660 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie, Feinmechanik, Optik. Verwendung in eigenen Betrieben, die Errichtung ähnl. Unternehmungen, die Beteiligun an solchen und der Erwerb von Grundstücken und Rechten, welche dem Zwecke des Unternehmens dienen. Insbesondere ist Gegenstand des Unternehmens die Erwerbung der vom Lande Bayern zur Ausnützung der genannten Wasserkräfte hergestellten und noch zu erstellenden Anlagen und aller damit zusammenhängenden Rechte. Bei dem Walchenseewerk wird das Wasser der Isar im Walchensee aufgespeichert und in der 200 m hohen Gefällstufe zwischen Walchensee und Kochelsee ausgenutzt. Das Werk hat eine Spitzenleist. von 168 000 PS u. eine Jahresleist. von 250 Mill. Pferdekraft- stunden (180 Mill. Kwh). Ein besonderer Vorzug des Walchenseewerkes besteht in dem natürlich vorhand. Speicherbecken des Walchensees, dessen Wasservorrat in den Stunden er. höhten Kraftbedarfes u. insbes. in den wasserarmen Wintermonaten herangezogen wird. Mit dem Bau des Walchenseewerks wurde im Dez. 1918 begonnen. Die restl. Bauarbeiten wurden 1926 erledigt. Die Inbetriebnahme des Werkes und die Stromlieferung in das Bayern. werknetz ist ab Mitte Jan. 1924 erfolgt. Mit der Bayernwerk A.-G. in München, die die Be- triebsführung der Ges. übernommen hat, besteht eine enge Interessengemeinschaft. Kapital: RM. 5 000 000 in 5000 Aktien zu RM. 1000. Urspr. M. 50 Mill., übern. von den Gründern zu 100 %. Dann erhöht um M. 50 Mill. u. lt. G.-V. v. 30./1. 1923 um M. 300 Mill. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 13./4. 1923 um M. 400 u. lt. G.-V. v. 19./11. 1923 um M. 100 Mill. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 10./8. 1925 von M. 900 Mill. auf RaI. 5 000 000 (180: 1) in 5000 Akt. zu RM. 1000. Grossaktionäre: Der Bayer. Staat u. die Deutsche Reichsbahnges. besitzen zusammen sämtliche Aktien. Anleihe der Bayerischen Grosswasserkraftwerke (Walchenseewerk A.-G. u. Mittlere Isar A.-G.) in 4½ % Schuldverschreib. (s. unter Mittlere Isar A.-G.). Gesamtbetrag M. 1000 0 8 Millionen. Teilbetrag der Ges. M. 400 Mill. Gesetzl. Aufwert.-Betrag RM. 6.50 für je nom. M. 1000. Notiert in München. Kurs Ende 1926– 1929: 79.10, 69.25, 69, 66 %. Walchensee-Anleihe der A.-G. Walchenseewerk –— Mittlere Isar –— Bayernwerk zum je- weiligen Reichsbankdiskontsatz verzinsl., abz. 2 %, mindestens aber 7 % u. höchstens 159% ab 1928 rückzahlb. Schuldverschreib. (s. unter Mittlere Isar A.-G.). Auf die Walchenseewerk A.-G. entfallen von dem Gesamterlös der Anl. (40 Md.) M. 8 Md. Zwecks Barablös. gekünd. zum 12./10. 1926; einschl. 2 % Zs. für 1925 u. 3 % Zs. für 1926 ergibt sich ein Rückzahl. Betrag von RM. 0.10 für M. 5000, RM. 0.20 für M. 10 000, RM. 0.40 für M. 20 000, RM. 0.95 für M. 50 000, RM. 1.90 für M. 100 000 u. RM. 9.45 für M. 500 000. Notiz in München 1926 eingestellt. Noch nicht eingelöst Ende Sept. 1929 RM. 32 738. Walchensee-Goldanleihe der Aktien-Gesellschaften Walchensee-Mittlere Isar-Bayernwerk, ab 1926 rückzahlbar. Auf die Walchenseewerk A.-G. entfielen 730.215 kg = RM. 2 031 577. (Näheres s. a. Mittlere Isar A.-G.) Kurs Ende 1923–1929: M. 1.60 Bill. RM. 1.40, 1.215, 2.06, 1.80, 1.69, 1.64 per g. Notiert in München. Für sämtl. Anleihen haben die 2 bzw. 3 Ges. gesamtverbindl. Haft., der Bayer. Staat die Bürgschaft übernommen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1929: Aktiva: Grundst., Geb., Strassen, Brücken u. Geleise 2 428 477, Wasser- u. Kanalbauten 13 010 296, elektr. u. maschinelle Einricht. einschl. Wasserversorg. u. Schwertransportmittel 8 511 334, verschied. Anlagen 64 126, Vorräte 41 137, Mobil., Werk- zeuge, Geräte 3, Aussenstände 2 514 057, Kassa u. Postscheckguth. 969, Bankguth. 23 043. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 500 000, 4½ % Bayer. Grosswasserkraft- Anleihe 2 538 401, 7–15 % Walchensee-Anleihe 32 738, 4 % Walchensee-Goldanleihe 1 874 688, Darlehen 12 305 609, Kredit. 241 340, fällige Zs. 95 407, Abschr.- u. Erneuer.-Rückl. 3 743 259, Gewinn 261 999. Sa. RM. 26 593 446. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet:Verwalt.-Kosten u. Steuern 124 219, Kapitaldienst 541 104, Abschr., Zuweis. an Ern.-Rückl. u. Rückstell. 841 339, Gewinn 261 999 (davon Div. 250 000, Vortrag 11 999). – Kredit: Gewinnvortrag vom Vorjahr 10 219, Einnahmen aus dem Betriebs- führungsvertrag mit der Bayernwerk A.-G. 1 755 351, verschiedene Einnahmen 3092. Sa. RM. 1 768 663. Dirldenden: 1921/22–1925/26: 0 %; 1926/27–1928/29: 4, 4, 5 %. Direktion: Ober-Reg.-Rat Peter Bürner (zugleich Vorst.-Mitgl. der Bayernwerk A.-G% Dipl.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Aug. Menge, Landesbaurat (zugleich Vorst.-Mitgl. der Bayernwerk A.-G. u. Mittlere Isar A.-G.); Ministerialrat Rud. Decker (zugleich Vorst,-Mitgl. d. Bayernwerk A.-G.), Ober-Reg.-Rat Oskar Haberstumpf (zugleich Vorst.-Mitgl. der Mittlere Isar A.-G.) München. Aufsichtsrat: Vors. Staatsminister a. D. Dr. Franz Schweyer, München; Stellv. Geh. Hof- rat Oberbürgermeister a. D. Friedrich Mahla, Landau i. Pfalz; Ministerial-Dir. a. D. Reichs- bahndir. Dr.-Ing. Konrad Dasch. Geheimer Rat Min.-Dir. Theodor Freytag, Ministerialrat Konrad Sterner, ord. Prof. a. d. Tech. Hochschule Dipl.-Ing. Georg Marx, Geh. Oberfinanzrat Friedrich Moroff, Ministerial-Dir. Hans Schneider, München; Ministerial-Dir. Dr.-Ing. Bernh. Gleichmann, Berlin; Geh.-Rat Adolf Wächter, Oberbürgermeister a. D., München. Zahlstelle: Ges.-Kasse. * 7 ― 8