1196 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Zweck: Betrieb des Weissbierbraugewerbes u. aller dazugehörigen u. damit im Zus. hang stehenden Nebengewerbe. Zu diesem Zwecke darf die Ges. Grundstücke erwerben u. wieder veräussern, Zweigniederlass. errichten, bestehende Anlagen pachten, sich durch Kapital- einlagen oder durch Erwerb von Aktien oder in sonst. Weise bei and., dem gleichen Zwecke dienenden Unternehm. beteiligen oder solche and. Unternehm. durch Kauf oder Vereinigung erwerben. Die Ges. darf ferner Interessengemeinschaften mit and. Unternehm. abschliessen., Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. in Berlin, Strassburgerstr. 6–8, ist 9500 qm gross. Die bebaute Fläche beträgt 5300 qm und setzt sich aus Verwaltungsgebäude, Brauerei Mälzerei, Maschinenhaus, Garage und Stallungen zusammen. Die Kraftanlage umfasst: 44 Elektromotore, welche an das städtische Leitungsnetz angeschlossen sind, 2 Flammrohr- kessel mit 181 qm Heizfläche, 1 Benzinmotor 40 PS als Reserve für Kraft- u. Lichtanlagen, 1 Dynamo 25 kW. Das Sudhaus ist mit zwei Sudwerken zu 120 Ztr. Schüttung, die Gär- keller mit eisernen Tanks, eisernen u. hölzernen Bottichen eingerichtet, mit welchem jeder Anforder. an erhöhten Absatz entsprochen werden kann. In der Mälzerei, welehe mit drei Malzdarren ausgestattet ist, können jährlich 25 000 Ztr. Gerste u. Weizen verarbeitet werden. Die jährl. Produktionsfähigkeit beträgt zirka 200 000 hl, der Braurechtsfuss 235 300 hl. — Vorhanden sind ferner 13 Kraftwagen mit Anhänger, 31 Pferde. Beschäftigt sind durch. schnittlich 22 Angestellte u. 79 Arb. Kapital: RM. 825 000 in 8250 Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 1 650 000. Urspr. A.-K. M. 1 650 000. Dann erhöht von 1922–1923 auf M. 6 600 000 in 1375 Akt. zu M. 1200, 3300 Akt. zu M. 1000 u. 2750 Akt. zu M. 600 (über Kapitalbeweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 22./12. 1924 von M. 6 600 000 auf RM. 825 000 derart, dass der Nennwert der Aktien von bisher M. 1200 auf RM. 150, der der Aktien zu bisher M. 1000 auf RM. 120 £ 1 Anteilschein zu RM. 5 u. der der Aktien zu bisher M. 600 auf RM. 60 – 1 Anteilschein zu RM. 15 umgewertet wurde. Die Anteilscheine wurden dann in neu auszugebende 385 Akt. zu RM. 150 eingetauscht. Die G.-V. v. 21./5. 1927 beschloss zwecks Sanierung der Ges. Zus. leg. des Kap. von RM. 825 000 auf RM. 275 000 im Verh. 3:1 durch Herabsetz. des Nennwerts der Akt. zu RM. 600, 150, 120 u. 60 auf RM. 200, 50, 40 u. 20; sodann Erhöh. des Kap. um RM. 550 000 in 2750 Akt. zu RM. 200, div.-ber. ab 1 /10. 1926. Die jungen Aktien wurden von einem Konsort. zu 100 % übernommen mit der Verpflicht., sie den alten Aktion. zu 110 % in der Weise zum Bezuge anzubieten, dass auf je RM. 100 zus.gelegte alte Aktien RM. 200 neue Aktien bezogen werden können. Gleichzeitig ist vor- gesehen, dass die Aktionäre ihre umgestellten Aktien in neu auszugebende Aktien zu RM. 100 tauschen können. Grossaktionäre: Fa. C. Breithaupt, Berlin u. Fa. Boehm & Reitzenbaum. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: Je nom. RM. 10 = 1 St. Gewinn-Verteilung: Von dem Geschäftsgewinn, der nach Abzug der Rückl. u. Abschr. einschl. des R.-F. sowie nach Abzug der sonstigen zurzeit bestehenden vertragl. Verpflicht. der Ges. zur Auszahl. von Gewinnanteilen verbleibt, erhalten der Vorst. u. die Gesellschafts- beamten die ihnen zustehenden Anteile. Der danach noch vorhandene Gewinn wird wie folgt verteilt: a) 4% erhalten die Aktionäre als Vordividende, b) 15 % erhalten die Mitel. des A.-R. zus. als Tant. Über den dann noch verbleib. Rest des Reingewinns beschliesst die G.-V. nach ihrem Ermessen. Bilanz am 30. Sept. 1929: Aktiva: Grundst. u. Geb. 473 000, Masch. u. Einricht. 128 000. Fuhrpark 42 000, Fastagen 18 000, Kassa 10 168, Bankguth. 424 643, Postscheck 2968, Wechsel 148 156, Aussenstände 381 697, Vorräte 201 635. – Passiva: A.-K. 825 000, R.-F. 82 500, Sonderreserve 131 500, Einlagen 303 480, Steuerschulden 195 749, verschied. Gläubiger 108 524, Überschuss 183 515. Sa. RM. 1 830 270. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 621 232, Zs. 3969. Steuern 689 358, Abschr. 85 239, vertragl. Schuldrate an die Firma C. Breithaupt 81 562, Reingewinn 101 953. – Kredit: Gewinnvortrag 1184, Betriebseinnahmen 1 582 131. Sa. RM. 1 583 315. Kurs: Ende 1913: 69.75 %; 1924–1929: 16.50, 80, 112, 38, 150. 150 %. Notiert in Berlin. Zulass. von RM. 825 000 Akt. (Nr. 1–8250 zu RM. 100) im März 1928 in Berlin. Dividenden: 1912/13: 0 %: 1923/24–1928/29: 8, 8, 0, 0, 10, 10 %. Direktion: Walther Breithaupt. Prokuristen: H. Braun, H. Krüger. Braumeister: A. Roitzsch, C. Streicher. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier Fritz Wallach, Gen.-Dir. Ernst Jaeger, Rechtsanwalt Dr. Fritz Koppe, Kaufmann Alfred Reitzenbaum, Dir. Emil Schiller, Kaufmann Carl Breithaupt, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Dep.-K. V, Darmstädter u. Nationalbank Dep.-K. 11. ― D 1 Norden 2276 u. 2277. £ Kühleblonde. Löwenbrauerei – Böhmisches Brauhaus Akt.-Ges. in Berlin N0 18, Landsberger Allee 11/13. Gegründet: 18./2. 1870. Die Ges. – als Kommanditgesellschaft gegründet — erwarb die früher A. Knoblauch'sche Lagerbierbrauerei. Die Komm.-Ges. wurde mit Wirkung ab 1./4. 1910 in eine A.-G. umgewandelt. Firma bis 24./2. 1922: Böhmisches Brauhaus Akt.-Ges. Zweck: Betrieb des Brauereigewerbes u. aller damit in Zusammenhang stehenden Nebengewerbe; auch Herstell. von Erfrischungsgetränken. ―