570 Metallindustrie, Maschinen- u. Apparatebau. Edelmetell. u. Schmuckwaren. Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik Sömmerda, Akt.-Ges., Sömmerda. Gegründet: 21./10. 1923; eingetr. 8./3. 1924. Gründer u. Einbring.-Werte s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1925 II. Die Ges. ist ein Tochterunternehmen der Rhein. Metallwaaren- u. Masch.-Fabrik A.-G., Düsseldorf. Zweck: Fabrikation von Metallgegenständen u. Maschinen, wie Schreib- u. Rechenmasch, Autoteilen, Eisen-, Metall- u. Aluminiumguss. Besitztum: Das Werk in Sömmerda war früher eine Abteilung von Rheinmetall, die zur Zeit der Ruhrbesetzung im Jahre 1923 in eine selbständige Gesellschaft mit einem Grundkapital von RM. 3 000 000 umgewandelt worden ist. Durch Vertrag vom 25./8. 1926 ist der Geschäftsbetrieb dieser Ges. mit Wirkung vom 1./7. 1925 an Rheinmetall verpachtet u. ihr die Betriebsmittel gegen Bezahlung überlassen worden. Die Anlagen sind Eigentum von Sömmerda geblieben. Rheinmetall hat dagegen die Verpflichtung, an Sömmerda einen Pachtbetrag abzuführen, der zur Deckung von Abschreib., Steuern u. sonstigen Unkosten genügt. Der Grundbesitz von Sömmerda beträgt 547 000 qm. Davon entfallen 160 000 qm auf das etwa zu ¼⅓ überbaute Industriegelände, die übrigen 388 000 qm auf Wohngebäude sowie Bau- u. Gartenland. Das Werk in Sömmerda besteht aus folgenden Einzelbetrieben: Schreibmaschinenabteilung, Rechenmaschinenabteilung, Autoteilwerkstatt, Eisen- u. Metallgiesserei, Zieherei u. Presserei, feinmechanische Werkstatt, Zünderfabrik. Die Schreibmaschinen- u. die Rechenmaschinenabteilung sind modern eingerichtet. Die Maschinen werden in fliessender Fertigung hergestellt. Die Leistungsfähigkeit beträgt monatlich 800 Schreibmaschinen u. 100 Rechenmaschinen. Die Werkstatt für Autoteile ist mit 204 modernen Werkzeugmaschinen, wie Vielstahlbänken, Spezialfräsmaschinen, Schaltwellen-Schleifmaschinen, Auswuchtmaschinen usw. ausgerüstet. Ein Prüfstand im besonderen Versuchsraum ermöglicht eine eingehende Erprobung der Gelenke u. Gelenk- wellen. Die Eisengiesserei enthält 1 Handformerei u. 1 Maschinenformerei. In der Hand- formerei werden Stücke bis zu 5 t hergestellt, in der Maschinenformerei, die mit 15 Form- maschinen ausgestattet ist, hauptsächlich Massenartikel. Es stehen 3 Kupolöfen mit je 2 t Einsatz zur Verfügung. Die Leistungsfähigkeit der Eisengiesserei beträgt für den Monat 140 t. Die Metallgiesserei ist ausgestattet mit 8 Ol- u. Koksschmelzöfen u. 15 Formmaschinen bei einer monatlichen Leistungsfähigkeit von 150 t. Die Zieherei- u. Presserei-Erzeugnisse sind aus Aluminium, Bronze. Kupfer u. Messing. Diese Werkstatt besitzt eine hydraulische Strangpresse, Richt- u. Kalibriermaschinen, Kurbel- u. Excenterpressen. Die Leistungs- fähigkeit beträgt 100 t im Monat. Zur Herstellung der im gesamten Werk gebrauchten Werkzeuge, Vorrichtungen u. Lehren ist die Feinmechanische Werkstatt mit einer Anzahl moderner Präzisionsmaschinen u. Messgeräten ausgestattet. Der Werkstatt ist angegliedert eine Härterei mit Vergütungsanlage. Die Zünderfabrik besitzt einen grossen Automaten- saal mit 4 Spindelautomaten, mittleren Automaten u. kleinen Schraubenautomaten, sowie eine grössere Anzahl von Spindelmaschinen. Zur Kraft- u. Lichterzeugung dient eine. Wasserkraft-Anlage mit 2 Dynamomaschinen u. eine elektrische Zentrale mit 3 Diesel- maschinen. Ausserdem ist das Werk an die Überlandzentrale mit einer 50 000-Voltleitung angeschlossen. Zur Erzeugung der im Werk benötigten Pressluft stehen 4 Kompressoren zur Verfügung. Eine Wassergasanlage liefert die zum Heizen der Öfen erforderlichen Gasmengen. Die Länge der normalspurigen Anschlussgleise beträgt 2285 m. Zum Werk gehören 1 Verwaltungsgebäude u. 90 Angestellten- u. Arbeiterwohnhäuser. Kapital: RM. 3 000 000 in 200 Akt. zu RM. 15 000. Urspr. M. 20 Mill. in 200 Inh.-Akt. zu M. 100 000, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 23./4. 1925 Umstell. auf RM. 3 Mill. (20: 3) in 200 Akt. zu RM. 15 000. Grossaktionäre: Das A.-K. ist im Besitz der Rheinischen Metallwaren- u. Maschinen- fabrik A.-G. in Düsseldorf. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Bilanz am 30. Juni 1929: Aktiva: Grundst. 230 236, Geb. u. Geb.-Zubehör 1 809 018, Masch. u. sonst. Anlagen 1 295 782, im Bau befindliche Anlagen 13 100, Patente u. Gebrauchs- muster 1, Vorräte 200 000, Wertp. 430 443. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Kredit. 400 915, Gewinnvortrag aus 1927/28 275 193, Gewinn 1928/29 2472. Sa. RM. 3 978 581. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 337 210, div. Ausgaben 7000, zur Verfüg. stehender Gewinn: Gewinnvortrag aus 1927/28 275 193, Gewinn 1928/29 2472. Kraß Gewinnvortrag aus 1927/28 275 193, Pachteinnahme 300 000, Sondererträgnisse 46 683. Sa. RM. 621 876. Dividenden: 1924/25–1928/29: 4, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Ing. Paul Brandt, Theod. Lieffertz. Prokuristen: Bernhard Schmied, Josef Weisserth, Ober-Ing. Valentin Schläfer, Bruno Bahn, Hans Luce. Aufsichtsrat: Gen.-Dir. Hans Eltze, Düsseldorf; Gen.-Dir. Hermann F. Beitter, Hösel: Dir. Friedrich Luther, Düsseldorf; vom Betriebsrat: Rudolf Wagner, A. Paul. Zahlstelle: Ges.-Kasse.