Fahrzeugbau, Schiffswerften, Automobilindustrie. 1005 Besitztum: Das Unternehmen setzt sich aus zwei selbständigen Werken in Siegmar bei Chemnitz u. Brand-Erbisdorf zusammen. In Brand- Erbisdorf werden Personen- automobile, Lastautomobile u. Motorfahrräder, entsprechende Ersatzteile u. Schokolade- maschinen hergestellt. Das mit Gleisanschluss versehene Fabrikgrundstück hat einen FHlächeninhalt von ca. 26 900 aqm, welche mit massiven Fabrik-, Verwaltungs- u. Lagergebäuden bebaut sind, u. besitzt eine nutzbare Fläche von ca. 27 644 qm. Ausserdem sind noch ca, 12 000 qam unbebautes Land, das in der Nähe des Werkes liegt, vorhanden. Der Antrieb erfolgt durch 68 Elektromotoren von ca. 912 Ps, welche den Strom aus staatlichen Elektrizitätswerken beziehen. Für Reservezwecke steht eine eigene Kraftanlage, bestehend aus 3 Dampfkesseln mit insgesamt ca. 240 qm Heizfläche u. einer dreifachen Expansionsdampfmaschine mit Generator für ca. 500 Ps Leistung, zur Ver- fügung. Es sind hier 423 Arbeitsmaschinen und zwar in der Hauptsache Automaten, Revolverdrehbänke, Halbautomaten, Drehbänke, Fräs., Hobel-, Rundschleif- u. Holz- bearbeitungsmaschinen, vorhanden. – Die Abteilung Siegmar bei Chemnitz befasst sich mit der Herstellung von Fahr- u. Motorrädern, Strickmaschinen für Hand- u. Motor- betrieb. Der Grundbesitz der Gesellschaft in Siegmar umfasst ca. 28 560 qm mit ca. 20 685 qm nutzbarer Fläche. Ausserdem besitzt die Gesellschaft in der an- grenzenden Gemeinde Rabenstein ein Grundstück von ca. 4030 qm, wovon 210 qm bebaut sind u. zwar 150 qm mit einer zweistöckigen modernen Villa u. 60 qm mit einem ein- stöckigen Nebengebäude. Die massiv ausgeführten Gebäude in Siegmar bestehen aus den Fabrikgebäuden, einem Verwaltungsgebäude u. verschiedenen Schuppen. Ausserdem ist auf dem anschliessenden Teil des Grundstücks ein Wohngebäude mit Garagen errichtet. Der Antrieb in Siegmar erfolgt zurzeit ausschliesslich durch Stromentnahme vom Elektri- zitätswerk an der Lungwitz. Hierzu sind vorhanden: 2 Transformatoren von 400 kVA, 220/380 Volt, u. 1 Transformator von 100 kVA, 125/220 Volt, welche Eigentum der Firma sind; ferner 1 Transformator von 100 kVA, 220/380 Volt, leihweise. Die Maschinenhaus- einrichtung, welche als Reserve vorhanden ist, besteht aus 2 Generatoren von zusammen 600 PS u. 1 Dieselmotor von 170 Ps. Zur Dampferzeug. dienen 2 Kornwallkessel von je 8o am Heizfläche in einer Spannung von 10 Atm. Zum Antrieb der Werkzeugmaschinen sind vorhanden: 184 Drehstrommotoren von zusammen 1184.73 PS u. 5 Gleichstrommotoren von zusammen 9.31 PS. Ferner werden 7 Warenaufzüge mit 28 550 kg Traglast zur Materialversorgung der einzelnen Abteilungen verwendet. An Werkzeugmasch. sind vor handen: 1120 Stück in der Hauptsache Automaten, Drehbänke, Fräs-, Bohr- u. Schleifmasch Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Reichsverband der Automobilindustrie, Berlin, Verband Sächsischer Industrieller, Dresden, Deutscher Industrieschutzverband, Dresden. Gesellschaft des Gesamtverbandes Deutscher Metall-Industrieller zur Entschädig. bei Arbeitseinstellungen, Berlin, Strick- u. Wirkmaschinen-Verband, Chemnitz, Chemnitzer Bezirksverband Deutscher Metallindustrieller, Chemnitz, Verein Deutscher Fahrrad- Industrieller, Berlin. – In den gesamten Betrieben werden zurzeit etwa 1500 Beamte u. Arb. beschäftigt. Kapital: (Sanierung steht in Aussicht) RM. 6 000 000 in 4000 Aktien Lit. A zu RM. 1000 5500 Akt. Lit. A zu RM. 100, 600 Akt. Lit. B zu RM. 1000, 7500 Akt. Lit. B zu RM. 100 u 5000 Aktien Lit. B zu RM. 20. Die Stamm-Aktien Lit. A sind mir folgenden Vorzugs rechten ausgestattet: Sie erhalten zunächst eine nachzahlungspflichtige Vorz.-Dividende bis zu 8 %. Alsdann erhalten die alten Stamm-Aktien Lit. B eine Dividende bis zu 8 %. Der Rest des Reingewinns wird auf die Stamm-Aktien Lit. A u. Lit. B prozentual gleichmässig verteilt. Bei der Liqu. erhalten die St.-Akt. Lit. A vor den St.-Akt. Lit. B 110 % des Nennbetrages vorweg. Alsdann werden die St.-Akt. Lit. B bis aur Höhe ihres Nennbetrages befriedigt. An dem Rest des Vermögens nehmen die St.-Akt. Lit. A u. Lit. B wieder prozentual gleichmässig teil. Die den St.-Akt. Lit. A zustehenden Vorrechte kommen in Fortfall, wenn für drei aufeinanderfolgende volle Geschäftsjahre auf beide Gattungen von St.-Akt. die gleiche Dividende zur Ausschüttung gelangt ist. – Vorkriegskapital: M. 400 000. Urspr. M. 400 000, erhöht 1915–1922 auf M. 120 000 000 in 120 000 Akt. zu M. 1000 (über Kapitalsbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Umstell. lt. G.-V. v. 29./12. 1924 von M. 120 000 000 auf RM. 2 905 000 durch Zus. legung der St.-Akt. 40: 1, Vorz.-Akt. 800: 1 in 400 St.-Akt. zu RM. 1000, 22 000 St.-Akt. zu RM. 100, 15 000 St.-Akt. zu RM. 20 U 50 Vorz.-Akt. zu RM. 100. Die G.-V. v. 16./2. 1927 beschloss Zus. legung des St-A.-K. im Verh. 2:1 von RM. 2 900 000 auf RM. 1 450 000 u. Erhöh. des einschl. der Vorz.-Akt. RM. 1455000 betragenden A.-K. um RM. 1 545 000 auf RM. 3 000 000 durch Ausgabe neuer St.-Akt. Lit. A au RM. 100 u. RM. 1000 die ab 1./10. 1926 div.-ber. u. mit besond. Vorrechten bei der Gewinn- beteil. u. Liqu. ausgestattet sind. Die bisher. RM. 5000 Vorz.-Akt. wurden in St.-Akt. Lit. A umgewandelt. Lt. G.-V. v. 27./2. 1928 Erhöh. um RM. 3 000 000 durch Ausgabe von 3000 Akt. Lit. A zu RM. 1000, ausgegeben zu 100 %. Die neuen Aktien sind mit den eleichen Vorrechten ausgestattet wie die bereits vorhandenen St.-Akt. Lit. A. Die neuen (.-Akt. sind von einem Bankenkonsortium, an welchem die Commerz- u. Privat-Bank A.-G. iliale Dresden u. die Bankfirma Otto Weissenberger in Dresden beteiligt sind, zum Kurse von 100 % zuzüglich 4 % Gesellschaftssteuer übernommen worden. Zwecks Sanierung sollte die G.-V. v. 31./3. 1930 Beschluss fassen über Herabsetz. des A.-K. auf RM. 600 000 u. Wiedererhöh. auf RM. 2 000 000. Die Sanierung wurde vertagt (s. a. oben).