356 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Ostdeutsche Montanindustrie Aktien-Gesellschaft, Berlin. Gegründet: 10./10. 1898; eingetr. 14./1. 1899. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1899, Firma bis 1./2. 1929: Russische Montanindustrie-Aktien-Gesellschaft. Lt. G.-V. vom 16./12. 1924 wurde die Ges. aufgelöst. Liquidator war Bergassessor a. D. Dr. Alfred Martin, Berlin-Charlottenburg, Dernburgplatz 2. Die Firma war laut Bek. vom 9./11. 1926 von Amts wegen nichtig gemäss $ 16 der Goldbilanz- Verordnung vom 28./12. 1923. Am 14./1. 1928 wurde die Ges. aufgefordert, binnen 3 Monaten Widerspruch gegen die Löschung ihrer Firma zu erheben. In Nichtachtung dieser Aufforderung wurde die Firma am 28./4. 1928 von Amts wegen gelöscht. Lt. Bekanntm. vom 13./8. 1928 wurde die Liquidation wieder eröffnet. Lt. Bekanntm. vom 3./6. 1929 ist der Liqu.-Beschluss vom 16./12. 1924 aufgehoben u. die Fortführ. der Ges. beschlossen. Zweck: Errichtung, Erwerb, Pachtung, Betrieb u. Veräusserung von Koksanstalten mit oder ohne Gewinnung der Nebenprodukte; Kauf u. Verkauf von Kohle, Koks u. der Nebenprodukte des Kokereibetriebes für eigene oder fremde Rechnung; Erwerb, Betrieb, Pachtung, Veräusserung von Bergwerken u. Bergwerksgerechtsamen; Errichtung, Erwerb, Pachtung, Betrieb u. Veräusserung von Kohlenwäschen, Siebereien, Brikettfabriken, Hoch- öfen, Stahl- u Eisenwerken aller Art; Kauf u. Verkauf metallurgischer Produkte: Betrieb von Unternehm. jeder Art, der der Förderung des ausländischen Absatzes der deutschen Industrie nach dem Auslande dient u. die Finanzierung von Auslandliefer. oder anderen Auslandsgeschäften jeder Art, insbesondere nach Osteuropa. (Über die Betriebsanlagen in Russland vor dem Kriege s. Näheres Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1923/24.) Kapital: RM. 467 500 in 4675 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 4 675 000. Urspr. A.-K. M. 2 000 000; erhöht 1906 auf M. 4 675 000. Lt. G.-V. v. 1./2. 1929 wurde das A.-K. umgestellt auf RM. 467 500 (10: 1). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Bankguth. 15 542, Effekten: Reichsschuldbuchford. 734 246, Verlust 212. – Passiva: A.-K. 467 500, Umstell.-Res. 282 500. Sa. RM. 750 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungskosten RM. 21 410. – Kredit: Zinsen 21 198, Verlust 212. Sa. RM. 21 410. Vorstand: Gerichtsassessor a. D. Dr. Herbert von Breska, Berlin W 8, Behrenstr. 32/33. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr. Karl Büren, Bankdir. Dr. Otto Abshagen, Gen.-Dir. DPr. Hans Berckemeyer, Bankier Hans Fürstenberg, Bergassessor a. D. Dr. Alfred Martin, Bankier Dr. Paul von Schwabach, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Preussengrube Akt.-Ges. in Berlin, Potsdamer Str. 127/128. Gegründet: 5./1.; eingetr. 25./3. 1922. Gründer: u. a. Kattowitzer Akt.-Ges. für Bergbau u. Eisenhüttenbetrieb in Kattowitz. Sitz bis April 1922 in Berlin. Sitz bis 29./4. 1927 in Miechowitz O.-S. Die Ges. ist errichtet aus den Vermögensgegenständen, die der Katto- witzer A.-G. f. Bergbau u. Eisenhüttenbetrieb in Kattowitz nach der endgültigen Grenz ziehung in Oberschlesien in Deutschland verblieben sind. In der Frage einer Dividenden- garantie durch die Kattowitzer Bergbau A.-G. wurde 1929 eine Klage der Preussengrube abgewiesen u. ein Vergleich geschlossen, wodurch Anfang 1930 ein Betrag von 6 % gegen Abstempelung der Aktien (,Div.-Garantie der Kattowitzer A.-G. ausgeglichen“) durch die Darmstädter u. Nationalbank ausgezahlt wurde. Zweck: Betrieb des Steinkohlenwerkes Preussengrube u. der damit zus. hängenden industriellen Unternehmungen u. Anlagen. Das Feld der Preussengrube einschliessl. der beiden zugemuteten Felder Preussen Erweiterung I u. II umfasst 9 199 076 qm. Auf der Grube befindet sich gegenwärtig eine Hauptschachtanlage, bestehend aus 2 Schächten, Jelka u. Winckler, mit 3 Fördermasch. Erschlossen werden mit Jelkaschacht die 370, 620 u. 720 m Sohle, mit Wincklerschacht die 520 m Sohle; ausserdem 3 Wetterschächte: Nord-, West- u. Südschacht. Die Grube ist mit den für den Betrieb erforderl. Masch., elektr. Zentrale, Werkstätten, Magazinen, Gleis- anlagen u. sonst. Betriebsinventar ausgerüstet. Zur Preussengrube gehören noch das Stein- kohlenbergwerk Miechowitz mit 365 000 qam Grubenfeld, sowie eine Dampfziegelei, u. 116 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. Die Ges. gehört mit ihrem gesamten Kohlenverkauf dem Steinkohlen-Syndikat in Gleiwitz an. Kohlenförderung 1922– 1929: 754 244, 662 711, 760 970, 927 989, 1 022 406, 1 162 084, 1 200 886, 1 363 631 t. Die Ziegelei produzierte 1923–1929: 4 819 000, 4 477 825, 4 951 200, 4 628 800, 5 784 800, 5 897 200, 5 967 800 Stück Steine. Arbeiterzahl Ende 1924–1929: 33627, 3428, 3414, 3886, 3892, 3877. Kapital: RM. 12 000 000 in 30 000 Inh.-Akt. zu RM. 400. Urspr. M. 30 000 000 übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 29./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 30 000 000 auf RM. 12 000 000 in 30 000 Akt. zu RM. 400 durch Denomination (M. 1000 = RM. 400). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Bergwerke 7 763 213, Land- u. Forstwirtschaft 265 798, Vorräte 586 453, Kassa 1362, Schuldner 7 475 706, Beteilig. u. Wertp. 1 100 622, (Avale 97 717)