Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. 917 Zweck: Fabrikation von Hoklzschliff, Zellulose, Papier- u. verwandten Waren sowie der etrieb von Geschäften der Papierindustrie. Pachtvertrag: Die Ges. hat mit Gültigkeit bis zum Jahre 1940 (1926 verlängert bis 1955) mit der Fideikommiss-Herrschaft Varzin einen Pachtvertrag geschlossen, wonach sie gegen Entricht. einer jährl. Pachtsumme von M. 88 779 berechtigt ist, die drei Wassermühlen Hammer- mühle, Campmühle u. Fuchsmühle zu benutzen und in diesen Anlagen die Holzschleiferei s0owie die Papier- u Pappenfabrikation zu betreiben. Sollte im Laufe der Pachtjahre bis um 31./12. 1940 die erwähnte Industrie für die Pächterin nicht mehr rentabel sein, 680 ist letztere berechtigt, die gepachtete Anlage auch zum Betriebe eines anderen Anndustriezweiges zu benutzen. Bei Ablauf der Pachtzeit sind die seitens des Pächters werrichteten Gebäude nach Wahl des Verpächters diesem zum Taxwerte zu überlassen, dlder der ursprüngliche Zustand ist auf Kosten des Pächters wiederherzustellen. Besitztum: Die Ges. arbeitet in Hammermühle mit zwei Papiermasch. neuesten Systems von je 2.60 m Arbeitsbreite nebst den zugehör. Hilfsmasch. Ausserdem besitzt Hammermühle eeine für ihre Papiererzeugung ausreichende Sulfitzellulose-Fabrik. durch eigene Gleisanlage von rund 1 km Länge an die Staatsbahn angeschlossen. Diese Fabrik ist für eine Tages- produktion von etwa 45 000 kg eingerichtet; sie besitzt drei stehende Kocher, ferner sechs vech. Schwefelkiesöfen mit zugehörigen Apparaten u. Absorptionsanlagen. Die zweite Fabrik Campmühle besitzt eine Papiermasch. von 1.60 m Arbeitsbreite mit zugehörigen Vorbereitungsmasch., Kalandern, Schleifmasch etc. sowie eine neuzeitl. Holzschleiferei. Die Liritte Fabrik Fuchsmühle ist eine Holzschleiferei mit zehn Schleifapparaten u zugehörigen Sortier- u Entwässerungsmasch. Der Grundbesitz in Rathsdamnitz umfasst rd. 970 000 dm, dayvyon rd. 21 000 am bebaut. Nach erfolgter vollständiger neuzeitlichen Anforder. entsprechend. Ungestaltung des Betriebes arbeitet die Fabrik jetzt mit fünf Papiermasch. mit einer Breite von 150 m, 1, 60 m, 1,70 m, 1,90 mu 2.50 m. Die Leistungsfähigkeit dieser Masch. beträgt täglich etwa 43 000 kg Papier; der gesamte dazu nötige Rohstoff (Sulfitzellulose) wird in der eigenen Zellulosefabrik in Rathsdamnitz hergestellt. Die Ges. verfügt über insgesamt rund 1500 PS Wasserkraft u. etwa 4000 PS Dampfkraft. Sie besitzt 60 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser. In den Betrieben sind rund 80 Angestellte u. 1900 Arbeiter beschäftigt. Kapital: RM. 5 000 000 in 8060 St.-Akt. zu RM. 100, 4000 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 10000 Vorz.-Akt. zu RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 7 000 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1905 um M. 250 000, 1907 um M. 250 000, 1908 um M. 500 000, 1909 um M. 3 000 000. M. 2 500 000 neuer Akt. dienten zum Erwerb von $ 960 000 Shares der Hammer mill Paper Company in Erie (Pennsylvania, Amerika). Näheres s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1916/17. Weiter erhöht 1911 um M. 2 000 000, 1921 um M. 15 000 000, 1921 noch- mals Erhöh. um M. 23 000 000, 1923 um M. 55 000 000. Lit. a. o. G.-V. v. 22./11. 1924 Umstell. des Kap. von M. 100 000 000 auf RM. 5 000 000 (St.-Akt. 12½: 1, Vorz.-Akt. 200: 1) in 60 000 Sb.-Akt. zu RM. 80 u. 10 000 Vorz.-Akt. zu RM. 20. Lt. G.-V. v. 2./5.1928 wurden die Akt. zu RM. 80 in solche zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je RM. 10 St.-A.-K. = 1 St., je RM. 10 Vorz.-A.-K. == 16 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., etw. zuweis. an Sonderrückl., vertragsm. Tant., 6 % Div. (Max.) an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 190 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1500 für das Mitglied u. RM. 3000 für den Vors.), verbleib. Überschuss Super-Div. an St.-Akt. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Varzin: Geb. 529 001, do. Masch. 1 457 500, do. Arbeiter- u. Beamtenhaus 124 001, do. Eisenbahnanlage 2, Rathsdamnitz: Grundst. 25 000, do. Geb. 648 000, do. Masch. 1 681 000, do. Arbeiterhaus 96 000, do. Eisenbahnanl. 1, Pferde u. Wagen 2, Betriebsinv. 5, Papier 594 994, Fabrikationsbestände 2 095 531, Betriebsmaterial. 470 631, vorausbez. Versich. prämie 47 938, Kassa 12 127, Debit. 1 934 985. – Passiva: A.-K. 5 9000 000, R.-F. 500 000, Kredit. 3 033 736, Rathsdamnitz Hyp. 225 857, Werkerhalt. 100 000, Pens.-F. 217 950, noch nicht erhobene Div. 3013, Arbeiterversich. 50 000, Gewinn 586 162. GSa. RM. 9 716 720. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Arbeiterversich. u. Zs. 809 409, Steuern 518 709, Abschreib. 508 369, Gewinn 586 162 (davon: Pens.-F. 25 000, Div. 492 000, Tant. an A.-R. 32 000, Vortrag 37 162). – Kredit: Vortrag aus 1928 30 882, Rohgewinn 2 391 767. Sa. RM. 2 422 650. Kurs: Ende 1913: 111 %; Ende 1925–1929: 36, 118, 141, 138.50, 111 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1913: 6 %; 1924–1929; 0, 5, 8, 10, 10, 10 %. Direktion: Friedr. Morgenstern, Franz Meister. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Hans Schlesinger, Berlin; Bankdir. Dr. Jacob Berne, Bankier Carl Schlesinger, Berlin; Geh. Komm.-Rat Otto Bestehorn, Aschersleben; Rechtsanw. u. Notar Gustav Schüler, Stolp i. P.; vom Betriebsrat: A. Genz, W. Frankenstein. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Abraham Schlesinger. Heidenauer Papierfabrik Aktiengesellschaft, Heidenau (Bezirk Dresden). Gegründet: 21./7. 1888 durch Übpernahme der der Firma Berger & Meyburg gehörigen Masch.-Papierfabrik in Hasserode; eingetr. 7./8. 1888. Firma bis 3./3. 1900: Hasseröder Masch.-