Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 271 Zweck: Ausführung von Bauten jeder Art, namentlich von Tief- u. Wasserbauten, Herstell. u. Verwert. von Baumaterialien sowie Betrieb aller dem Baugewerbe dienenden Hilfsgeschäfte, insbes. Übernahme u. Fortführung des von der Firma Jul. Berger zu Bromberg begründeten Baugeschäftes sowie die Übernahme u. Abwicklung einzelner Grundstücksgeschäfte dieser Firma. – Die Ges. befasst sich speziell mit der Herstell. von Verkehrswegen, Eisenbahnen u. Wasserstrassen u. Tunnels, Abraumarbeiten für Kohlen- u. Erzförderung sowie mit allen sonst. im Tiefbau vorkommenden Arbeiten. Sie beschäftigt zur Zeit im Inland u. Ausland zus. ca. 10 000 Arb. u. Angestellte. Besitztum: Die Ges. besitzt das Grundstück Berlin, Potsdamer Str. 121 b, in Grösse von 1690 qm, von welchem 740 qm bebaut sind- Auf demselben befindet sich ein vierstöckiges Bürohaus, in welchem sich die Geschäftsräume der Ges. befinden. Die von der Ges. nicht benötigten Räume sind vermietet. Ferner besitzt die Ges. ein unbebautes ca. 1600 qm grosses Gelände in Johannisthal u. neuerdings ein ca. 170 000 qm grosses Gelände in Hleinersdorf b. Berlin, von welchem ein kleiner Teil für Lagerplatzzwecke Verwendung findet; ausserdem wurde auf diesem Gelände eine grössere Reparaturwerkstatt errichtet. Die Ges. verfügt über einen ausreichenden Gerätepark, der sich im einzelnen aus 2 schweren Eimer- schwimmbaggern, 2 dazugehör. Spülern, Dampfern, Motorbooten, Schuten u. Prähmen, ferner ca. 100 Normal- u. Schmalspurlokomotiven, ca. 30 Löffel- u. Greifbaggern, ca. 3000 Förder- wagen u. ca. 120 km Gleisen, Personen- u. Lastkraftwagen, Kränen, Kompressoren, Dampf- rammen, Betonmischmasch., Asphaltstrassenbaumasch., Steinbrechanlagen, Diesel- u. Benzin- motoren, Elektromotoren u. Dynamos, Lokomobilen u. Transformatoren usw. zusammensetzt. Die Gesellschaft gehört dem Beton- und Tiefbau-Wirtschaftsverband u. der Nassbagger- vereinigung E. V. an. Der mit der Firma Briske & Pohl 1918 abgeschlossene Vertrag wegen geemeinsamer Übernahme usw. von Bauten im Auslande unter der Firma „Internat. Bau- konsortium' ist 1921 verlängert unter der neuen Firmenbezeichn. „Julius Berger-Konsortium“. Auslandsaufträge: Anfang 1924 erhielt die Ges. von der rumän. Regierung einen umfang- reichen Auftrag für die Herstell. des etwa 4.2 km langen, zweigleis. Teliu-Tunnels u. der Rampen (bei Kronstadt) mit einer Bauzeit von 3 Jahren (Fertigstell. Mitte 1928). Im Anschluss an die Arbeiten des Teliu-Tunnels sind der Ges. weitere Befestigungsarbeiten übertragen worden. 1926 erhielt die Ges. auf Rechnung der columbianischen Regier. einen mehrjährigen Auftrag auf Regulier. des Magdalenenstromes u. 1927 Auftrag auf Regulier. von Neben- flüssen des Magdalenenstroms. Beide Verträge wurden 1928 vorzeitig gelöst. Die von der türkischen Regierung im Jahre 1924 übernommenen Arbeiten auf der Eisenbahnstrecke Angora-Sivas sind 1926 fertiggestellt worden. 1927 wurden der Ges. von der türkischen Regierung Eisenbahnbauten in einer Gesamtlänge von etwa 450 km übertragen. Die Kosten dieser Arbeiten werden sich auf etwa RM. 65 000 000 stellen. Die Arbeiten sind bereits Mitte 1927 aufgenommen. Die Bauzeit beträgt etwa 3½ Jahre. Die im Jahre 1927 mit der persischen Regier. begonnenen Verhandl. wegen Übernahme der Studien u. des Baues einer normalspurigen Eisenbahn in einer Gesamtlänge von etwa 1600 km vom Kaspischen Meer bis zum Persischen Golf haben 1928 zu einem Erfolge geführt. Die Studien für die Eisenbahnstrecke, für die Häfen am Kaspischen Meer u. am Persischen Golf, sowie der provisorische Ausbau der Häfen u. der Bau von Probestrecken in einer Gesamtlänge von etwa 500 km sind einem deutsch-amerikanischen Syndikat übertragen worden. An diesem Syndikat ist ein amerikanisch-englisch-französisches Konsortium u. ein deutsches Konsort. je zur Hälfte beteiligt. Die Arbeiten werden von beiden Konsortien getrennt für eigene Rechnung ausgeführt. Zu dem deutschen Konsort. gehören ausser der Ges. die Firmen Philipp Holzmann A.-G., Frankf. a. M., u. Siemens-Bauunion G. m. b. H., K.-G., Berlin- Siemensstadt. Der Bau der Probestrecken u. provisorischen Hafenanlagen wird 1930 beendet sein. Von der übernommenen Probestrecke waren Anfang 1930 ca. 100 km fertig- gestellt u. bereits in beschränktem Umfang in Betrieb genommen. Kapital: RM. 7 500 000 in 3500 Akt. zu RM. 1000 u. 40 000 Akt. zu RM. 100. – Vorkriegs- kapital: M. 4 000 000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht 1909 um M. 500 000, 1911 um M. 500 000, 1912 um M. 2 000 000, 1920 um M. 12 000 000, 1921 um M. 24 000 000, 1923 um M. 35 000 000, in 30 000 St.-Aktien u. 5000 Vorz.-Aktien zu M. 1000, erstere übernommen von einem Konsortium (Georg Fromberg & Co., Darmstädter u. Nationalbank u. Deutsche Bank), und zwar M. 20 000 000 zu pari u. M. 10 000 000 zu 990 %, davon letztere angeb. den bisher. Aktion. im Verh. 4: 1 zu 900 %. Die G-V. v. 9./8. 1924 beschloss Umstell. des A.-K. von M. 75 Mill. auf RM. 3 500 000 durch Einzieh. der M. 5 Mill. Vorz.-Akt. u. Abstemp. der M. 1000 Aktie auf RM. 50 in 70 000 Akt. zu RM. 50. Die G.-V. v. 15./5. 1926 beschloss Kap.- Erhöh. um RM. 1 500 000 in 15 000 ab 1./7. 1926 div.-ber. Aktien zu RM. 100. Auf je 5 alte Aktien zu je RM. 50 konnte eine neue Aktie zu RM. 100 zu 115 % zuzügl. Börsenumsatz- steuer bezogen werden. Die G.-V. v. 11./5. 1927 beschloss Erhöh. um weitere RM. 2 500 000 in 25 000 Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./1. 1927. Bis 14./6. 1927 konnte auf je RM. 200 alte Aktien eine neue Aktie zu RM. 100 zu 220 % zuzügl. Börsenumsatzsteuer bezogen werden. Lt. Bekanntm. v. Sept. 1929 werden die Aktien zu RM. 50 in solche zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht (Frist 31./1. 1930). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 50 A.-K. = 1 St.