Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. 487 Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1929: Aktiva: Grundst. 200 000, Geb. 321 988, Werksanlagen 113 967, Forder. in lauf. Rechn. 357 775, Lager- u. Herstell.-Bestände 528 766, Verlust 64 198.– Passiva: A.-K. 1 100 000, Hyp. 4317, Schulden 482 378. Sa. RM. 1 586 695. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 94 742, Handl.-Unk. 315 702, Abschr. 56 952. – Kredit: Herstell.-Gewinn 403 199, Verlustvortrag (nach Abzug von RM. 30 544, Gewinn in 1928/29) 64 198. Sa. RM. 467 397. Dividenden: 1913/14: 0 %; 1923/24–1928/29: 0 %. Direktion: Dr.-Ing. E. Schürmann. Prokuristen: Wilhelm Wolff, Fritz Hufschmidt, N. Classen. Aufsichtsrat: Vors. Notar Adolf Proebster, Kaufm. Alfred Lühdorf, Düsseldorf; Dipl.- Ing. R. Schürmann, Essen (Ruhr); Reg.- u. Baurat a. D. Karl Freyss, Karlsruhe. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Düsseldorf: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. „Rheinmetall“' Rhein. Metallwaaren- und Maschinenfabrik in Düsseldorf, Ulmenstr. 195. Gegründet: 13./4. 1889; eingetr. 7./5. 1889. Niederlage in Berlin. Zweck: Fabrikation von Metallgegenständen u. Maschinen u. der Abschluss aller damit zusammenhängenden Geschäfte. –— Das Fabrikationsprogramm der Ges. wird in 3 Werken abgewickelt u. umfasst folgende Erzeugnisse: 1. Im Stahlwerk Düsseldorf-Rath: Edel- u. Qualitätsstähle aus dem Martin-, Elektro-, Hochfrequenz- u. Tiegelofen sowie Hochleistungs- metalle für Ziehringe u. Schruppstähle; Walz-, Schmiede- u. Pressstücke aller Art bis zu 30t Schmiedegewicht, besonders Knüppel, Stabstahl, Federstahl in allen Dimensionen, Achsen, Räder, Kurbelwellen, Pleuelstangen, Gehäuse aus Edelstahl u. Leichtmetall für den Automobil- u. Flugzeugbau, Gesenkschmiedestücke in allen Grössen, Turbinenwellen, Turbinenscheiben, Dornstangen grösserer Abmessung, Kolbenstangen, Presszylinder, Plunger, Geschützteile, Radreifen u. Federn für Lokomotiven u. Waggons, Radsätze. 2. In der Maschinenfabrik Düsseldorf-Derendorf: Einheitspuffer (Hülsenpuffer) der Deutschen Reichsbahn u. solche nach eigenen Patenten; blanke u. polierte Wellen für jeden Verwendungszweck mit engster Präzisionstoleranz; Giessereiartikel, besonders Spezialziehringe u. handgeformte Stücke in allen Grössen; Kriegsgerät für die Deutsche Reichswehr u. Marine auf Grund der Be- stimmungen des Vertrages von Versailles. 3. Im Werk für Feinmechanik in Sömmerda, Provinz Sachsen: Schreibmaschinen, Rechenmaschinen für Hand.- u. elektr. Antrieb, voll- u. halbautomatisch; Spezialteile für die Personen- u. Lastkraftwagenindustrie wie Rohr- lenkungen, Rohrkardanwellenaggregate u. andere Giessereierzeugnissse in Grau- u. Metall- guss, Spezialguss, handgeformter Guss u. Kokillenguss; Zieherei- u. Pressereierzeugnisse aus Aluminium, Bronze, Kupfer, Messing usw.; Kriegsgerät für Heer- u. Marine, besonders Zünder auf Grund der Bestimmungen des Vertrages von Versailles. Rheinmetall ist die einzige Gesellschaft, die im Verfolg der Bestimmungen des Ver- sailler Vertrages die Berechtigung erhalten hat, für die Reichswehr u. die Reichsmarine Geschütze bis 17 em einschliesslich sowie sämtl. vorkommenden Zünder herzustellen. Entwicklung: 1914 Ankauf der Fabrikanlagen u. Grundstücke der Papierfabrik Flender & Schlüter in Düsseldorf. 1916 Erwerb der Masch.-Fabrik Oskar Recke in Rheydt u. des grössten Teiles der Werksanlagen der Rather Dampfkesselfabrik vorm. M. Gehre. In der 0. G.-V. v. 23./2. 1924 wurde die Verwaltung ermächtigt, Teile des Besitzes der Ges. aus ortlichen oder betrieblichen Gründen in eine neuzubildende A.-G. gegen Übernahme der Akt. dieser Ges. einzubringen. Somit wurde das Werk in Sömmerda in eine A.-G. unter der Firma Rheinische Metallwaaren- u. Maschinenfabrik Sömmerda A.-G. umgewandelt. Im Nov. 1925 wurde mit der Ges., deren A.-K. in Höhe von RM. 3 000 000 im Besitz des „Rhein- metall' ist, ein Pachtvertrag abgeschlossen, nach welchen mit Wirkung vom 1./7. 1925 ab das Sommerdaer Werk für Rechnung der „Rheinmetall“ zu führen ist. Anfang 1925 erkannte die Ges., dass eine Fortsetz. der Betriebe, die sie hach dem Kriege aufgenommen hatte, ohne erhebliche Vergrösserung der Betriebsmittel nicht möglich war. Da aber an die Beschaffung neuer, langfristiger Kredite nicht zu denken war, so blieb ihr weiter nichts übrig, als mit aller Schärfe an den Abbau zu gehen u. zu versuchen, alle verlustbringenden Betriebe stillzulegen u. die verbleibenden nur im Rahmen der zur Verfüg. stehenden Betriebs- mittel weiter zu betreiben. Das Werk wird sich in der Hauptsache auf die Fabrikation von Geschützen u. den Betrieb des Stahlwerks in Rath beschränken. Die G.-V. v. 15./1. 1926 beschloss zwecks Beseitigung der Unterbilanz u. zu Abschreibungen das A.-K. von RI. 18 000 000 auf RM. 6 000 500 herabzusetzen u. gleichzeitig wieder um RM. 6 000 000 auf RM. 12 000 000 zu erhöhen. Das Röhrenwerk in Düsseldorf wurde Ende 1929 an die annesmann Röhrenwerke A.-G. verkauft. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt einschl. des der Tochterges. in Sömmerda 8 unten) 40 953 000 aqm, wovon etwa 550 000 qm auf Fabrikgelände entfallen. 1. Edel- stählwerk Düsseldorf-Rath: Die Grundst. dieses Werkes umfassen 151 614 qm, wovon