Bergwerke, Hütten- u. Salinenwesen, Erdöl- u. Torfgewinnung. 427 Gussstahl-Werk Witten in Witten a. d. Ruhr. (Börsenname: Wittener Gussstahl.) Die G.-V. v. 25./3. 1930 genehmigte die Einbringung der Grundstücke, Werksanlagen u. des Zubehörs des Gussstahl: Werks Witten in die Ruhrstahl-Aktiengesellschaft gegen Übernahme von nom. RM. 6 426 000 Aktien dieses Unternehmens. Lt. Bek. v. März machte die Ver. Stahlwerke A.-G. den Aktionären des Gussstahl-Werk Witten ein Angebot zum Umtausch ihrer Aktien in solche der Stahlwerke. Auf RM. 2000 Gussstahl-Werk Witten- Aktien entfallen RM. 1000 Ver. Stahlwerke-Aktien (Frist 30./4. 1930). Gegründet: 12./11. 1881; eingetr. 14./11. 1881. Zweigniederlass. in Altena unter der Firma Albert Klincke Heinr. Sohn. Zweck: Erwerh u. Betrieb der Gussstahl- u. Waffenfabrik Witten vorm. Berger & Co., Betrieb verwandter Geschäftszweige, der Handel mit den Fabrikaten, der Erwerb von Grundst. u. Etablissements zu gedachten Zwecken. Die Ges. ist berecht., die Werke der früh. Glas- hütte Witten A.-G. zu betreiben u. deren Erzeugn. zu verkaufen. 1917 Erwerb der Anl. u. Grundst. der Wittener Glashüttenwerke für ca. M. 1 000 000. Besitztum: Das Werk umfasst: 1 Tiegel-Stahlwerk, 2 Martin-Stahlwerke, 1 Stahlform- giesserei, 3 Hammerwerke, 5 mechanische Werkstätten, 1 Presswerk, 1 Bohrwerk, 1 Schar- walzwerk, 1 Wellenzieherei, 1 Blockwalzwerk, 1 Blechwalzwerk, 2 Stabeisenwalzwerke, 1 Draht- walzwerk, 1 Fräserei für Eisenbahn-Bedarf, 1 Steinfabrik, 1 elektr. Zentrale für Licht u. Kraft nebst Umformerstation, 1 Wasserwerk an der Ruhr, 1 Ziegelei. Hergestellt werden neben Tiegel, u. Martinstahl, Stahlschmiedestücke u. Stahlgussstücke jeder Art u. Grösse, S.-M. Kesselbleche, Behälterbleche, Schiffsbleche, Lokomotivbleche, Stahlbleche in allen Qualitäten, Halbzeug, Stabeisen u. Stabstahl. Spezialprofile für den Schiffbau, Federstahl, Feilenstahl, Gabelstahl, Nickelstahl, Chromnickelstahl, Edelstahl, Kleineisenzeug für Eisenbahnen, Walzdraht, Auto- teile, geschmiedet oder gepresst, Pflugschare, Riesterbleche, Pfluggründel, Ia komprimierte blanke u. gedrehte polierte Wellen, blank gezogener Autom atenweichstahl u. sonst. Spezial- stähle, gezogener Draht, Drahtstifte, verzinkte Drähte. Grundbesitz insges. 98 ha 19 a 83 qm. 1924/25 Beteil. am Ruhrkraftwerk. Kapital: RM. 10 400 000 in 4740 Aktien zu je RM. 200 u. 23 630 Aktien zu je RM. 400. – Vorkriegskapital: M. 6 500 000. Urspr. A.-K. M. 2 370 000, erhöht bis 1910 auf M. 6 500 000, dann erhöht von 1920–1922 auf M. 26000 000 in 4740 Aktien zu M. 500 u. 23 630 Aktien zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. S. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 19./12. 1924 von M. 26 Mill. im Verh. 10: 4 auf RM. 10 400 000 in 4740 Akt. zu RM. 200 u. 23 630 Akt. zu RM. 400. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit (ca. 95 %) ist im Besitz der Vereinigten Stahl- werke A.-G. in Düsseldorf. Anleihe: M. 20 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. v. 1922. Stücke zu M. 1000 auf- gewertet auf RM. 2.15. Kursnotiz in Berlin u. Köln vom 1./10. 1926 ab eingestellt. Im Umlauf am 30./6. 1929 aufgewertet RM. 7381. Die Anleihe ist zur Rückzahl. zum 1./9. 1926 gekündigt. Ablösungsbetrag RM. 1.82 für je M. 1000 zuzügl. Zs. für 1925 u. 1926 abzügl. Kapitalertragssteuer = RM. 0.10 also insges. RM. 1.92. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Sept.-Nov. Stimmrecht: Je RM. 200 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 20 % des A.-K.), dann bis 4 % Div., nach Vornahme aller Abschr. u. Rückl. 8 % Tant. an A.-R. (mindestens jedoch RM. 1500 je Mitgl. u. RM. 3000 für den Vors.), bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorstand u. Beamte, Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1929: Aktiva: Grundst. 1 482 775, Geb. 2 410 188, Masch. 2 809 158, Beteil. 300 000, Geräte 16 000, Mobil. 1, Waren u. Betriebsmaterial. 2 154 316, Debit. 3 527 473, (Avale 98 850), Eff. 174 233, Wechsel 191 397, Kassa 25 152, Verlust 1 824 182. – Passiva: A.-K. 10 400 000, Obl.-Anleihe 7381, Löhnung 142 334, Kredit. 4 365 162, (Avale 98 850). Sa. RM. 14 914 879. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 1 721 704. Gen.-Unk. 979 686, Zs. 123 629, Abschr. 912 117. – Kredit: Generalbetrieb 1 912 955, Verlust 1 824 182. Sa. RM. 3 737 138. HKurs: Ende 1913: 184.25 %; Ende 1924–1929: 40.25, 29.50, 63.50, 64, 45, 32 %. Notiert in Berlin. In Köln Ende 1924–1929: 37.5, 28, 60, 60, –, 30 %. Dividenden: 1912/13: 14 %; 1923/24–1928/29: 0 %. Direktion: Gen.-Dir. W. Hackländer, Dir. Kurt Schnitzler. Prokuristen: W. Willoeper, Ph. Hildebrand, Rud. Wylich, O. Malsch, E. Löttgert. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Hugo Schmitz, Hagen i. W.: Dir. a. D. Carl Merckens, Witten; Gen.-Dir. Dr. A. Vögler, Dortmund; Gen.-Dir. Dr. W. Fahrenhorst, Dir. C. Rabes, Dir. Dr. Hans Fusban, Düsseldorf; vom Betriebsrat: Laurenz Michelis. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Köln: A. Schaaffh. Bankverein A.-G. Fil. der Deutschen Bank u. Disconto-Ges., Sal. Oppenheim jr. & Co. *Ruhrstahl Aktiengesellschaft Witten, Auestr. 4. Gegründet: 3./3. 1930; eingetr. 8./3. 1930. Gründer: Vereinigte Stahlwerke, Akt.-Ges., Düsseldorf; Rechtsanw. Walther Breitenbach, Landmesser Wilhelm Stech, Bürovorsteher Gustay Diederichs, Bürobeamter Friedrich Thiemann, Bochum.