770 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Anleihe-Disagio 67 320, Verlust 90 172, (Avale 1). – Passiva: A.-K. 1 000 000, Anleihe 473 821, Schulden 399 975, (Avale 1). Sa. RM. 1 873 796. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag aus 1928 35 625, Abschr. 27 856, Handl.-Unk. 112 847. – Kredit: Bruttoüberschuss 86 156, Verlust 90 172. Sa. RM. 176 328. Dividenden: 1924–1929: 8, 6, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Paul Herm. Mühlen, Wilh. Herm. Peltzer. * Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Alfred Blumenstein, Stellv. Gen.-Dir. Georg W. Meyer, Fabrikbes. Jos. Blumenstein, Bank-Dir. F. Kern, Dr. Ludwig Seelig, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Bank für Textil-Ind.; Rheydt: Dresdner Bank. Färberei Glauchau Actiengesellschaft in Glauchau. Gegründet: 30./9. 1889. Firma bis 3./5. 1899 Färberei Glauchau vorm. Otto Seyfert. Zweck: Färberei baumwollener Garne, Strumpfwaren u. Trikotagen, Garn-Merzerisierung u. Handel. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. liegt in Glauchau, Hausmannstr. 14, 19, 20 u. 21, sowie Kronenstr. 1. Die Betriebsstätten sind durchgehend mit den modernsten Masch. aus- gestattet, sowohl für die Baumwollfärberei u. Merzerisation als auch für die handelsfertige Aufmachung von Stick- u. Häkelgarnen, deren Herstell. u. Absatz im Laufe der Jahre eine wesentl. Ausdehnung erfahren hat. 1918 Verkauf der Stückfärbereiabteil. an die Lössnitzthal Textil-Akt.-Ges. in Oederan. Etwa 275 Beamte u. Arb. Kapital: RM. 1 206 000 in 12 000 St.-Akt. zu RM. 100 (davon 2200 Verwert.-Akt. ohne Div.-Anspruch) u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 4. Die Vorz.-Akt. sind mit 10 % Vorz.-Div. und einer eventl. Zusatz-Div., Nachzahl.-Anspruch u. 6fach. Stimmrecht ausgestattet. Die Vorz- Akt. können ab 1./1. 1927 mit 3 monat. Kündig. zur Rückzahl. gelangen. – Vorkriegskapitalz M. 1 000 000. Urspr. A.-K. M. 750 000, erhöht 1912 auf 1 000 000, dann erhöht von 1920–1923 auf M. 13.5 Mill. in 12 000 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die G.-V. v. 18./6. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 13 500 000 auf RM. 1 206 000 in 12 000 St.-Akt. zu RM. 100 u. 1500 Vorz.-Akt. zu RM. 4. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 6 St. in besond. Fällen. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 10 % Div. an Vorz.-Aktien (ausser einer weiteren Div. von ¼ % für je 2 %, die die St.-Akt. über 10 % erhalten), 4 % Div. an St.-Aktien, vom übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. u. Geb. 310 000, Wohnhaus Haussmannstr. 14 11 500, Dampfkessel, Masch. u. Rohrleit. 100 000, Brunnenanlage 500, Utensil. 1000, Kontor- Inv. 500, elektr. Lichtanl. 500, Geschirre u. Automobile 10 000, Waren-Bestände 464 800, Hauptkasse 49 968, Eff. 1, Bankguth. 17 545, Debit. 510 992, Hyp. 27 500. – Passiva: A.-K. 1 206 000, R.-F. 107 500, Rückl. für Löhne, Verbands- u. Genossenschaftsbeiträge usw. 10 000, do. Aussenstände 40 000, do. Rabatte 30 000, rückst. Div.-Scheine 1257, Kredit. 98 023, Gewinn aus 1929 12 027. Sa. RM. 1 504 807. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 71 288, Delkr. 26 700, Versich. 28 533, Steuern 70 348, Reparat. 24 455, Abschr. 33 340, Gewinn 12 027 (davon R.-F. 2500, Vorz.-Akt.- Div. 600, Vortrag 8927). – Kredit: Pachtgelder 439, Zs. 11 762, Eff. 13, Garn- u. Färberei- betrieb 254 477. Sa. RM. 266 693. Kurs: Ende 1913: 129 %; Ende 1925–1929: 55, 100, 115, 104.9, 57 %. Notiert in Leipzig. Auch in Zwickau eingeführt. Kurs daselbst Ende 1925–1929: 54, 98, 111, 104, 57 %. Dividenden: 1913: 10 %; 1924–1929: 7, 7, 7, 10, 9, 0 %. Vorz.-Aktien 1924–1929: 10 % Direktion: Erich Ratz. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bank-Dir. Paul Gebhardt, Dresden; Stellv. Komm.-Rat Bernhard Kuhn, Glauchau; Bank-Dir. Jacob Traub, Leipzig; Färberei-Dir. Otto Ratz, Glauchau; vom Betriebsrat: Otto Richter, C. Köblitz. Zahlstellen: Eigene Kasse; Glauchau, Leipzig u. Zwickau: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Friedr. Anton Köbke & Co. Akt.-Ges. in Göppersdorf i. 80. Das Geschäftsjahr 1929 schliesst mit einem Verlust von RM. 1 254 000. Das ungünstige Ergebnis von 1929 ist auf die aussergewöhnlichen Schwierigkeiten zurückzuführen, mit denen während der ganzen Dauer zu kämpfen war. Neben der allgemeinen Preis- u. Absatzkrise in der Strumpfindustrie war die Gesellschaft gezwungen, ihre älteren, gröberen Maschinen zum grössten Teil stillzulegen. Auch der Flöhaer Spinnerei- betrieb, der mit Verlust gearbeitet hat, wurde Mitte Dez. 1929 stillgelegt. Die sich dar- aus ergebende finanzielle Lage der Ges. macht eine Sanierung in Form einer Zus. legung des alten A.-K. (6:1) erforderlich (s. auch Kapital). Die Ges. hat sich bereits im Dez. 1929 an die Gläubiger gewendet u. mit diesen eine Vereinbarung getroffen, die dahin geht, dass die grösseren Gläubiger die Hälfte ihrer Forder. in Aktien übernehmen, während diese für die andere Hälfte mit Ratenzahl., die ab 15./4. 1930 über 10 Mon. verteilt sind, sich ein.