauereien, Mälzereien u. sonst. Unternehmungen der Nahrungs- u. Genuss-