Bau., Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 299 sich an solchen Unternehm. zu beteiligen u. überhaupt alle Massnahmen zu ergreifen, welche dem Vorstande in Gemeinschaft mit dem A.-R. zur Erreich. des Gesellschaftszwecks angemessen erscheinen. Die Ges. hat sich vorbehalten, die ihr aus diesem Abkommen erwachsenden Rechte, sowie die darin bezeichneten Grundstücke u. andere Gerechtsame in jeder Art, namentlich auch durch Herstellung von Strassen, Plätzen, Baulichkeiten u. sonst. Anlagen zu erwerben u. auszunutzen, dieselben im ganzen oder in Teilen wieder zu veräussern, sowie hypothekarische Darlehen aufzunehmen oder auch zu gewähren usw. Lt. Beschluss der G.-V. v. 4./11. 1920 Abänderung des mit der Gem. Tempelhof ge- schlossenen Verwertungsvertrages. (Näheres darüber s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1929.) 1922 wurde ein Block, der ursprünglich an die Feldkraftwagen A.-G. vermietet u. von dieser mit Gebäuden besetzt worden war, zu Zwecken der Kleinindustrie veräussert. 1924 wurden 5000 qm an die Siedl.-Ges. der Berliner Strassenbahn zu RM. 40 je qm verkauft. Zur Verwert. blieben 222 000 qm. Im Geschäftsj. 1925/26 erhielt die Ges. nach langwierigen Verhandlungen die Genehmig., Bauten auszuführen, jedoch konnte dies nur mit Hilfe der Hauszinssteuer geschehen, die mit 3 % verzinst u. mit 1 % amort. wird, u. zwar nach Massgabe der Zahl von Wohnungen, für die die Hauszinssteuer jeweilig bewilligt wurde. Im Febr. 1928 betrug die Gesamtzahl der fertiggestellten Wohnungen 491, die der Läden 22. Diese waren sämtlich vermietet. Die restl. 32 Wohnungen wurden im Juli 1928 beziehbar. Der Mietspreis für die neuen Wohnungen überschreitet den Friedenspreis nicht erheblich; der Baukostenpreis, der daneben verlangt werden muss, beträgt RM. 800 pro Zimmer. Kapital: RM. 7 500 000 in 12 500 Akt. zu je RM. 600. – Vorkriegskapital: M. 20 Mill. Urspr. M. 20 Mill. in 10 000 Akt. Lit. A u. 10 000 Lit. B. (Siehe hierüber Hdb. der Dt. A.-G. Jahrg. 1921/22). Lt. G.-V. v. 4./11. 1920 Herabsetzung des A.-K. auf M. 12 500 000 durch Zus. legung der Aktien Lit. B im Verh. 4: 1 unter Verzicht auf weitere Einzahlung der Aktionäre Lit. B u. Gleichstell. der Aktien Lit. A u. B. Lt. G.-V. v. 23./3. 1924 Umstell. von M. 12 500 000 auf RM. 7 500 000 (5: 3) durch Herabsetzung des Nennwerts der Aktien von M. 1000 auf RM. 600. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % d. A.-K.), bis zu 4 % Div., A.-R.-Gewinnanteil von 10 % (unter Anrechn. fester Vergüt.), Überschuss weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Die Ges. tritt in Liquid. auf G.-V.-B. Aus der Liquid.-Masse wird zunächst der Nennbetrag des A.-K. von RM. 7 500 000 an die Aktion. zu gleichen Teilen erstattet. Vom Rest erhält der A.-R. einen Anteil von 10 %; danach verbleibender Ueberschuss auf alle Aktien gleichmässig. Bilanz am 30. Juni 1929: Aktiva: Kassa u. Bankguth. 182 415. Grundstücksverwert.-K. 6 624 720, Hausgrundst. 10 352 044, Mobil. 1, Hyp.-Debit. 109 109, Debit. 243 723, Verlust 124 850. – Passiva: A.-K. 7 500 000, R.-F. 650 000, Hyp. 8 148 000, Kredit. 1 338 864. Sa. RM. 17 636 864. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 173 413, Unk. 40 586, Konto für Steuern 136 891, Abschr. auf Geb. 67 843, do. auf Mobil. 920. – Kredit: Miets- u. Zs.-Einnahmen 294 805, Verlust (Vortrag aus 1927/28: 173 413, ab Gewinn pro 1928/29: 48 563) 124 850. Sa. RM. 419 655. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 99.50 %; 1925–1929: 22.75, 57.75, 89, 63, 40 %. Dividenden: 1913/14–1928/29: 0 %. Direktion: Komm-Rat Georg Haberland. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Dr. Emil Georg von Stauss; Stellv. Bank-Dir. Herbert M. Gutmann, Berlin: Dr. A. von Achenbach, Komm.-Rat Bank-Dir. Gust. Schröter, Bank-Dir. Henry Nathan, Major von Frankenberg u. Ludwigsdorf, Baden-Baden; Geh. Finanz-Rat F. Hartmann, Berlin; Bank-Dir. Dr. jur. Karl Beheim-Schwarzbach, Baumeister Alfred Schrobsdorff, Charlottenburg; Bürgermstr. Dr. Bruns. Wüstefeld, B.-Tempelhof; Ministerialrat K. Reichle, Ministerialrat Fischbach, Charlottenburg; Bank-Dir. Dr. I. Berne, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank, Darmstädter u. Nationalbank. Tempelhofer Ufer-Grundstücks-Aktiengesellschaft in Berlin SW 61, Tempelhofer Ufer 18. Gegründet: 14./10. 1871; eingetr. 18./10. 1871. Firma bis 5./5. 1923: Norddeutsche Gummi- und Guttapercha-Waaren-Fabrik vormals Fonrobert & Reimann, Aktiengesellschaft, bis 19./11. 1928: Nordgummiwerke Aktiengesellschaft. Zweck: Verwaltung u. Bewirtschaftung der der Ges. gehörigen Grundstücke, insbes. der in Berlin, Tempelhofer Ufer 16–18, belegenen Grundstücke. Besitztum: Das Fabrikgrundstück Am Tempelhofer Ufer 17 hat eine Grösse von 4396 am. Der im Jahre 1913 erworbene Grundbesitz in Mariendorf ist ca. 20 000 qm gross. Ferner sind im Besitz der Ges. die Grundstücke Tempelhofer Ufer 16, 16a u. 18. Der grösste Teil des Fabrikgeb. ist vermietet. Sanierung: Infolge Rückgang der Preise für Rohgummi, Stoffe u. Gewebe, Verlusten aus vorjährigen Gummieinkäufen, Verminderung des Wertes der vorhandenen Roh- und Fertigwaren veranlasste die Ges., am 23./2. 1927 Antrag auf Verhängung der Geschäfts- aufsicht zu stellen.