492 Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetall- u. Schmuckwaren. Dividenden: 1923/24–1928/29: 0 %. Direktion: Paul Döhmer, Düsseldorf. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Alfred Ferdinand Glose, Rechtsanw. Heinrich Kintzen, Ing. Franz Schrader, Düsseldorf. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Schiess-Defries Akt.-Ges. in Düsseldorf. Gegründet: Die Ges. ist aus der Fusion der vormaligen „Maschinenfabrik Schiess A-G.“ Düsseldorf, u. der ehemaligen „Defrieswerke A.-G.“, Düsseldorf-Heerdt entstanden. Die erstgenannte wurde am 1./1. 1866 gegründet u. mit Wirkung vom 1./7. 1906 in die A.-G.:: „Ernst Schiess, Werkzeugmaschinenfabrik A.-G.“ umgewandelt; am 5./12. 1916 erfolgte die Aenderung der Firma in ,Maschinenfabrik Schiess A.-G.“ Die Defrieswerke wurden am 4./5. 1899 als „de Fries & Cie., A.-G. gegründet; am 13./9. 1922 wurde die Firma geändert in „Defrieswerke A.-G.“ In der a. o. G.-V. der Maschinenfabrik Schiess A.-G. v. 11./12. 1925 wurde die Verschmelzung mit der Defrieswerke A.-G. in Düsseldorf beschlossen. Die Firma wurde in Schiess-Defries Akt.-Ges. umgeändert. Zweck: Fortbetrieb der Unternehmen der früheren Firmen „Maschinenfabrik Schiess A.-G.“ u. „Defrieswerke A.-G.“ in Düsseldorf, nämlich Herstell., An- u. Verkauf von Maschinen aller Art; Erwerb, Pacht. und Erricht. sowie Veräusser. von Anlagen aller Art, welche der Erreichung des vorgedachten Zweckes dienen. Spez.: Werkzeugmaschinen für Metallbearbeit. bis zu den grössten Abmess., insbes. für Hütten- u. Stahlwerke, Eisenbahn- werkstätten, für Masch.-Fabriken, Schiffswerften usw., ferner von Handhebezeugen „Stella', – 1928 Abschluss eines Abkommens mit der Kalker Maschinenfabrik A.-G., Köln-Kalk, nach welchem diese den Bau von Werkzeugmasch. u. spanabhebenden Adjustagemasch. aufgibt u. alle darauf bezüglichen Unterlagen auf die Ges. überträgt. Besitztum: Der Grundbesitz der Gesellschaft umfasst insgesamt 236 000 qm. Davon entfallen 127 000 qm auf zwei zu 60 % überbaute Industriegrundstücke in Düsseldorf und 28 000 qm auf zwei innerhalb der Stadt Düsseldorf gelegene Baugrundstücke. Die Fabrik- anlagen der Gesellschaft bestehen aus den beiden Werken Schiess und Defries. Das Werk Schfess liegt in Düsseldorf in der Nähe des Hauptbahnhofes u. hat Eisenbahnanschluss an den Güterbahnhof Düsseldorf-Lierenfeld. Das Fabrikgrundst., auf dem sich auch das Verwaltungsgeb. befindet, grenzt an die Kölner sowie Eintracht- u. Erkrather Strasse. Die zus. hängende Fläche des Grundstücks beträgt 55 918 qm, wovon 40 700 qm bebaut sind. Die Gebäude sind teils massiv, teils aus Eisenfachwerk errichtet u. bestehen in den mechanischen Werkstätten, die mit etwa 600 Werkzeugmasch. u. mit Kranen (darunter solchen mit einer Trag-Kraft bis zu 75 t) ausgestattet sind, aus einer Eisen- giesserei, eingerichtet zum Giessen von Stücken bis 70 000 kg Gewicht, enthaltend 3 Kupol- öfen mit zus. 15 000 kg Schmelzleist. in der Stunde u. entsprechende Laufkrane; einer Schmiede mit Lufthämmern, Härterei, einer Modellschreinerei mit reichlicher Anzahl Holz- bearbeitungsmaschinen, ferner Modellagerhäusern, Lehrwerkstatt, Ausstellungshalle usw. Der Kraftbedarf des Werkes wird durch Anschluss an das städt. Elektrizitätswerk gedeckt, wofür mehrere grosse Umformeranlagen vorhanden sind. Zum Antrieb der Maschinen dienen 500 Elekfromotoren mit der erforderlichen elektrischen Ausrüstung. Auch sind alle sonstigen modernen Hilfseinrichtungen, wie Pressluft-, Generatorenanlagen usw. vor- handen. Die maschinellen Einrichtungen, wie Laufkrane, Aufzüge, Pumpen, Kompressoren usw., werden elektrisch angetrieben. Häuser: 18 Wohnhäuser für die Beamten u. Arbeiter des Werkes ,„Schiess“ mit einer Grundfläche von insgesamt 6574 qm. – Das Werk Defries liegt an der westlichen Peripherie des linksrheinischen Stadtteiles von Düssel- dorf. Die gesamte Grundstücksfläche umfasst 70 870 qm, wovon 35 500 qm bebaut sind. Das Grundstück wird im Norden von der Hansaallee, im Westen u. Osten von anderen Fabrikgeländen begrenzt. Im Süden grenzt es an unbebautes Land. Das Werk hat über die Gleisanlagen der Rheinischen Bahngesellschaft. Eisenbahnanschluss an die Güterbahn- höfe Neuss u. Oberkassel. Die Gebäude sind teils massiv, teils aus Eisenfachwerk errichtet und bestehen insbesondere aus: der Werkzeugmaschinenabteilung, die mit etwa 350 Werk- zeugmaschinen und allen erforderlichen Hebezeugen, darunter Kranen von 20 t Tragkraft, ausgestattet ist; der Hebezeugabteilung, in der in Serienfabrikation die bekannten Hand- hebezeuge Marke „Stella“ hergestellt werden, mit 72 Bearbeitungsmaschinen; einer Eisen giesserei mit drei Kupolöfen für 4, 5 u. 6 Tonnen stündliche Schmelzleistung, eingerichtet zum Giessen von Stücken bis zu 40 000 kg Gewicht. Die Maschinenausrüstung bestelt aus etwa 40 Giessereimaschinen, darunter 10 Formmaschinen u. 15 Bearbeitungsmaschinen für die Reparaturwerkstätte u. Gussputzerei. Eine den grossen Stücken entsprechende Kranausrüstung ist vorhanden; einer Schmiede mit Lufthämmern, Schmiedemaschinen- Warmsägen und der Abstecherei u. Härterei mit insgesamt 39 Bearbeitungsmaschinen; einer Modellschreinerei mit 13 Holzbearbeitungsmaschinen und den notwendigen Magazinen, Modell- u. Lagerhäusern. Auf dem an die Hansaallee angrenzenden Teile des Grundstückes befinden sich ein Bürogebäude u. 3 dreistöckige Beamtenwohnhäuser, Die Kraftversorgung erfolgt von dem Elektrizitätswerk der Rheinischen Bahngesellschaft in Oberkassel. Zum Antrieb der Maschinen dienen 197 Elektromotoren mit der erforderlichen elektrischen Ausrüstung. Eine Kompressoranlage versorgt das Werk mit Pressluft. Die maschinelle Einrichtung, wie Laufkrane, Aufzüge, Pumpen, Kompressoren usw., werden durchweg