784 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Kammgarnspinnerei zu Leipzig in Leipzig, Pfaffendorfer Str. 31/33. (Börsenname: Leipziger Kammgarnspinnerei.) Gegründet: 6./12. 1836; eingetr. 12./2. 1862. Zweck: Betrieb einer Kammgarnspinnerei, einschl. der damit verwandten Geschäfts. branchen; Buntspinnerei. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt ca. 34 400 qm, wovon ca. 29 500 am bebaut sind. Das Werk umfasst Wäscherei, Kämmerei, Färberei, Spinnerei u. Zwirnerei. An Baulichkeiten sind vorhanden: Das Verwaltungsgebäude u. 17 000 qm Shedbauten, die an die Pfaffendorfer Strasse stossen u. die älteren Hochbauten, die nach der Pleisse zu liegen. In neuerer Zeit ist ein mod. Kessel- u. Turbinenhaus errichtet u. darin 3 Stein- müllerkessel von je 350 am Heizfläche u. ein Drehstrom-Anzapf-Turbo- Aggregat von 1500 kW (2500 Ps) aufgestellt worden. Die Kämmereianlage erfuhr eine durchgreifende 5 Reorganisation durch Ausbau des alten Kämmereigebäudes sowie durch Anschaffung neuer Kämmereimaschinen. Ferner wurde die Zwirnerei durch Aufstellung neuer Zwirnmaschinen erheblich vergrössert. Dem laufenden Betriebe dienen zurzeit 53 Kammstühle, 66 457 Spinn- spindeln u. 12 858 Zwirnspindeln. – Beamte u. Arbeiter: ca. 1347 Personen. Kapital: RM. 3 040 000 in 6500 St.-Akt. zu RM. 20, 24 000 St.-Akt. zu RM. 100, 470 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 400 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die Übertrag. von Vorz.-Aktien ist nur mit Genehmig. des Vorst. u. A.-R. zulässig u. darf nur an deutsche Staatsangehörige erteilt werden. Die Vorz.-Akt. können ab 1932 u. müssen bei eventl. Liqu. der Ges. vorab zu 110 % getilgt werden. – Vorkriegskapital: M. 2 250 000. Urspr. M. 1 500 000, 1872 um M. 750 000 erhöht. 1920 Kap.-Erhöh. um M. 300 000, noch. mals erhöht 1920 um M. 2 525 000, 1921 erhöht um M. 4 500 000, 1922 um M. 10 400 000 auf M. 20 000 000 in 7500 St.-Akt. zu M. 300, 14 157 zu M. 1200, 1 zu M. 1600, 832 Namen.Vorz.- Aktien zu M. 1200 u. 1 Vorz.-Aktie zu M. 1600. Die Kap.-Umstell erfolgte lt. G.-V. vom 27./6. 1924 von M. 20 000 000 auf RM. 2 570 000 derart, dass gegen 1 St.-Aktie zu M. 1200 1 solche zu RM. 100 u. 3 Akt. zu RM. 20, gegen 1 St.-Akt. zu M. 300 2 solche über RM. 20, gegen 1 St.-Aktie zu bisher M. 1600 2 solche zu RM. 100 in neuen St.-Aktien zur Ausgabe kamen. Die bisher 832 Vorz.-Akt. zu M. 1200 u. 1 solche zu RM. 1600 sind in 400 Vorz. Aktien zu RM. 100 umgewertet worden. Die G.-V. v. 30./3. 1928 beschloss Kap.-Erhöh. um RM. 470 000 auf RM. 3 040 000. Die neuen Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1928 wurden von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt zu 140 % übernommen. RM. 422 000 wurden den Aktion. im Verh. 6: 1 zu 145 % zum Bezuge angeboten. Zur Verfüg. der Ges. bleiben RM. 48 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Halbj. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. = 1 St.; je RM. 100 Vorz.-Akt. = 166 St. in bestimmten Fällen, sonst nur 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. ¼o d. A.-K.), event. besond. Abschr. u. Rückl, 10 % Div. an Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Anspruch, dann 4 % Div. an St-Akt., vom verbleib. Betrage 10 % Tant, an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 2000 je Mitgl., der Vors. RM. 4000, Stellv. RM. 3000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 1 098 600, Masch. u. Geräte 721 790, Kassa u. Wechsel 66 191, Aussenstände 1 803 431, Vorräte 2 783 117, Verlust (196 682, abz. Gewinnvortrag 1928 12 950) 183 732. – Passiva: A.-K. 3 040 000, R.-F. 420 000, Sonder- Rückl. 100 000, Beamten-Pens.-F. 162 000, Gewinnanteilscheine 1603, Waren- u. sonst. Schulden 2 813 259, Darlehens-K. 120 000. Sa. RM. 6 656 862. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 238 314, soz. Lasten 141 676, Steuern 225 128, Abschr. 116 159. – Kredit: Gewinnvortrag aus 1928 12 950, Fabrikationsgewinn 524 595, Verlust (196 682, abz. Gewinnvortrag aus 1928 12 950) 183 732. Sa. RM. 721 278. Kurs: Ende 1913: 150 %; Ende 1925–1929: 80, 155, 181.5, 115.50, 75 %. Notiert in eipzig. Dividenden: St.-Aktien 1913: 5 %; 1924–1929: 8, 5, 8, 8, 4, 0 %. Vorz.-Aktien 1924 bis , 10, 10, 10, 10, 0 %. Vorstand: G. Bassenge, Alfred Kurtze. Prokuristen: Curt Müller, G. Behrendt, Otto Sperka. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Otto Schulze, Stellv. Oberjustizrat Hans Barth, Bank-Dir. Generalkonsul Dr. Ernst Schoen von Wildenegg, Leipzig; G. E. Hardt, Berlin; Fabrikbes. Richard Wolff, Cossmannsdorf b. Dresden; vom Betriebsrat: K. Dorschel, W. Teichmann. Zahlstellen: Eigene Kasse, Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Darmst. u. Nationalbank. Leipziger Baumwollspinnerei in Leipzig-Lindenau, Spinnereistrasse 7. Gegründet: 20./6. 1884; eingetr. 21./6. 1884. Zweck: Errichtung, Erwerb u. Betrieb von Baumwollspinnereien u. von damit zus.- hängenden Geschäftszweigen, sowie Beteilig. an anderen Unternehm. der Textilindustrie. Besitztum: Der Grundbesitz umfasst 138 758 am, wovon 39 105 qm mit 6 Spinnerei- gebäuden sowie Nebengebäuden u. Arb.-Wohnhäusern bebaut sind. In den zu L.-Lindenau, Spinnereistr. 7 geleg. Baumwollspinnereien sind ca. 240 000 Spindeln, 10 000 Zwirnspindeln,