Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. „ 360 Mill. qm. Die anstehenden Kohlenvorräte bis zu einer Teufe von 1500 m werden auf 5.3 Milliarden t geschätzt. Die Förderung betrug 1928/29 rund 27.2 Mill. t Steinkohle. Die Förderfähigkeit kann jedoch als bedeutend grösser angesehen werden. Gesamtbeteilig. beim Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat am 30./9. 1929: 36 192 020 t = rund 21.80 %, Kohlenverkaufsbeteiligung 25 884 500 t = 18.81 %, Koksverkaufsbeteiligung 8 473 900t = 21.29 %, Brikettverkaufsbeteiligung 1 200 650t = 15.11 %, Verbrauchsbeteiligung 10 307 520 t = 36.32 % der Beteiligung sämtl. Syndikatsmitglieder. Koksgewinnung: Die Ges. verfügt über 26 Kokereien, die eine jährliche Leistungs- fähigkeit von über 11 Mill. t Koks aufweisen. Bei der Verkokung der Kohle werden in eigenen ausgedehnten Anlagen an Nebenprodukten gewonnen: Ammoniak, Benzol, Teer, Pech. Ol, Naphthalin etc. Eisenwerke: Die Roheisenerzeugung erfolgt in 14 Hochofenwerken mit 59 Hoch- öfen. –— Die reinen Hochofen- u. Giesserei-Werke Schalker Verein, Hütte Vulkan Duis- burg, Friedrich Wilhelms-Hütte, Hüttenbetrieb Meiderich sowie Hochofenwerk Wissen sind betriebstechnisch zusammengefasst derart, dass nach Möglichkeit auf jedem dieser Werke nur ein oder zwei Spezial-Roheisen-Sorten hergestellt werden, während auf den Hochofenanlagen der gemischten Werke im allgemeinen nur Thomas-Roheisen erblasen wird. Von den grossen gemischten Werken sind die unmittelbar nebeneinander liegenden Betriebe Phoenix (Ruhrort) u. Rheinstahl (Meiderich) zu einem Werke verschmolzen; desgl. sind die Betriebe der Dortmunder Union u. des Hörder Vereins unter einheitlicher Leit. zus.- gefasst. Die Jahresleistungsfähigkeit beläuft sich auf ca. 10 Mill. t Roheisen. Beteil. (Stand am 30./9. 1929) beim Roheisenverband: Versandbeteil. 38.445 %, Verbrauchsbeteil. 55.585 % der Gesamtbeteilig. Stahlwerke: Die Ges. besitzt 24 ausgedehnte Stahlwerke mit 28 Thomasbirnen u. 110Siemens-Martinöfen, sowie Bessemer- u. Elektro-Ofenanlagen. Jahresleistungsfähigkeit über 9 Mill. t Stahl. Beteiligung (Stand am 30./9. 1929) bei der Rohstahl-Gemeinschaft ca. 6.7 Mill. t = 38.298 % der Gesamtbeteiligung. Walzwerke: Das Walzprogramm umfasst alle Walzprodukte, in erster Linie: Halb- zeug jeder Art, Oberbaumaterial, Formeisen, Stabeisen, Bandeisen, Spundwandeisen, Universaleisen, Grob-, Mittel- u. Feinbleche, Walzdraht, Röhren, Qualitäts- u. Weissbleche; Beteiligung (Stand am 30./9. 1929) beim A.-Prod.-Verband 40.023 %, beim do. Halbzeug 45.907 %, beim do. Oberbaumaterial 47.415 %, beim do. Formeisen 21 500 %, beim Stabeisen- Verband 30.724 %, bei der Bandeisen-Vereinigung 38.955 %, beim Grobblechverband 39.742 = beim Walzdrahtverband 29.161 %, beim Drahtverband 22.224 %, beim Röhren-Verband 9613 %. Erzbergbau u. Kalksteingruben: Die Ges. besitzt Erz-, Quarzit- u. Tongruben sowie Kalk- u. Dolomitbetriebe in Rheinland u. Westfalen, an der Lahn u. Dill, in Mitteldeutschland, Bayern, Spanien, Schweden u. Brasilien. Sie ist ausserdem an einer grossen Anzahl solcher Gruben massgebend beteiligt. Von besonderer Wichtigkeit ist der Erzbesitz im Siegerland, der durch den Zusammenschluss der Werke die Möglichkeit einer rationellen Wirtschaft bietet u. eine wertvolle Sicherung der Erzversorgung bedeutet. Der Erzfelderbesitz umfasst im ganzen etwa 45 000 ha mit einem Gesamtvorrat von etwa 650 000 000 t. —– Im J. 1928/29 wurden gefördert auf den Kalkwerken 419 188 t Kalkstein, in den Rohstoffbetrieben für feuerfestes Material 51 584 t. Im Siegerland förderten die Erzgruben 915 653 t Spateisen- stein, 12 593 t Kupfererz u. 3354 t Eisenglanz. Die Siegerländer Grubenbetriebe förderten insgesamt 1926/27–1928/29: 944 297, 1 023 277, 931 600 t. Werkstätten- u. Verfeinerungsbetriebe: Die Ges. besitzt umfangreiche Einricht. zur Herstell. von Eisen- u. Stahlguss, Press- u. Schmiedestücken, insbes. rollendem Eisen- bahnmaterial, sowie Waggon- u. Lokomotivbeschlagteilen aller Art, ferner ausgedehnte Drahtverfeinerungsbetriebe zur Herstell. von gezogenen Drähten aller Art, von Drahtseilen, Drahtgeflechten u. sonst. Drahtwaren. Des weiteren werden in grösserem Umfange ge- schweisste Röhren, Hochleistungskessel, Brücken, Eisenkonstruktionen, Autoteile, Federn, Schrauben, Nieten, Anker usw. hergestellt. – Die Röhrenproduktion ist zu einer besond. Gruppe zus. geschlossen, welche die gesamten Röhrenwerke umfasst. In gleicher Weise sind die Werke zur Herstell. von Walzdraht u. Drahterzeugn. zu einer Sondergruppe mit dem Hauptwerk in Hamm zus. gefasst. Ferner bilden die Siegerländer Werke zusammen mit den übrigen Feinblechwerken eine besondere, in sich geschlossene Gruppe. Weitere Anlagen: Am 1./7. 1926 wurden die Betriebsanlagen der A.-G. Charlotten- hütte im Siegerland übernommen, hierzu gehören insbesondere: das Werk in Nieder- schelden: Hochofen-, Stahl-, Walz- u. Hammerwerk; das Werk in Eichen: Feinblech- walzwerk, Blechwarenfabrik, Verzinkerei, Verbleierei und chemische Fabrik; das Werk in Attendorn: Feinblechwalzwerk, Blechwarenfabrik u. Verzinkerei; das Werk in Siegen: Feinblechwalzwerk; das Werk in Eisern: Hochofenwerk; das Werk in Weidenau; Fein- blechwalzwerk; das Bergwerk Wernsberg: Spateisensteingrube. Beamte u. Arbeiter: Ende Sept. 1929: 15 330 Angestellte u. 176 720 Arbeiter, die zum grossen Teil in nahezu 58 200 werkseigenen Wohnungen untergebracht sind. Gesamtproduktion 1926 (6 Mon.) bis 1928/29: Roheisen 2 273 647, 6 350 649, 6 518 682, 6 007 953 t, Rohstahl 2 538 865, 6 837 644, 6 945 186, 6 419 796 t, Walzeisen 1 924 001, 4 992 452, 5 113 996, 4 708 731 t. Der Gesamtversand an Eisenerzeugn. (ausschl. Selbstverbrauch) belief sich auf 2 302 151, 6 174 204, 6 101 830, 5 718 177 t, davon an Fremde (Inland) 1 259 911,