Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. kräfte für die Versorg. des ganzen Landes möglichst vollkommen auszunützen, die Verbind. zwischen den besteh. Elektrizitätswerken herzustellen sowie bei günst. Wasserverhältn. mit Wasserkräften gewonn. Energiemengen, die in Bayern selbst nicht verbraucht werden können, an die Nachbarländer abzugeben u. von diesen zu Zeiten der Wasserknappheit in Dampf- kraftwerken erzeugte Energie zu beziehen. Verträge: Das Bayernwerk hat die Betriebsführ. des Walchenseekraftwerkes übernom men u. bezieht seit Jan. 1924 elektrische Energie von diesem Werk u. seit Dez. 1924 auch von der Mittlere Isar Akt.-Ges.; mit beiden Unternehm. steht das Bayernwerk in enger Interessen- Gemeinschaft. Auf Grund eines mit dem Bayer. Elektr.-Versorg.-Verband (Organisation der bayer. Grossstromverteiler) vereinbarten Normalstromlieferungsvertrages wurden Strom- lieferungsverträge abgeschlossen mit den Städt. Elektrizitätswerken München, der Ostbayer. Stromversorgung Akt.-Ges., München, der Isarwerke G. m. b. H., München, der Amperwerke Elektricitäts-Akt.-Ges., München, der Oberpfalzwerke A.-G. für Elektrizitätsversorgung, Regensburg, der Überlandwerk Oberfranken Akt.-Ges., Bamberg, der Kreis-Elektrizitäts- versorgung Unterfranken Akt.-Ges., Würzburg, der Bayer. Elektricitäts-Lief.-Ges., Bayreuth, der Lech-Elektrizitätswerke Akt.-Ges., Augsburg, der Stadtgemeinde Stuttgart u. der Neckarwerke A.-G. in Esslingen, dem Bezirksverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke in Biberach a. Rh. (die Belieferung der letztgenannten 3 Unternehmungen erfolgt auf württembergischem Gebiet über die Anlagen der Württembergischen Landes-Elektrizitäts-Akt.-Ges., Stuttgart) und der Mainkraftwerke A.-G., Höchst a. M. (jetzt: Rhein. Westfäl. Elektrizitätswerke A.-G., Essen); ausserdem werden beliefert die Betriebsgemeinschaft Kachlet-Franken G. m. b. H., Nürnberg, mit den Städten Nürnberg u. Fürth und die Fränkische Überlandwerk A.-G., Nürnberg. Im Okt. 1926 wurde die Stromliefer. nach Württemberg durch einen Vertrag mit der Württembergische Landeselektrizitäts A.-G. Stuttgart (W. L. A. G.) erweitert. wonach die W. L. A. G. Strom vom Bayernwerk bezieht, um damit die Überlandwerk Jagstkreis A.-G. Ellwangen zu beliefern, die auch das bayerische Ries mit elektr. Energie versorgt. Ferner wurden im Nov. 1926 die Verhandl. mit der Tiroler Wasserkraftwerke A.-G. in Innsbruck durch Abschluss eines Stromlieferungs- Übereinkommens für den Bezug von Spitzenstrom aus dem Achenseewerk zu Ende geführt Der ausservertragl. Bezug wurde am 1./10. 1927 aufgenommen; der vertragl. Bezug beginnt am 1./10. 1928 u. wird im Laufe der folgenden 3 Jahre bis zu einer Leistung von 40 000 kW gesteigert werden. 1927 wurde mit der im Besitz des preuss. Staates befindlichen Preuss. Kraftwerke Ober- weser A.-G. in Kassel, jetzt Preuss. Elektrizitäts-A.-G. in Berlin auf die Dauer von 25 Jahren ein Abkommen über eine gegenseitige Stromlieferung abgeschlossen. Besitztum: a) Leitungsnetz: Das Netz ist im ersten u. zum Teil auch zweiten Ausbau fertiggestellt. Die Leitungen haben eine Gesamtlänge von rd. 1250 km, bestehen teils aus Kupfer, teils aus Aluminium und werden getragen durch rd. 5600 Eisengittermaste. Vom Walchenseewerk führen 3 Zubringerleitungen zum Umspannwerk Karlsfeld bei München, von denen 2 auf Doppelgestänge u. 1 auf Einfachgestänge verlegt sind. Auf den Strecken München— Meitingen–Niederstotzingen, Regensburg–Amberg, Amberg–Nürnberg u. Würzburg— Aschaffenburg- Dettingen wurde das zweite Leitungssystem aufgelegt, die übrigen Leitungen sind zunächst noch Einfachleitungen. An neuen Leitungen wurden gebaut: Verbindungsleitung Bamberg--Schweinfurt u. die Anschlussleitung vom Achensee- Kraftwerk nach dem Walchenseewerk, soweit diese auf bayerischem Gebiet verläuft (Strecke Scharnitz–Kochel). Die neue Doppelleit. von Passau nach Regensburg ist seit Oktober 1927 in Betrieb. Eine für den zweiten Ausbau vorgesehene Verdoppel. der Leitungen kann auf allen in Betracht kommenden Strecken durch einfaches Auflegen einer zweiten Leitung auf die gleichen Masten erfolgen, so dass eine Erhöh. der jetzt schon übertragbaren Leistung von über 150 000 kW bzw. einer Jahresarbeitsmenge von nahezu 500 Millionen kWh. ohne den Bau neuer Leitungsstrecken möglich ist. Die zum Zus.schluss des Bayernwerk-Netzes mit dem Preussen-Netz (s. a. unter Verträge) erforder- lichen Anlagen, insbes. der Ausbau des Umspannwerks Aschaffenburg, sind fertiggestellt u. in Betrieb genommen. b) Umspannwerke: Karlsfeld bei München, Landshut, Regensburg, Amberg. Arzberg, Nürnberg, Meitingen bei Augsburg, Bamberg, Würzburg, Schweinfurt, Aschaffenburg, Passau. Der Bau des Umspannwerkes bei Hof wurde vorläufig zurückgestellt. Im Laufe des Jahres 1927 wurde als 13. Umspannwerk das Umspannwerk Kulmbach u. die hierfür notwendige Anschlussleitung nach Bamberg (44 km) errichtet. Die Inbetriebnahme erfolgte im Nov. 1928. Damit wurde im Gebiet der Bayer. Elektr.-Lieferungs-Ges. für diese ein neuer Speisepunkt geschaffen. Die installierte Transformatoren-Leistung beträgt z. Zt. insgesamt 450 000 KVA. Die allgemeine Steigerung des Strombedarfes gab Veranlassung, die Frage der Be- schaffung neuer wirtschaftl. Energiequellen für das Bayernwerk einem eingehenden Studium zu unterziehen. Hierbei war zu berücksichtigen, dass sich das Bayernwerk bereits zur Übernahme der Energie aus den im Zuge der Schiffahrtsstrasse zwischen Aschaffenburg u. Würzburg zu errichtenden Mainkraftwerken verpflichtet hat. Es hat sich gezeigt, dass zur Vergleichsmässigung der Energiedarbietung der Wasserkräfte u. zur Förderung des Aus- d aues weiterer Wasserkräfte die Errichtung eines Dampfkraftwerkes auf die Dauer nicht Zu umgehen ist. Das Bayernwerk hat sich deshalb das Braunkohlenvorkommen bei Schwandorf durch Erwerbung der Aktienmehrheit der Bayer. Braunkohlenindustrie A.-G. gesichert u. den Bau des Dampfkraftwerkes in Angriff genommen. Das Werk ist im