Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 343 wendigkeit der Schaffung neuer Mittel zur Vollendung der Stahlwerksausbauten begründet, ferner sollen sie der Ges. die Möglichkeit bieten, für die im Jahre 1928 fällige bis 1./8. 1928 zinsfrei gestundete Stinnesschuld von ca. RM. 1 000 000 gerüstet zu sein. Die G.-V. v. 20./12. 1928 beschloss Erhöh. um RM. 1 000 000 auf RM. 4 000 000 nach Einzieh. der Vorz.- Aktien in Höhe von RM. 72 000. Die Erhöh. erfolgt unter Ausschluss des gesetzl. Bezugs- rechtes der Aktionäre zum Kurse von 130 %. Die neuen, auf den Inhaber lautenden Aktien zu je RM. 1000 werden zwecks engerer Zusammenarbeit mit der Eisen- u. Stahlwerke Hoesch A.-G. von diesem Unternehmen übernommen u. sind für 1928/29 nur zur Hälfte div.-ber. u. erst ab 1./7. 1929 voll div.-ber. – Ende 1929 Neustücklung des A.-K. (Umtausch der Akt. zu RM. 140). Grossaktionäre: Firma Wolf Netter & Jacobi in Berlin u. Eisen- u. Stahlwerk Hoesch A.-G. in Dortmund. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Nov. Stimmrecht: Je RM. 20 Nennwert jeder Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Uberrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1929: Aktiva: Grundst. 328 162, Wohnhäuser 482 781, Werks- anlagen 3 249 698, Kassa, Postscheck, Giro, Wechsel 35 743, Vorräte 657 096, Schuldner 1 060 317, Verlust (251 538 ab Gewinnvortrag 16 413) 235 125. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 274 944, Gläubiger 1 773 978. Sa. RM. 6 048 923. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 252 473, Steuern 123 642, soz. Lasten 102 363, Verwalt.-Kosten 194 757, Zs.-109 951. – Kredit: Gewinnvortrag 16 413, Bruttogewinn 531 649, Verlust 235 125. Sa. RM. 783 187. Kurs: Ende 1913: 126,75 %; Ende 1926–1929: 135, 110, 90, 53 %. In Berlin notiert. Dividenden: 1912/13: 10 %; 1923/24–1928/29: 0 %. Direktion: Kurt Stockfisch, Heinrich Bernd. Prokuristen: K. Schübbe, E. Nieland, J. Kordes. Aufsichtsrat: Vors. Ger.-Assessor a. D. Dr. jur. Julius Seligsohn-Netter, Berlin; Stellv. Dipl.-Ing. Dr. Eugen Jakobi, Frankfurt a. M.; Bankier Jacob Steinweg, Bank-Dir. Curt Sobernheim, Berlin; Bank-Dir. Dietrich Becker, Essen; Prof. Dr.-Ing. Rudolf Drawe, Berlin; Reg.-Baumeister a. D. Ludwig Netter, Kaufm. Paul Jacobi, Frankfurt a. M.; Gen.-Dir. Dr.-Ing. Fritz Springorum, Dir. Dipl.-Ing. Alfred Brüninghaus, Hüttendir. Wilhelm Baberg, Dort- mund; vom Betriebsrat: P. Rombowsky, Leo Junker. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Berlin u. Dortmund: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Commerz- u. Privat-Bank, Darmstädter u. Nationalbank; Berlin: Bankhaus Mendelssohn & Act.-Ges. Charlottenhütte in Berlin W 9, Bellevuestr. 12 a. Gegründet: 21./3. 1864; eingetr. 30./10. 1864. Sitz bis 12./1. 1929 in Niederschelden, Kreis Siegen. Zweck: Lt. G.-V.-B. v. 3./7. 1926; Verwaltung ihrer Beteiligungen bei Unternehmungen des Bergbaues u. der Eisenindustrie einschl. von Handelsorganisationen auf diesen Gebieten u. der Erwerb weiterer derartiger Beteiligungen. Die Ges. ist auch berechtigt, selbst die Gewinnung von Mineralien, Eisen, Eisenwaren u. Nebenprodukten, sowie den Handel mit solchen Gegenständen zu betreiben. Entwicklung: Die Ges. verfügte Anfang 1926 über folg. Anl.: I. Grubenanl.: Spateisenstein- grube Neue Haardt, Weidenau, Spateisensteingrube Brüderbund bei Eiserfeld, Spateisenstein- grube Eisernhardter Tiefbau bei Eisern, Spateisensteingrube Knappschaftsglück bei Neun- kirchen, Spateisensteingrube Wernsberg bei Brachbach. II. Hüttenanlagen: Hochofen-, Stahl- u. Walzwerk in Niederschelden, Hochofenwerk Eiserner Hütte in Eisern. III. Die Anlagen der früh. Eichener Walzwerk- u. Verzinkerei-Aktiengesellschaft in Eichen u. Attendorn u. des Sieghütter Eisenwerks, Siegen. IV. Mitte 1918 Erwerb sämtl. Aktien der Siegener Eisenbahnbedarf-A.-G. in Siegen. V. 1918 Erwerb der Siegener Eisenindustrie A.-G. Weldenau. VI. 1918 Erwerb der Firma Ax, Schleifenbaum & Mattner G. m. b. H., Siegen (Feinblechwalzwerk). Die G.-V. v. 3./7. 1926 genehmigte den Vertrag, betr. die Veräusserung des Bergwerks- eigentums, der Grundstücke u. Bauwerke nebst Zubehör der Ges., der Siegener Eisenbahn- bedarf-Aktiengesellschaft u. der Ax, Schleifenbaum & Mattner G. m. b. H. an die Vereinigte Stahlwerke Aktiengesellschaft in Düsseldorf gegen Gewährung von Aktien u. Genuss- scheinen der letzteren Firma. Der Vertrag sieht vor, dass der Charlottenhütte für die Überlassung ihrer Anlagen RM. 20 Mill. Aktien u. KM. 7.5 Mill. Genussscheine der Ver. Stahlwerke gewährt werden. Die Vorräte der Charlottenhütte werden besonders vergütet u. ihre Debitoren u. Kreditoren von ihr selbst abgewickelt. Kapital: RM. 20 483 000 in 20 000 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 4830 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 5 000 000. Urspr. A.-K. M. 375 000, bis 1911 Erhöh. auf M. 5 000 000; dann erhöht von 1916–1918 auf M. 12 500 000 in 9500 St.-Akt. u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. vom 13./1. 1925 von M. 12 500 000 auf RM. 9 983 000 (St.-Akt. 1: 1; Vorz.-Akt. 1000: 161) in 9500 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 3000