362 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 2. Abteilung Grube Brühl: Die Kohle wird aus einem Tagebau des Grubenfeldes Brühl gefördert. Die Mächtigkeit der Kohle beträgt zurzeit 26 m. Es sind 3 Brikettfabriken vorhanden, von denen 2 mit Windöfen und die dritte mit Zeitzer Telleröfen ausgerüstet sind. An Pressen sind 20 Stück vorhanden. Auch auf dieser Abteil. ist das für die Gruben- u. Werksanlagen erforderl. Terrain im Umfange von rd. 68.44 ha vom Forstfiskus gepachtet, während weitere 160.6188 ha vom Fiskus v. Privaten erworben sind. Die Grube Brühl ist mit der Roddergrube durch einen gemeins. Bahnanschl. mit der Station Liblar (Strecke Köln-Trier) verbunden. Die sämtl. Anl. wurden 1909–1912 modernis., u. a. wurde ein Zentralnassdienst für alle Briketfabriken u. eine gemeinsame Dampferzeugungsanl. u. in den Jahren 1912/13 eine elektr. Zentrale errichtet, die die elektr. Energie sowohl für Abt. Grube Brühl als auch für Abt. Roddergrube erzeugt. Die Kohlen werden maschinell gewonnen. Auf dem Werke ist ein Verwalt.-Gebäude, ein Arbeiterheim für 80 Leute, ferner eind 16 Beamten- u. Arbeiter. Häuser vorhanden. Ausserdem besitzt die Abt. in der Gemeinde Badorf auf eigenem Grund- besitz eine Arbeiter-Kolonie, bestehend aus 84 Häusern. 3. Abteilung Vereinigte Ville: Der früher zur Abteil. Ver. Ville gehörige Gruben.- komplex in Grösse von 2008 ha 27 a wird seit 1916 durch 2 getrennte Abteil Ver. Ville und Berrenrath abgebaut. In dem bei der Abteil. Ver. Ville verbliebenen Kohlenfelde in Grösse von 1050 ha 10 ar schwankt das Verhältnis der Mächtigkeit des Deckgebirges zur Mächtig- keit der Kohle zwischen 1: 2.5 u. 1: 6. In dem jetzt im Betrieb befindlichen Tagebau hat das Deckgebirge eine Mächtigkeit von durchschnittlich 10 m bei einer Kohlenmächtigkeit von durchschnittlich 40 m. Die Kohle wird ausschliesslich maschinell gewonnen. Die För der ung erfolgt durch Grossraumwagen in Verbindung mit zwei Schrägaufzügen. Der Kohlenabsatz geht in der Hauptsache an das benachbarte Goldenberg-Werk. Fabriken I bis III sind mit je 10 Schultz'schen Köhren-Trockenapparaten u. insges. 31 einfachen Pressen u. 2 elektr, Zwillingspressen ausgestattet, während in Fabrik IV 10 Schultz'sche Röhren-Trockenapparate u. 10 Doppelpressen u. in der 1914 erbauten Fabrik V 12 Röhren-Trockenapparate u. 12 Doppelpressen Aufstellung gefunden haben. Zur besseren Ausnutz. der Dampfwirtschalt wurde im Jahre 1928 in Fabrik I–1I eine AEG.-Turbine mit 3900 kW in Betrieb genommen. Auch auf dieser Abt. sind für Gruben-Werksanlagen, Arb.- u. Beamten- wohnungen die erforderl. Flächen in Grösse von rund 261.0460 ha vom Forstfiskus gepachtet, während weitere 551 ha Eigentum von demselben erworben sind. Zur Unterbringung von Beamten u. Arbeitern sind ein Heim für 450 Leute u. 119 Beamten- u. Arb.-Häuser vor- handen. Die Abt. besitzt ein eigenes Verwalt.- Gebäude sowie 2 Geschäftshäuser, die als Konsumanstalt verpachtet sind. 4. Abteilung Berrenrath: In dem dieser Abteilung zugewiesenen Grubenfeld in Grösse von 958 ha 17 a schwankt das Verhältnis der Mächtigkeit des Deckgebirges zur Mächtigkeit der Kohle zwischen 1: 2 und 1: 4. Die aus dem Tagebau mittels Gross- raumwagen-Fördereinricht. mit feuerlosen Lokomotiven geförderte, maschinell gewonnene Kohle wird der Fabrik I u. Kohlenverladung zugeführt. Ausserdem versorgt eine Gross- raumwagenförderung die oben genannte Fabrik V der Abt. Vereinigte Ville u. das benachbarte Goldenberg-Werk mit Kohle. Die Fabrik ist mit 12 Schultz'schen Röhren- Trockenapparaten, 16 einfachen, 2 Doppelpressen u. 1 elektr. Zwillingspresse ausgerüstet. Das Grundeigentum dieser Abt. umfasst 301.5589 ha Eigentum, die vom Forstfiskus u. verschiedenen Privatbesitzern erworben wurden, weitere 134.73 ha wurden der Ges. pacht- weise überlassen. Es sind vorhanden: 1 Arbeiterheim für 110 Leute, 32 Beamten- u. Arbeiter-Häuser u. ein Verwalt.-Gebäude. 5. Abteilung Hermülheim: Anfang 1928 erwarb die Ges. vom Arbed-Konzern die Abt. Hermülheim des Eschweiler Bergwerks-Vereins. Die Belieferung der Brikettfabrik mit Kohle u. des Steinzeugwerkes mit Ton erfolgt mittels einer 5.2 km langen Drahtseilbahn ebenfalls aus dem Tagebau Berrenrath. Die Brikettfabrik zählt 12 einfache Pressen. 6. Abteilung Steinzeugwerk: Mit der Brikettfabrik gleichfalls 1928 vom Arbed- Konzern erworben. In 35 Brennöfen wurden 1929 14 214 Tonröhren u. sonstige Steinzeug- waren erzeugt. Das Grundeigentum der Abt. Hermülheim einschl. des Steinzeugwerkes umfasst 118.4934 ha u. an Pachtland 20.4736 ha. An Gebäuden sind vorhanden: 9 Beamten- u. Arbeiterhäuser. Statistik: Die Zahl der Angest. u. Arb. betrug im Jahre 1913: 1527, im Jahre 1929: 3214 (ohne Steinzeugwerk). Kohlen- Brikett- Jahr Selbst- Förderung Absatz Herstellung Absatz verbrauch t t t t t 1913 3 682 456 276 856 1 088 924 1 057 685 12 151 1924 8 628 923 4 419 689 1 295 149 1 382 893 27 829 1925 11 748 148 5 902 814 1 798 565 1 763 815 34 594 1926 11 224 076 5 239 921 1 841 278 1 812 121 29 198 1927 12 340 751 5 841 203 1 999 861 1 972 484 27 349 1928 13 847 102 6 480 477 2 266 655 2 234 766 32 001 1929 15 310 712 7 899 623 2 280 335 2 242 984 37 439