918 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. Papierfabrik A.-G. 5./11. 1903 Verleg. des Sitzes nach Heidenau (Bez. Dresden). Firma bis 21./3. 1922: Hasseröder Papier-Fabrik Aktienges., Heidenau-Süd. „ Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Papier jeder Art sowie der damit in Zusammen- hang stehenden Halbstoffe, Einrichtung u. Betrieb von industriellen Anlagen u. Handels. geschäften jeder Art, die sich an den Vertrieb von Papier oder seine Halbstoffe anlehnen, desgleichen Pacht. u. Verpacht. von Anlagen u. Unternehmungen u. Beteil. an solchen. Besitztum: In Heidenau u. Dresden Grundst. mit einem Flächeninhalt von 67 630 qm, von denen rd. 15 400 qm bebaut sind. Für Beamte u. Arbeiter sind 8 Wohnhäuser vorhanden, darunter 1 Beamtenwohnhaus in Dresden-Strehlen mit 1090 qm Grundfläche. Das Fabrik- grundst. ist durch Zweiggleis an die Reichsbahn angeschlossen, liegt an der Elbe u. besitzt eine Löschvorrichtung für Rohstoffbezüge auf dem Wasserwege. Ausserdem verfügt die Ges. über eigene grössere Brunnenanlagen. Mit der Fabrik ist eine Holzschleiferei für eine Erzeug. von täglich etwa 13 000 kg lufttrockenem Holzstoff verbunden. Der maschinelle Betrieb der Ges. umfasst vier Papiermasch. mit einer Arbeitsbreite von 135 u. 220 em, zwei Grosskraftschleifer u. die erforderl. Hilfsmasch. Die elektr. Licht- u. Kraftanlagen bestehen aus fünf Dampfkesseln u. drei Dampfmasch. von zus. 2800 PS, von welchen ca. 1300 PS elektrisch übertragen werden können. Es besteht eine eigene Hochspannungskraftstation mit einem Hochspannungsgenerator sowie vier Kraftgeneratoren für Gleichstrom nebst dem für den Antrieb der einzelnen Masch. nötigen zahlreichen Motoren in der Stärke von 1 bis 700 PS. Ausserdem ist eine Anschlussleitung an die Elbtal-Uberlandzentrale vorhanden, wodurch ein Teil des Kraftbedarfs bis zur Höhe von 1200 Ps entnommen werden kann. — Die Ges. beschäftigt zurzeit 38 Angestellte u. 420 Arbeiter. Die Ges. gehört folgenden Vereinigungen an: ,Briefumschlag-Papier“, „Einseitigglatt, „Holzfrei“, welche im Gesamtausschuss der Fachgruppen der Papierindustrie, Charlotten- burg., zusammengeschlossen sind u. die Wahrung der gemeinschaftlichen wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder, insbes. die Preis- u. Absatzregelung bezwecken. 3 Kapital: RM. 1 840 000 in 70 000 St.-Akt. zu RM. 20, 400 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 40 6 % Vorz.-Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 100 000. Urspr. M. 404 000, seit 1908 M. 1 100 000 betragend, dann erhöht 1920–1923 auf M. 75 000 000 in 70 000 St.-Akt. u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbewegung s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 20./10. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 75 000 000 auf RM. 1 440 000 (St.-Akt. 50: 1, Vorz.-Akt. 125: 1) in 70 000 St.-Akt. zu RM. 20 u. 40 Vorz- Aktien zu RM. 1000. Dann lt. gleicher G.-V. erhöht um RM. 400 000 in 400 St.-Akt. zu RM. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1925 zu 110 %, von der Commerz- u. Privatbank Fil. Dresden übernommen u. im Interesse der Ges. zum gleichen Kurse verwertet. Anleihe: M. 3 000 000 5 % Teilschuldverschreib. von 1921, 3000 Stücke zu M. 1000 abgestemp. auf RM. 10. Ende 1929 noch im Umlauf RM. 16 320. Kurs in Dresden Ende 1927: 70 %. Notiz 1928 eingestellt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je RM. 20 A.-K. = 1 St., je RM. 20 Vorz.-Akt. in best. Fällen = 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrückl. u. Extra-Abschr., vertragsem. Tant. an Vorst., 6 % Div. auf Vorz.-Akt. mit Nachzahl.-Anspruch, bis 6 % Div. auf St.-Akt.; vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von monatlich RM. 100 je Mitgl., der Vors. u. dessen Stellv. je RM. 200); Rest weitere Div. an Aktien bzw. nach Verf. der G.-V., u. zwar entfallen hiervon bis zu 4 % auf die St.-Akt. u. Vorz.-Akt.; ein alsdann noch zur Verteil gelangender Gewinn wird derart verteilt, dass für jedes angefangene Prozent, das die St.-Akt über 10 % hinaus erhalten, die Vorz.-Akt. einen Mehranteil von ½ % empfangen. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Fabrikanlage 91 868, Gebäude 378 132, Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser 140 000, Masch. u. Einricht. 545 003, Aussenstände 833 227, Vorräte 910 294, Kassa u. Wechsel 23 120, Wertp. 1. – Passiva: A.-K. 1 840 000, R.-F. 20 000, Teilschuld- verschreib. 16 320, Gläubiger 904 116, Aufwert.-Hyp. 15 000, Rückstell. 45 971, Gewinn 80 237. Sa. RM. 2 921 646. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 468 833, Abschr. 123 007, Gewinn 80 237 (davon R.-F. 30 000, Div. an Vorz.-Akt. 2400, Vortrag 47 837). – Kredit: Vortrag aus 1928712 966 Papier-K. 659 112. Sa. RM. 672 078. Kurs: In Dresden: Ende 1913: 70 %; Ende 1925–1929: 16.50, 45.50, 50.50, 47.50, 50 % Kurs in Berlin Ende 1925 –1929: 15.50, 46.50, 52, 47, 50 %. – Zulass. von RM. 400 000 St.-Akt. (Nr. 1–400 zu RM. 1000, Em. v. Okt. 1924) im Aug. 1929 in Berlin u. Dresden. Dividenden: St.-Akt. 1913: 0 %; 1924–1929: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Akt. 1924–1929: „6 6 6 %. Vorstand: Fritz Best, Heidenau; Siegfried Grashof, Dresden. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Konsul Harry Kühne, Dresden; Stellv. Rechtsanwalt Dr. Paul Elb, Berlin; Konsul Komm.-Rat Otto Hoesch, Dresden; Gen.-Dir. Albert Lange, Erfurt; Dr. A. Weber, Berlin; Bankier Wilhelm Homberger, Frankfurt a. M.; vom Betriebsrat: R. Pautzsch, E. Lehnert. Zahlstellen: Heidenau: Eigene Kassen; Dresden u. Berlin: Commerz- u. Privatbank. nettt