390 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. Beteiligungen (Stand am 30./9. 1929): Name der Gesellschaft Kapital Beteiligung Vereinigte Oberschlesische Hüttenwerke RM. Aktiengesellschaft, Gleiwitz . . . 30 000 000 RM. 15 000 000 „Friedenshütte“ Spolka Akcyjna Kato- Zloty wice (Polen). ....ꝗ§Ä0―; . Gewerkschaft Castellengo- Abwehr, 1000 Kuxe 323 Kuxe Gleiwitz 3%. Spelka Akcyjna Ferrum, Katowice- Zloty Zawodzie (Polen) 3....... 4 000 000 Zloty 960 000 (weitere Zloty 2 000 000 im Besitz der Friedenshütte) Schlesische Montan G. m. b. H., Breslau RM. 300 000 40 % Schlesische Bergbau G. m. b. H., Kolbnitz „ 20 000 RM. 20 000 Die Beteilig. der Oberbedarf-Ges. umfassen ausserdem einen namhaften Betrag Aktien der Deutschen Eisenhandel A.-G. in Berlin, ferner Aktien der Lignose Akt.-Ges. in Berlin. Friedenshütte Splka Akcyjna in Katowice (Polen). Die Ges. umfasst folgende Anlagen: a) Die frühere Friedenshütte. Der Grundbesitz der Frie denshütte liegt in den Kreisen Swietochlowice, Katowice, Tarnowskie-Gory u. Pszczyna u. hat einen Flächeninhalt von 480.28 ha; hiervon entfallen 94.59 ha auf Industriegelände, 22.96 ha auf Wohnkolonien, 167.56 ha auf Parkanlagen, Gärten u. landwirtschaftlich benutztes Gelände u. 195.17 ha auf Schlacken-, Aschen- u. Erzhalden, Ödland, Bruchfelder u. Pingengelände. Der Friedenshütte gehört das im Gemeindebezirk Nowy Bytom, Kreis Swietochlowige, gelegene Steinkohlen- bergwerk Friedensgrube (Kopalnia Pokoj), dessen eine geschlossene Fläche bildende Felder eine Ausdehnung von 221.89 ha =d. 1 preussischen Maximalfeld haben; weitere Felder im Ausmasse von 78.53 ha = rd. 0.4 preussischem Maximalfeld sind gepachtet. Der anstehende Kohlen- vorrat der Friedensgrube u. der Pachtfelder beträgt bis 1000 m Teufe 43 Mill. Tonnen, wovon 28 Mill. Tonnen auf Flammkohle u. 15 Mill. Tonnen auf Kokskohle entfallen; durch Grubenbaue erschlossen sind 39½ Mill. Tonnen. Die Lebensdauer der Grube wird auf 60 Jahre geschätzt. Die Beteiligungsquote an der „Robur“ Interessengemeinschaft ober- schlesischer Kohlengruben beträgt 589 433 t = 7.26 % der Gesamtquote. Die Felder sind durch die beiden durch Querschläge verbundenen, gleichzeitig auch zur Seilfahrt dienenden Förderschächte Marie u. Anna von je 420 m Teufe erschlossen; ferner sind zwei Wetter- schächte vorhanden, von denen einer in den Pachtfeldern liegt. Die Dampfzwillings- Fördermasch. leisten 1200 u. 1500 PS, die 3 Separationsanlagen zusammen 450 t/St. Eisen- erze u. Dolomitstein sind auf den Grundst. von 41.19 ha Ausdehnung in den Gemarkungen Tarnowskie-Gory u. Miasteczko nachgewiesen, sie werden jedoch wegen unregelmässiger Form der Lagerstätten u. ungünstiger Wasserverhältnisse nicht abgebaut. Die Kokerei- anlagen der Friedenshütte bestehen aus 9 Gruppen mit zus. 280 Ofen. Die Nebenbetriebe sind für die Herstell. von Teer u. Teerdestillaten, Ammoniak u. Benzol eingerichtet. Ferner sind vorhanden: 7 Hochöfen (davon 4 im Betriebe, 2 im Umbau, 1 im Aufbau), 5 Martin- öfen von je 30 t Fassungsvermögen, 1 Martinofen zu 60 t u. 1 weiterer zu 100 t, 1 Elektrostahlofen von 6 t Fassungsvermögen (zur Zeit stillgelegt), Walzwerkanlagen mit Block-, Träger-, Grob-, Mittel-, Universal-, Grobblech- u. Riffelblechstrecke, 1 Radscheiben- u. 1 Bandagenwalzwerk, 1 Feinblechwalzwerk mit 5 Strecken, 1 Hammerwerk-Kleinschmiede, 1 Stahlformgiesserei, 1 Metallgiesserei, 1 mechanische Werkstatt, 1 Verzinkerei, 1 Eisen- konstruktionswerkstatt mit Autogenanl., 1 Geifenschweisserei, 1 Schaufelfabrik, 1 Sägefabrik, 1. Sauerstoffgewinnungsanlage. Es werden zurzeit 5500 Arbeiter u. 400 Angestellte be- schäftigt. b) Die Baildonhütte. Der Grundbesitz liegt in Katowice u. hat eine Ausdehnung von 32.61 ha; hiervon entfallen 21.28 ha auf Industriegelände u. 11.33 ha auf Wohnkolonien. Die Betriebsanlagen der Katowicer Werke umfassen: ein Stahlwerk mit 3 Elektroöfen von 8, 6 u. 1.5 t u. 1 Martinofen von 15 t Fassung, Kaliberwalzwerk mit Grob-, Mittel- u. Feinstrecken, Feinblechwalzwerk, Kaltwalzwerk, Stangen- u. Drahtzieherei, Stahlgiesserei, Press- und Hammerwerk, Gesenkschmiede, Kettenfabrik, Spiralbohrerfabrik, mechanische Werkstatt, Härterei und Selasanlage, Tiefofen- und Topfofenglüherei, Versuchsanstalt und Laboratorium. Die Belegschaft beträgt zurzeit 2000 Köpfe, die Zahl der Angestellten 160 c) Die Steinkohlengruben „Frieden', „Wolfgang“ u. „Graf Franzé; d) Das Kraftwerk Nikolaus. Die gegenwärtige Leistungsfähigkeit der Gruben beziffert sich auf jährlich 2 500 000 t Kohlen, 280 000 t Roheisen, 260 000 t Rohstahl. – Die Friedenshütte S. A. ist ferner an ver: schiedenen Unternehm. beteiligt, u. zwar besitzt sie: über 90 % der Akt. der Suchedniowska Fabryka Odlewow S. A., Kielce, welche zwei Eisengiessereien, ein Martinstahlwerk, ein Stanz- u. Emaillierwerk u. eine Feldküchenfabrik umfasst (2500 Arbeiter); 50 % des Aktien- kapitals der Spölka Akcyjna Ferrum in Katowice-Zawodzie (Polen). Die Friedenshütte be-