Bergwerke, Hütten. u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 363 An dem Rohkohlenabsatz des rheinischen Braunkohlenbezirks ist die Ges. 1929 mit 59.8 % und an dem Brikettabsatz mit 18.8 % beteiligt gewesen. Die Ges. Roddergrube ist Gesellschafterin der Rheinischen Braunkohlen-Brikett- Syndikat G. m. b. H. in Köln mit einer Beteil.-Ziffer von 1 901 900 t = 21.093 % Auch beteiligt mit 43.85 % am Kapital der Vereinig.-Ges. Rhein. Braunkohlen-Bergwerke m. b. H., Köln. Interessengemeinschaftsvertrag: Die G.-V. v. 13./9. 1920 genehmigte die Interessengemein- schaft zwischen der Ges. u. dem Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerk A.-G. Essen-Ruhr mit nachsteh. Bedingungen: Die Braunkohlen-u. Briketwerke Roddergrube A.-G. in Brühl u. das Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerk in Essen schliessen für die Dauer von 90 Jahren einen Betriebsgemeinschafts- vertrag, der nachstehendes festlegt: Die beiden Gesellschaften halten ihre Selbständigkeit als juristische Person aufrecht, sie bleiben eine jede Eigentümerin ihres Vermögens, je 1 Mitgl. des Vorstandes wird in den Vorstand der anderen Ges. delegiert: die Geschäftsführung steht dem RWE. zu. Der reine Überschuss der Roddergrube wird zu Gunsten oder Lasten des RWE. so gekürzt oder ergänzt, dass der Roddergrube nach Berücksichtigung aller Unk., Steuern, Zs., Abschreibungen pp. alljährlich eine Summe zur freien Verfügung bleibt, die dem dreifachen Dividendensatz des RWE. entspricht. Für die ersten 10 Jahre garantiert das RWE. seine Dividende mit mind. 8 %, d. i. 24 % für Roddergrube. Vom 31./12. 1930 an ist das RWE. für die Zeit der Vertragsdauer verpflichtet, das Vermögen der Rodder- grube samt Passiven zum Preise von M. 292 500 000 (650 % eines A.-K. von M. 45 000 000) zu übernehmen, wenn die Roddergrube zwei Jahre vor dem genannten Termine oder späterhin mit einjähriger Frist dies verlangt. Andererseits hat die Roddergrube von dem genannten Termine an jederzeit auf Verlangen des RWE. diesem ihr Vermögen samt Passiven zum Preise von M. 315 000 000 (700 % von M. 45 000 000 A.-K.) zu übertragen. Bei der Goldmarkumstellung im Jahre 1924 ist das A.-K. der Roddergrube mit Rücksicht auf den Interessengemeinschafts vertrag ebenso wie das A.-K. des RWE. im Verhältnis 10: 4, also von M. 45 000 000 auf GM. 18 000 000 zusammengelegt worden. Kapital: RM. 18 000 000 in 44 742 Akt. zu RM. 400 u. in 172 Akt. zu RM. 600. – Vorkriegs- kapital: M. 22 000 000. Urspr. A.-K. M. 21 Mill.; erhöllt lt. G.-V. v. 15./4. 1910 um M. 1 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 30./5. 1917 um M. 8 Mill. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 27./3. 1920 um M. 15 Mill. in 15 000 Akt. zu M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1921, angeb. den alten Aktionären im Mai- Juni 1920 zu 150 %. Umstell. des Akt.-Kap. erfolgte lt. G.-V. v. 16./12. 1924 von M. 45 Mill. im Verh. 5: 2 auf RM. 18 000 000 in 44 742 Akt. zu RM. 400 u. 172 Akt. zu RM. 600. Grossaktionäre: Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk A.-G., Essen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 0 des A.-K.), 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31 Dez. 1929: Aktiva: Bergwerksberechtsame 12 883 732, Grundst. 3 429 822, Gruben-Anl. 2 286 906, Förder- do. 14 167 330, Brikettfabriken 27 182 342, Steinzeugwaren- fabrik 330 000, Grubenanschlussbahnen 1 422 187, Bureau- u. Wohngeb. 4 964 929, Inv. 906 070, im voraus abgeräumte Kohle 379 793, Vorräte 746 168, dauernde Beteil. 2 525 969, Wertp. 1 554 711, Kassenbestände 166 245, Bank- u. bankmässige Guth. 2 368 929, verschied. Schuldner 34 589 910, Anzahl. 362 912, (Avale 5 729 399). – Passiva: A.-K. 18 000 000, R.-F. 5 000 000, Abschr.- u. Ern.-F. 57 216 766, (Fritz Behrens-Stift. 150 000, Wohlf.-F. a) für Arbeiter 650 000, bp) für Beamte 325 000, Gläubiger 17 619 453, Rückstell. 5 342 959, Gewinn 5 963 781, (Avale 5 729 399). Sa. RM. 110 267 959. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 889 551, Steuern 5 002 528, Versich. 454 702, Abschr. 4 428 218, Gewinn 5 963 781 (davon Div. auf Grund des Interessengemein- schaftsvertrages mit dem Rhein -Westfäl. Elektr.-Werk A.-G. in Essen 5 400 000, Tant. an A.-R. 262 189, Wohlf.-F. 150 000, Vortrag 151 592). – Kredit: Vortrag aus 1928 155 501, Betriebsüberschuss 16 583 280. Sa. RM. 16 738 782. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 267 %; Ende 1925–1929: 315, 550, 640, 900, 850 %; Kurs Ende 1925–1929: In Essen –Düsseldorf: 300, 535, 600, 880, 780 %; in Köln: 310, 530, 605, 295 %. Dividenden: 1913: 15 %; 1924–1929: 24, 24, 24, 27, 27, 30 % (Div.-Schein Nr. 3 bzw. Nr. 21). Direktion: Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Gust. Wegge, Köln; Prof. Jul. Hollstein, Brühl; Dr.- Ing. e. h. Arth. Koepchen, Essen; Dr. jur. Curt Wegge, Bergass. E. Tobies, Brühl. Prokuristen: W. Riechheit, O. Maigler, Brühl; E. Hundhausen, Knapsack; A. Sievers, Berrenrath. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Dr. A. Vögler, Dortmund; Stellv. Dr. Paul Silverberg, Köln; Justizrat Dr. Josef Abs, Bonn; Prof. Dr. Leop. Bleibtreu, Obercassel b. Bonn; Bankier Dr. Jakob Goldschmidt. Berlin; Bergwerks-Dir. a. D. Friedr. Haschke, Erfurt; Ernst Henke, Essen (Ruhr); Ing. Ernst Kleinrath, Hannover; Bank-Dir. Dr. Oskar Schlitter, Berlin; Alfred Thiel, Essen (Ruhr); Oberamtmann Carl Wentzel, Teutschenthal Bez. Halle (Saale); Peter Wilh. Werhahn, Neuss a. Rhein; Betr.-R.-Mitgl.: Heinrich Koch, Hans Pauli.