418 Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. anderweitig erworbenen Mineralien, Fossilien oder sonstigen Urprodukte sowie deren Ver- arbeitung für den Handel u. Verbrauch, insbes. durch Aufbereitung u. Verhüttung. Handel mit bergbaul. Urprodukten u. den daraus gewonnenen Erzeugnissen. Entwicklung: Zuerst legte die Ges. 4 Schürfschächte, im Gebiete der Gemeinden Griesbach, Edersdorf, Schaibing, Habersdorf-Rothenkreuz (nahe Passau) gelegen, an. Es fanden sich drei Graphitlagerzüge von 2–20 m Mächtigkeit, 90 m Breite u. 1.5 km Länge. 1912 waren bereits 1520 m aufgefahren. 1913 erwarb die Gesellschaft umfang- reiche Graphitabbaurechte im Pfaffenreuther Graphitgebiet. Da die Gesellschaft in ihrem alten Gebiet durch Schwierigkeiten in der Entwicklung vorübergehend behindert war, verlegte sie ihre Haupttätigkeit zunächst auf das neuerworbene Gebiet, das durch einen schon vorhandenen Stollen bis zu erheblicher Tiefe bereits entwässert und teil- weise aufgeschlossen war. Es wurden dort zwei Förderschächte betrieben u. weitere Auf- schliessungsarbeiten vorgenommen. Diese ergaben ein reiches Graphitvorkommen von bester Qualität. Die Arbeiten auf dem alten Gebiet wurden Anfang 1915 wieder aufgenommen. Die Aufbereitungsanlage in Rampersdorf kam 1914/15 in Betrieb. Eine neue Aufbereitungsanlage mit modernen Maschinen wurde beschafft, die im Sept. 1917 den Betrieb aufnahm. Im Haarer Gebiet hatte die Ges. eine Option auf ca. 1500 Tagwerk Graphitabbaurechte. Behufs Aus- beutung dieser Optionsgrundstücke gründete die Ges. 1915 in Gemeinschaft mit dem Bank.- haus S. Bleichröder in Berlin die Niederbayerische Graphitbergbau G. m. b. H. Von dem St.-Kap. von M. 20 000 besitzt die Ges. mehr als die Hälfte. 1922 Angliederung der Ver- einigten Schmelztiegelfabriken u. Graphitwerke J. Kaufmann, Gg. Saxinger jr. & Co. in Obernzell gegen Hingabe der lt. G.-V. v. 4./12. 1922 emitt. M. 3 600 000 St.-Aktien; ferner übernahm die Ges. pachtweise die Graphitgruben Unfried, Kronawitter u. Maier. 1925/26 haben sich die Verhältnisse, die schon im Vorjahr ein rentables Arbeiten der Betriebe ver- hindert hatten, weiterhin verschlechtert und führten zur völligen Stillegung des Betriebes. Ein Teil des entstandenen Verlustes konnte durch den Verkauf des überwiegenden Teiles der Obernzeller Liegenschaften ausgeglichen werden. Der Betrieb in der Grube Hedwigs- schacht u. im Aufbereitungswerk wurde im Sommer 1926 wieder aufgenommen. 1928 wurde mit dem Graphitwerk Dohna der Rütgerswerke A.-G. in Berlin mit Wirkung ab 1./1. 1929 eine Verwaltungs- u. Betriebsgemeinschaft unter der Fa. „Deutsche Graphitwerke G. m. b. H.“ eingegangen. Kapital: RM. 288 000 in 480 Akt. zu RM. 600. Urspr. M. 2 000 000 (Vorkriegskapitah), Erhöht lt. G.-V. v. 4./12. 1922 um M. 3 600 000 in 2600 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die bisher. 100 Genussscheine sind in Vorz.-Akt. derart umgewandelt. dass auf 1 Genusssch. 10 Vorz.-Akt. entfallen. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 30./12. 1924 unter Umwandlung der 1000 Vorz.-Akt. in St.-Akt. von M. 5 600 000 auf RM. 336 000 in 5600 Aktien (50: 3) zu RM. 60. Die G.-V. v. 4./2. 1927 beschloss zwecks Sanierung Herabsetz. des Kapitals um RM. 268 800 auf RM. 67 200 durch Zus. legung der Aktien im Verh. 5:1, sodann Wiedererhöhung um bis zu RM. 200 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Div., 7 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1929: Aktiva: Gebäude, Grundst. u. Abbaurechte 200 200, Schacht- u. Grubenanlagen 196 600, Einricht. 148 431, Fuhrpark 3400, Debit. 175 222, Material. u. Vorräte 277 739, Beteilig. 2600, Verlust 61 841. – Passiva: A.-K. 288 000, R.-F. 15 000, Kredit. 741 280, Rückstell. 21 753. Sa. RM. 1 066 034. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 37 358, Abschr. 31 852. – Kredit: Einnahmenüberschuss (nach Abzug der Betriebs- u. Handl.-Unkost.) 7368, Verlust 61 841. Sa. RM. 69 210. Dividenden: 1913/14: 0 %; 1923/24–1928/29: 0 %. Direktion: Hermann Dehler, Mannheim; H. Oswald, Untergriesbach. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikant Dipl.-Ing. Rudolf Engelhorn, Mannheim; Stellv. Albert F. Meyerhofer, Zürich-Rehalp; Bankier Franz Müller, Passau. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Passau: Bayer. Vereinsbank. Niederschlesische Bergbau-Akt.-Ges., Waldenburg (Schles.) Gegründet: 17./1. 1928; eingetr. 6./2. 1928. Gründer: Dir. Dr. Martin Bernhardt, Dir, Wilhelm Scholand, Assessor Hans-Carl von Hülsen, Berlin; Dir. Albrecht Graf Bethusy Huce, Bergwerks-Dir. Hermann Everding, B.-Charlottenburg. Zweck: Erricht., Erwerb, Pachtung u. Verpachtung, Veräusserung u. Betrieb von Unter- nehmungen der Bergwerks-, Hütten- u. chem. Industrie; Ein- u. Verkauf aller bei diesen Industrien gewonnenen Erzeugnisse: Erwerb u. Verwertung von Patenten auf dem Gebiet dieser Industrien. Die Ges. erzeugt Kohle, Koks, Rohteer, Rohbenzol, schw. Ammoniak u. Gas. Besitztum: Die Ges. hat den gesamten niederschlesischen Bergwerksbesitz der Kokswerke u. Chemische Fabriken A.-G., der Gew. Glückhilf-Friedenshoffnung u. der Gew. v. Kulmiz übernommen. Steinkohlenbergwerke: cons. Fuchs-Grube mit cons. Davidgrube, Vereinigte Glückhilf-Friedenshoffnung-Grube, cons. von Kulmiz-Grube, cons. Seegen-Gottesgrube, cons.