6.. ― 3 ―― Banken und andere Geld-Institute. 21 Kommunal-Schuldverschreib.-Zs. 56 025, Beamten-Unterstütz.-F. 29 282, Überschuss 586 471. Sa. RM. 47 366 852. Gewinn- u. Verlust-Konto:Debet: Zs. auf Goldhyp.-Pfandbr. 1 181 225, do. auf Darlehen der Deutschen Rentenbank-Kreditanstalt 1 384 463, do. auf Gold-Kommunal.Schuldverschr. 342 369, Pfandbriefspesen 18 105, Steuern u. Abgaben 198 532, Handl.-Unk. 219 623, Gewinn 586 471 (davon R.-F. 172 013, Tant. 50 185, Div. 300 000, Vortrag 64 273). – Kredit: Gewinnvortrag 66 760, Hyp.-Zs. (einschl. RM. 82 443 Verwalt.-Kosten-Beitrag) 1 389 127, Zs. aus den der Deutschen Rentenbank-Kreditanstalt verpfändeten Hyp. (einschl. RM. 113 033 Verwalt.-Kostenbeitrag) 1 485 453, Kommunaldarlehns-Zs. (einschl. RM. 22 761 Verwalt.-Kosten- beitrag) 472 692, Provis. 155 277, Bank-Zs. 285 732, Eff.-Erträgnis 75 748. Sa. RM. 3 930 792. Dividenden: 1924–1929: 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. Treuhänder: Von der staatlichen Aufsichtsbehörde bestellt: Geh. Seehandlungsrat u. Staatsfinanzrat a. D. Alexander Rugge; Stellv. Oberfinanzrat Willy Schwarzkopf, Berlin; für die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt bestellt: Geh. Ober-Reg.-Rat Dr. Krause; Stellv. Ministerialrat Kayser. Direktion: Dir. Fritz Jahn, Oberreg.-Rat a. D. Dr. Carl Snay. Prokuristen: Josef Imhof, Dr. Ernst Steinbock. Aufsichtsrat: Vors. Otto Klepper, Präs. der Preuss. Zentral- Genossenschafts-Kasse, B.-Zehlendorf; Stellv. Geh. Landesökonomierat Hohenegg, München; Reichskommissar Dr. Baade, M. d. R., Geh. Reg.-Rat a. D. Dr. Bachem, Berlin; Dir. Berger, Hamburg; Dir. Draguhn, Generalanwalt Reg.-Rat a. D. Gennes, Geh. Finanzrat Staatsfinanzrat a. D. Glaeser, Geh. Reg.-Rat Staatsfinanzrat a. D. Dr. Göhmann, Reichsmin. a. D. Dr. Hermes, Dir. Possel, Dir. Siedersleben, Berlin. Deutsche Golddiskontbank, Berlin sw 111, Kleine Jägerstr. 1 (bim Gebäude der Reichsbank). Gegründet: 7./4. 1924 nach Massgabe des Reichsgesetzes vom 19./3. 1924 unter Führung der Reichsbank, jedoch mit privatem Kapital. Dem Verkehr übergeben 16./4. 1924. Die Deutsche Golddiskontbank ist von der Reichsregierung vollständig unabhängig. Zweck: Als reine Privatbank hat die Deutsche Golddiskontbank den Zweck, auf Grund in- und ausländischer Kapitalbeteiligung u. Kreditgewähr. sowie unter Nutzbarmachung verfügbarer deutscher Goldreserven berechtigte Kreditbedürfnisse der heimischen Wirtschaft zu befriedigen. Betrieb von Bankiergeschäften. Bei Gründung der Golddiskontbank war beabsichtigt, mit der endgültigen Regelung der Währungsverhältnisse die Geschäfte der Golddiskontbank zu liquidieren. Mit Inkraft- treten des neuen Bankgesetzes wurde die Golddiskontbank daher ihres übrigens niemals be- nutzten Notenausgaberechts entkleidet und mit der Liquidation begonnen. Die Liquidation ging, obgleich sie ohne jede Schärfe durchgeführt wurde, mit unter dem Einfluss des Hereinströmens anderweitiger Auslandskredite ziemlich rasch vonstatten, und die von der Golddiskontbank der deutschen Wirtschaft gewährten Kredite, welche in den Monaten Aug. u. Sept. des Jahres 1924 mit rund £ 14 000 000 ihren Höchststand erreicht hatten, waren etwa Ende Jan. 1925 auf die Höhe des eigenen Kapitals, Anfang Mai 1925 auf etwa £ 3½ Mill. gesunken. Inzwischen hatte die Reichsbank sämtliche Anteile der Bank erworben, wozu sie durch ein besonderes Gesetz vom 19./3. 1924 (RGBl. II, S. 73) ermächtigt war, und den bei der Bank von England aufgenommenen Kredit in Höhe von £ 5 000 000 – bereits vor Fälligkeit – zurückgezahlt. Den Konsortialmitgliedern wurden in Höhe der von ihnen gemachten Goldeinzahlungen Bezugsrechte auf neue, vom 1./1. 1925 ab gewinnberechtigte Reichsbankanteile eingeräumt. Im April des Jahres 1925 entschloss sich dann die Reichs- bank mit Zustimmung aller beteiligten Stellen, die Golddiskontbank aus dem Liquidations- zustande wieder herauszuführen, da es im Interesse der deutschen Wirtschaft und ange- sichts der fortdauernden Kapitalknappheit erwünscht erschien, auch diese volkswirtschaft- lich zweckmässigste Möglichkeit der Aufnahme von Auslandskrediten den am Aussenhandel beteiligten Wirtschaftskreisen zu erhalten. Die Golddiskontbank befindet sich demgemäss seit Mitte Mai 1925 wieder in voller Tätigkeit. Ihre Kredite hatten nach dem Stande vom 23./12. 1925 wieder einen Betrag von £ 9 200 000 erreicht. Gewährung eines kurzfristigen Realkredites von ca. RM. 350 000 000 an die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt zur Weiter- begebung an die Landwirtschaft. Seit 1926 nahm die Inanspruchnahme der Deutschen Golddiskontbank durch die Export- kreise ständig ab. Die Kredite sind bis Ende 1929 auf £ 2.5 Mill. zurückgegangen. Die Surame der von der Rentenbank-Kreditanstalt übernommenen Hypothekarschuldscheine belief sich am 31./12. 1927 auf RM. 355 716 000. Diese ebenso wie die ihre Grundlage bildenden Darlehen an die Landwirtschaft sind je mit einem Drittel fällig am 15./7. 1929. 1930 u. 1931. Der Bestand an Hyphothekar-Schuldscheinen erfuhr, hauptsächlich durch die am 15./7. 1929 eingetretene Fälligkeit des ersten Drittels dieser Schuldscheine, eine wesentliche Verminderung; er betrug am 31./12. 1929: RM. 161 409 000. Aktienkapital: £ 10 000 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. (erstes endete am 31./12.1924). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Auf je £ 10 Aktienbesitz 1 St. (die Gen.-Vers. fasst ihre Beschlüsse in allen Fällen mit einfacher St.-Mehrheit).