404 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Tortgewinnung. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., v. übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von RM. 500 je Mitgl., Vors. RM. 1000), Rest weitere Div. bzw. zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Anlage-K. 143 000, Kontokorrent 207 000. Sa. RM. 350 000, – Passiva: A.-K. RM. 350 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. RM. 30 000. – Kredit: Pachtentschädig. RM. 30 000. Dividenden: 1913/14: 0 %; 1924/25–1928/29: 0 %. Direktion: Paul Haubner. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Reg.-Rat Dr. W. Lenzmann, Berlin; Stellv. Dipl.-Berging. Gen.-Dir. Dr. F. Pfister, Dipl.-Berging. Gen.-Dir. Dr. C. Kraiger, Bergwerksdirektor Carl Huschke, Helmstedt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Hamburg: Commerz- u. Privat-Bank; Frankf. a. M: J. Dreyfus & Co. Bergbau- und Hütten-Aktien-Gesellschaft,Friedrichshütte-. Sitz in Herdorf. (Börsenname: Friedrichshütte.) Gegründet: 9./9. 1896; eingetr. 22./9. 1896. Die G.-V. vom 9./2. 1909 beschloss den Sitz der Ges. von Neunkirchen nach Herdorf zu verlegen. Gründer s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1900/1901. Zweigniederlass. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg. Zweck: Betrieb von Bergwerken u. Eisenwerken. Besitztum: Die Ges. besitzt eine Reihe Eisenerzfelder u. Kuxe an solchen in den Kreisen Altenkirchen u. Siegen, u. a. auch 259 Kuxe der Gewerkschaft Pfannenberger Einigkeit. Die im Alleinbesitz der Friedrichshütte befindliche Grube San Fernando bei Herdorf hat eine Tiefbauanlage mit 2 Schächten, eine moderne nassmechanische Rohspat- Aufbereitung u. eine Fördermöglichkeit von 10 000 t Rohspat monatlich. –— Das Hochofen. werk „Friedrichshütte' in Herdorf umfasst 2 Hochöfen und 8 Cowper-Apparate mit einer Produktionsfähigkeit von monatl. ca. 10 000 t Roheisen. Die trocken gereinigten Hochofengase dienen zum Antrieb von Gasgebläsemaschinen u. zur Erzeugung von Dampf, welcher in Turbinen in elektrischen Strom umgewandelt wird u. als solcher die ange- schlossenen Grubenbetriebe u. das Wehbacher Werk mit Kraft versorgt. Das Siemens- Martin-Stahlwerk in Wehbach besitzt 4 Martinöfen mit einer monatl. Erzeugungsfähigkeit von ca. 10 000 t Rohstahl; in Verbindung damit wird ein Platinen-Walzwerk sowie ein Grob- u. Feinblech-Walzwerk mit einer Leistungsfähigkeit von etwa 5000 t Blechen im Monat betrieben. – Der Grundbesitz der Ges. beträgt etwa 77.5 ha, davon sind ca. 22.5 ha bebaut. Die Ges. ist Mitglied folgender Verbände: Siegerländer Eisenstein-Verein, Roheisen- Verband, Rohstahl-Gemeinschaft, Grobblech-Verband. 3 Beteiligungen: Die Friedrichshütte besitzt sämtliche Anteile der in 48 Hüttentage ein- geteilten „Alte Herdorfer Hütte“, die eine der wenigen noch betriebenen kleinen Sieger- länder Hütten ist, welche ein sogenanntes „kalterblasenes Spezialroheisen herstellen. Das Werk grenzt unmittelbar an die Herdorfer Anlagen der Ges. u. ist mit diesen durch ein Anschlussgleis verbunden. Die Ges. besitzt ferner 259 Kuxe der Gewerkschaft Pfannen- berger Einigkeit u. RM. 130 000 Aktien der Freien Grunder Eisenbahn (unter Wertpapieren geführt), welche den Herdorfer Anlagen einen direkten Erzbezug von den Eisensteingruben des Hellertales ermöglicht. Kapital: RM. 4 000 000 in 4000 Aktien zu RM. 1000. —– Vorkriegskapital: M. 4 000 000. Urspr. M. 2 480 000, erhöht 1900 um M. 1 520 000. Die G.-V. v. 17./12. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 4 000 000 in gleicher Höhe auf Goldmark. Grossaktionäre: Die Mehrheit des A.-K. befindet sich im Besitz der Thyssen-Gruppe. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Juli-Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), sodann bis 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. einer festen Vergüt. von je RM. 2000 pro Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1929: Aktiva: Gruben u. Grubenanteile 871 191, Hochofenwerk 724 672, Stahl- u. Walzwerk 756 403, Beteil. 122 000, Vorräte 1 330 900, Kassa u. Wechsel 278 594, Wertp. 283 419, Schuldner 2 445 833. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 400 000), Ern.-Rückl. 140 000, Ergänzungsbauten 150 000, Gläubiger 1 857 175, Wohlfahrt G. m. b. H 170 000, Rückl. für gemeinnützige Zwecke 16 531, Gewinn 79 309. Sa. RM. 6 813 016. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 265 682, Zuweis. zur Ern.-Rückl. 35 7515 do. zur Rückl. für gemeinnützige Zwecke 12 000, Reingewinn 1928/29 79 309. – Kredit: Bestand aus 1927/28 78 305, Betriebsüberschuss 314 437. Sa. RM. 392 742. Kurs: In Frankf. a. M.: Ende 1913: 156.5 %; 1924–1929: –, – (79), 185, – (145), 112, 102 %. – In Berlin: Ende 1913: 155.10 %; 1924–1929: 99, 80, 189, 145, 115, 105 % Dividenden: 1913/14: 5 %; 1923/24–1928/29: 0, 8, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Bergassessor C. F. Schneider, Herdorf; H. Klostermann, Wehbach.