Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 423 Dividenden: 1912/13: 3 %; 1923/24–1928/29: 0, 0, 2½, 5½, 5½, 5½ %. Direktion: Eugen Schlitter, Düsseldorf; Ernst Linnhoff, Werne. Prokurist: W. Thiemann. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Reg.-Rat Dr. Walther Fahrenhorst, Düsseldorf; Dr. jur. Emil Freiherr v. Oppenheim, Bankier Waldemar Freiherr v. Oppenheim, Köln; Dr. Fritz Thyssen, Mülheim-Speldorf; Gen.-Dir. Dr. Albert Vögler, Dortmund; Gen.-Dir. Dr. Flick, B.-Grunewald. Zahlstellen: Langendreer: Ges.-Kasse; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Cie., A. Levy, A. Schaaffhausen'scher Bankverein Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges.; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., S. Bleichröder, Carl Cahn, Darmstädter u. Nationalbank, Lazard Speyer-Ellissen K.-G. a. A.; Frankf. a. M.: G. F. Grohé-Henrich & Cie. Buderus'sche Eisenwerke in Wetzlar. Gegründet: 13./3.1884 in Lollar; eingetr. 29./3. 1884. Sitz seit 1./6. 1896 nach Wetzlar verlegt. Zweigniederlassungen in Lollar, Staffel u. Kray. Zweck: Ausbeutung der erworbenen oder weiter noch zu erwerbenden Bergwerke, Aufsuchen, Erwerben u. Verwerten von Erzen, Mineralien anderer Art u. Fossilien, ihre Zugutemachung, die weitere Verarbeitung der gewonnenen Produkte u. der Verkauf der gewonnenen Produkte u. Fabrikate. Der Betrieb aller hiermit im Zus. hang stehenden Ge- werbe, sowie Beteilig. an solchen in jeder Form, Verwalt., Ausnutz. u. Verwert. des ihr sonst gehörigen oder noch zu erwerbenden beweglichen u. unbewegl. Vermögens. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Anlagen: 1. Rot- u. Brauneisensteingruben in den Bergrevieren Wetzlar, Weilburg, Dillenburg, Diez, Wiesbaden, Daaden und in der Provinz Ober- hessen im Gesamtumfange von 909 Mill. qm, die sich auf 1147 Grubenfelder verteilen. Im ganzen sind 10 Komplexe durch Tiefbau und 5 durch Stollen bzw. Tagesbauanlagen auf- geschlossen. 2. Die Sophienhütte in Wetzlar, bestehend aus einem Hochofenwerk mit drei Hochöfen, die eine Jahreserzeugungsfähigkeit von 275 000 t aufweisen, aus einer Zement- fabrik mit einer Jahreserzeugungsfähigkeit von 200 000 t, zwei Röhrengiessereien für Gas- u. Wasserleitung, einer Eisengiesserei zur Herstell. von Formstücken u. Maschinenguss bis zu den grössten Stückgewichten, einer Schleuderrohrgiesserei, se wie einer Schlackensteinfabrik, die jährlich 12 000 000 Steine herzustellen vermag. Die Sophienhütte besitzt Hochofengasmaschinen von 10 000 Ps Leistung, darunter 3800 kW Gleichstrom, eine Dampfturbinenzentrale mit Umformer-Zentrale von zus. 17 000 kW Leistung zur direkten Erzeugung von Drehstrom. 3. Die Georgshütte in Burgsolms mit 2 Hochöfen, die eine Jahreserzeugungsfähigkeit von 110 000 t Eisen haben, sowie einer Schlackensteinfabrik mit einer Jahreserzeugungsfähig- keit von 8 000 000 Stück Steinen. 4. Die Main-Weser-Hütte zu Lollar, bestehend aus einer Radiatoren- u. einer Heizkesselfabrik, einer allg. Giesserei für Herstell. von Formstücken nebst Zubehör sowie einer elektr. Licht- u. Kraftanlage. Die Jahreserzeugungsfähigkeit der Hütte beträgt 70 000 t. 5. Die Carlshütte in Staffel bei Limburg a. d. Lahn stellt in der Hauptsache Abflussröhren nebst Zubehör für Haus- u. Strassenentwässerung sowie Maschinenguss her u. hat eine Jahreserzeugungsfähigkeit von 20 000 t. 6. Das Westdeutsche Eisenwerk in Kray bei Essen-Ruhr stellt Druckrohre, Tübbings u. Maschinenguss her u. hat eine Jahreserzeu- gungsfähigkeit von 40 000 t, ferner werden seit 1929 porzellanemaillierte Badewannen her- gestellt. 7. Die Ges. besitzt ferner 2 Kalksteinbrüche bei Wetzlar u. Burgsolms. Die Grösse des Grundbesitzes beträgt 502.24 ha, wovon ca. 75 ha bebaut sind. Die Elektrizitätswerke verfügen über Hochspannungsleitungen von 300 km Länge. Mit Strom wurden beliefert Ende 1929 3 eigene Hütten, 13 eigene Gruben u. Kalkstein- brüche, 26 fremde Betriebe, 104 Landgemeinden, 8 Gutshöfe u. Mühlen. – Produktion der Eisensteingruben 1922–1929: 152 799, 171 699, 94 174, 119 557, 103 728, 118 018, 129 166, 2 t. Die Ges. ist Mitglied des Deutschen Gussrohr-Verbandes G. m. b. H., in Köln, der Deutschen Abflussrohr-Verkaufsstelle G. m. b. H. in Frankf. a. M.; der Deutschen Radiatorenverkaufs- stelle G. m. b. H. in Wetzlar: des Roheisenverbandes G. m. b. H. in Essen; des Süddeutschen Cement-Verbandes in Heidelberg; des Westdeutschen Zement-Verbandes G. m. b. H. in Bochum u. des Nederlandschen Cement-Syndicaates im Haag. Gesamtbelegschaft Ende 1929: 6351 Angestellte u. Arbeiter. Die Tochtergesellschaften u. Konzern werke beschäftigten Ende 1929 zus. 2924 Angest. u. Arbeiter. Zahl der Beamten- u. Arbeiter-Wohnungen 504. Entwicklung: Lt. Angebot vom Juli 1923 Umtausch von Aktien der Masch.- u- Armaturenfabrik vorm. H. Breuer & Co. in Buderus-Akt. in der Weise, dass für 3 Breuer- St.-Akt. zu je M. 1000 2 Buderus-St.-Akt. zu je M. 1000 gewährt wurden. Bis jetzt sind ca. 96 % des A.-K. der Breuer A.-G. eingetauscht worden. Der Umtausch wird noch fort- gesetzt. Nach der Umstell. der Aktienkapitalien der beiden Ges. stellt sich das Umtausch- verhältnis derart, dass gegen RM. 300 Breuer-Akt. RM. 400 Buderus-Akt. gewährt werden. Ende 1925 wurde die Zeche Massen, die der Ges. früher gehörte; mit Ausnahme eines grösseren, landwirtschaftl. genutzten Gutes, des sogen. Hueck'schen Hofes, an die der Harpener Bergbau-Aktiengesellschaft gehörige Gewerkschaft „Siebenplaneten“ verkauft. Es wurden dabei insges. RM. 3 792 855 erzielt. Die Bezahlung des Kaufpreises erfolgt durch die Gewerkschaft „Siebenplaneten“ bzw. Harpen im Wege eines Preisnachlasses auf die seitens des Käufers an die Buderusschen Eisenwerke zu liefernden Brennstoffe. Voraus-