1316 Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. Zweck: Betrieb von Brauereien, von Mälzereien u. von Wirtschaften, ferner der Ha dei mit Produkten des Brauerei- u. Mälzereibetriebes, ausserdem kann sich die Ges. zur Errerchung ihres Zweckes Liegenschaften erwerben, sich an industriellen Unternehmungen ähnl. Art beteil. oder solche erwerben. Produktion: Unter- u. obergärige Biere, ferner Eis, Malz, Treber, Malzkeime, Hefe. Nebenprodukte-Verwertung: Teilweise im eigenen Betrieb, zum grössten Teil durch Verkauf. Besitztum: Die Ges. besitzt eine Brauerei u. 2 Mälzereien in Kaufbeuren. Die maschinelle Einrichtung besteht aus Doppelsudwerk 50 Ztr. Schüttung, Kühlanlage mit Eisgenerator, Flaschenfüllanlage, automatisches Brunnenwerk, Trebertrockenanlage, Schlosserei und Schäfflerei. Zur Krafterzeugung sind eine komplette Dampfmaschinenanlage (80 PS) mit Doppelkompressor u. Einfachkompressor u. eine elektr. Kraftanlage vorhanden. Die Ges, besitzt 17 Arb.- u. Beamtenwohn. u. an Restaurations- u. Wirtschaftsanwesen: 6 in Kauf. beuren (Deutschhaus, Hirschkeller, Kreuz, Löwen, Stachus u. Traube); 1 in Rosshaupten (Schwegle); 4 in Landsberg a. L. (Glocke, Kratzerbräu u. Kratzerkeller, Augsburger Hof); 2 in Schwabmünchen (Eisenbahn, Schleichwirtschaft); 1 in Sonthofen (Löwen); 1 in Türk- heim (Sonne), 1 in Mindelheim (Wies) u. 1 in Waalhaupten (Bayer. Löwen). Grundbesitz ca. 270 000 am, davon 26 000 am bebaut. – Leistungsfähigkeit: 130 000 hl. – Braurechtsfuss: 135 000 hl. – Angestellte u. Arbeiter ca. 100. Entwicklung: 1907 Erwerb der Löwenbrauerei von E. Wiedemann, 1915 Erwerb der Steingadener Bierbrauerei, 1917 der Kratzerbrauerei in Landsberg a. L., 1918 der Lederleschen Brauerei in Baiersried i. Allg., 1926 der Vereinsbraueref Waalhaupten. 1923 Abschluss eines Interessengemeinschafts-Vertrags zwischen der Ges. u. der Waitzinger Brauerei A.-G. Beteiligungen: Die Ges. besitzt ca. die Hälfte der Aktien der Akt.-Brauerei Mindelheim A.-G. in Mindelheim (A.-K. RM. 720 000). – Die Ges. gehört folgenden Verbänden ah;: Allgäuer Brauereivereinigung, Bayerischer Brauerbund, Deutscher Brauerbund, Bayer. Industriellenverband u. Arbeitgeberverband kaufm. Betriebe. Kapital: RM. 1 688 400 in 600 St.-Akt. zu RM. 150, 15 900 St.-Akt. zu RM. 100 u. 84 Vins Aktien zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 1 300 000. Urspr. A.-K. M. 400 000, 1891 auf M. 300 000 reduziert, dann erhöht bis 1907 auf M. 1 300000, weiter erhöht von 1920–1923 auf M. 22 000 000 in 600 St.-Akt. zu M. 1500, 19 100 St.-Akt. zu M. 1000 u. 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Kap.-Umstell. laut G.-V. v. 11./2. 1925 unter Einzieh. von M. 3 200 000 Vorrats-Akt. mithin von M. 18 800 000 auf RM. 1 688 400 durch Herabsetz. des St.-Akt.-Nennwerts von M. 1500 bzw. M. 1000 auf RM. 150 bzw. RM. 100. Die 2000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 sind in 84 dergl. zu RM. 100 umgewertet worden (durch Neueinzahlung). Grossaktionäre: S. Schoenberger & Co., Berlin. Dawesbelastung: RM. 325 500. Anleihen: M. 150 000 in 4½ % Oblig. von 1892. Stücke abgestempelt auf RM. 150. —-— M. 300 000 in 4½ % Obl. v. 1907. Stücke abgestempelt auf RM. 75 u. 150. – Gekündigt zum 1.//10. 1923 bzw. 1./4. 1924. – Noch in Umlauf am 30./9. 1929: RM. 43 566. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je RM. 50 A.-K. = 1 St., Vorz.-Akt. in besond. Fällen 400 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 0 des A.-K.), event. besond. Abschr. u. Rückl, vertragsm. Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 2000), Rest weitere Div bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1929: Aktiva: Grundst. 46 574, Brauereigebäulichkeiten 661 500, Wirtschaftsanwesen 759 200, Masch.- u. Brauereieinricht. 192 177, Mobil. u. Fuhrpark 20 700, Fasstagen 48 625, Flaschen 8510, Kraftwagen 11 075, Wirtschaftsinventar 40 970, Gespanne 27 764, Eff. 296 070, Vorräte 304 942, Kassa 12 533, Wechsel 52 893, Debit.: Bierguth. 333 954, Aufwert.-Guth. 192 942, hingelieh. Kap. u. div. Debit. 1 053 038. – Passiva: A.-K. 1 688 400, R.-F. 168 840, Schuldverschr. 43 566, Genussscheine 25 842, Hyp. 262 488, Kaut. u. Einlagen 340 022, diverse Kredit. u. transit. Posten 391 861, Bankverbindlichkeiten 458 517, Div.-K,. 1540, Tratten 126 599, Unterstütz.-K. 37 503, Gebührenäquivalent-Rückst.25 000, Delkr. 58 91 Aufwert.-Res. 3865, Extra-R.-F. 80 000, Gewinn 350 513. Sa. RM. 4 063 474. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 746 372, Zs. 19 005, Gen.-Unk. 795 378 Abschr. 195 348, Gewinn 350 513 (davon: Div. 185 304, Delkr. 34 089, Gehührenäquivalent-Res. 5000, Unterstütz.-K. 10 000, Zs. an Genussscheine 1089, Tilg. der Genussscheine 1500, Tant. an A.-R. 11 760, Vortrag 51 771). – Kredit: Vortrag 42 759, Bier-K. 1 937 560, Miete u. Pacht 19 945, Abfälle 56 159, div. EBinnahmen 50 193. Sa. RM. 2 106 617. Kurs: 1924–1929: 7.5, 58, 140.25, 180, 194, 172 %. Eingef. in München im Jan. 1921. Dividenden: 1912/13: 6 %; 1923/24–1928/29: 5, 8, 8, 10, 10, 11 %. Vorstand: Dir. Komm.-Rat Paul Bausenwein. Prokuristen: Dir. Richard Wiedemann, Hans Hommel, Karl Bachthaler. Braumeister: Johann Härter u. Techn. Betriebsleiter: Rudolf Eschenauer. „ Aufsichtsrat: (6) Vors. Komm.-R. Otto Müller, Jul. Bauer, Kaufbeuren; Friedr. Graf Eckbrecht v. Dürckheim-Montmartin, Steingaden; Komm.-Rat Valentin Walter, Geh. Justizrat Dr. Karl Schad, München; Bankier S. Schoenberger, Rechtsanwalt Dr. Walter Munk, Berlin; Justizrat Dr. Albert Zimmermann, Kaufbeuren; Geh. Komm.-Rat Heinrich Roeckl, München;