1192 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Berger mit dem Bürgerlichen Brauhaus, Merseburg u. in Frankfurt a. O. durch Erwerb der Berg-Brauerei Otto Kattge. 1920/21 wurde mit der Dortmunder Westfalia-Brauerei A.-G. in Dortmund (A.-K. M. 750 000) ein Fusionsvertrag geschlossen, für 3 Westfalia-Aktien wurden 2 Engelhardt-Aktien gewährt. Desgleichen wurden die Vereinigten St. Georgen u. Feldschlösschen Brauerei A.-G. in Sangerhausen (A.-K. M. 740 000) u. die Breslauer Union- brauerei A.-G. in Grüneiche bei Breslau (A.-K. M. 1 200 000) mit der Engelhardt-Brauerei durch Umtausch der Aktien im Verh. 3:2 verschmolzen. An der Stiftsbrauerei A.-G. in Dortmund-Hörde wurde ferner Interesse genommen, indem die Engelhardt- Brauerei gegen einen M. 750 000 betragenden Anteil am A.-K. dieser Gesellschaft den grösseren Teil der Aktiven der Westfalia- Brauerei einbrachte, die stillgelegt und deren Grundstück verkauft wurde. In Rathenow erwarb die Engelhardt-Brauerei M. 387 200 Anteile des Stammkapitals (M. 400 000) der Exportbierbrauerei von F. Rutschmann & Co. G. m. b. H. u. vereinigte sie mit der im Vorjahr gegründeten Engel- hardt-Brauerei Rathenow G. m. b. H. 1921 Fusionsvertrag mit der Schlesischen A.-G. für Bierbrauerei u. Malzfabrikation, Landeshut (A.-K. M. 2 250 000). Die früher stillgelegte Gottesberger Abteil. wurde neu in Betrieb genommen, dagegen die Hirschberger Abteil. Stillgelegt u. durch die hinzuer worbene Genossenschaftsbrauerei des Riesengebirges in Warmbrunn (mit Stadtbrauerei Schmiedeberg) ersetzt. Die Ges. erwarb ferner die Greifs. walder Filiale der Hessischen u. Herkules-Brauerei in Kassel, die im Lausitzer Industrie- Revier gelegene Genossenschaftsbrauerei in Weisswasser u. die Borussia-Brauerei A.-G. in Berlin-Weissensee mit Ausnahme des Grundstücks. 1922 Übernahme des ges. A.-K. (RM. 300 000) der Gesenberg-Brauerei in Elberfeld, die mit dem hinzugekauften Brauhaus Ronsdorf vereinigt wurde. Erwerb von Restaurationsgrundstücken. 1923 Verkauf eines Teiles des Brauereianwesens Oswald Berliner A.-G. in Berlin. 1925 Erwerb von 2 Restaurationsgrundstücken in Gross-Berlin. 1926 Erwerb fast sämtl. Aktien der Bier- brauerei Kelbra vorm. Gebr. Joch A.-G. in Kelbra. Ausbau der Betriebsanlagen sowie Vergrosser. u. Verbesser. der Betriebs. u. Vertriebseinricht. Erwerb eines Grundstücks in Schönebeck. Verkauf von Bauparzellen in Halle u. eines Grundstücks in Querfurt. 1927 Ankauf von 6 Grundstücken in Gross-Berlin. Erwerb des Ausflugslokals Forsthaus Raschwitz, Leipzig. u. eines weiteren Restaurationsgrundstückes in Breslau. Errichtung einer Niederlage in Gleiwitz 0./S. auf eig. Gelände. Verkauf eines Grundstücks in Querfurt. Mit Wirk. v. 1./10. 1928 wurden die Abteilungen Halle a. S., Merseburg u. Sangershausen von der Ges. losgelöst u. in die Wilhelm-Rauchfuss-Brauereien A.-G. Halle (Saale) einge- bracht, deren Aktien im Besitz der Ges. waren u. die gleichzeitig ihr Stamm-Kapital von RM. 1 000 000 auf RM. 3 000 000 erhöhte u. ihren Namen in „Mitteldeutsche Engelhardt- Brauerei Aktiengesellschaft“ änderte. 1928/29 Erwerb eines Grundstücks in Berlin-Stralau in Grösse von ca. 4800 qm. Die G.-V. v. 8./1. 1930 beschloss die Gründung der Schlesischen Engelhardt-Brauerei A.-G. mit einem A.-K. von RM. 2 000 000. In die neue Ges. werden die Anfang 1930 Erwerb der Aktienmehrheit der Bayer. Bierbrauerei Lichtenfels A.-G. in Lichtenfels, Abteilungen Breslau, Warmbrunn u. Gottesberg eingebracht. Besitztum: Die Ges. besitzt folg. Braustätten: 1. Berlin-Pankow: Der 32 000 qm um- fassende Block, begrenzt von der Kaiser Friedrich-, Neumann-, Spiekermann- u. Talstrasse in Pankow, wovon 7012.06 qm bebaut sind. Die Betriebs-Einricht. umfasst 4 Dampfkessel mit 360 qam Heizfläche. 3 Dampfmaschinen, 4 Eismaschinen-Kompressoren mit 500 000 Cal. Leistung pro Stunde, elektrische Licht- u. Kraftanlage. Der Antrieb sämtlicher Arbeits- maschinen erfolgt durch 120 Elektromotoren von 1–40 PS, 5 Tiefbrunnen von durch- schnittlich 120 m Tiefe fördern das zum Betriebe erforderliche, in ausreichender Menge vor. handene, gute Brau- u. Betriebswasser. Eine Flaschenspül-, Füll- u. Pasteurisier-Anlage ist auf eine tägliche Leistung für ca. 300 000 Flaschen eingerichtet. Die Lagerkeller sind mit Stahltanks u. ein neuer Gärkeller ist mit Betontanks ausgelegt. Gesamtkapazität 400 000 hl. Ferner besitzt das Werk eine Schmiede, Schlosserei u. Böttcherei sowie eine grosse Auto- reparaturwerkstatt. 2. Oharlottenburg: Das von der Sophie-Charlottestrasse u. Danckel- mannstrasse begrenzte Grundstück der früheren Kaiserbrauerei mit einem Flächeninhalt von 6638.46 qm, wovon 3661.71 qm bebaut sind. Die Betriebseinricht. umfasst 2 Dampfkessel mit 160 qm Heizfläche, 2 Dampfmaschinen, 4 Kompressoren mit 360 000 Cal. stündl. Leistung, eine Eismaschine, 2 Tiefbrunnen. Die Lagerkeller sind mit emaillierten Stahltanks aus- gerüstet, der Gärkeller mit Aluminiumtanks. Die moderne Flaschenfüllanlage hat eine Leistungsfähigkeit von 100 000 Flaschen pro Tag. Ausserdem ist eine Schlosserei u. Böttcherei vorhanden. Produktionsmöglichkeit 150 000 hl pro Jahr. 3. Berlin-Stralau: Das ca. 25 000 qm grosse Grundst. grenzt an der Südseite an die Strasse Alt-Stralau, an der Nordseite mit einem 66 m langen eigenen Bollwerk an den Rummelsburger See. Die Brauerei-Einricht. besteht aus 3 Dampfkesseln mit 360 qm Heizfläche, 3 Dampfmasch. mit zus. 1160 PS. Die Eismasch. haben eine Gesamtleist. von 800 000 Cal. pro Stunde. Ferner sind vorhanden Dynamomasch. für Gleichstrom u. Drehstrom sowie ein Anschluss an das Starkstromnetz der Städt. Elektrizitätswerke. Zum Antrieb der verschiedenen Maschinen dienen 120 Motoren. Das Sudhaus wurde im Jahre 1927 in modernster Art mit Läuter- bottich u. Maischefilter erstellt. Die Flaschenkellerei hat eine Leistung von 100 000 Flaschen pro Tag. Die Lagerkeller sind zum grössten Teil mit Emailletanks, die Gärkeller mit Betonbottichen belegt. Der Betrieb reicht für eine Produktion von ca. 420 000 hl Bier aus, die pneumatische Mälzerei für eine Jahresproduktion von ca. 130 000 Ztr. Malz. Ferner * ― ――