1694 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen, Nachträge. Elektrizitätswerkes sind. Die Ges. unterhält in weiteren 336 Ortschaften eigene Ortsnetze In den restl. 650 Ortschaften wird der Strom durch 458 Genossenschaften verteilt. Industrie u. Grosslandwirtschaft sind mit ca. 1000 Grossabnehmern vertreten. Die Gesamtzahl der Stromabnehmer, mit denen die Ges. direkt abrechnet, beträgt rd. 64 000. Ausserdem ver- sorgt das Elektrizitätswerk Schlesien zus. mit anderen Werken die Nachbarwerke „Über- landwerk Oberschlesien“, Neisse, „Uberlandzentrale Mittelschlesien, Striegau und das Elektrizitätswerk des Provinzial-Verbandes von Schlesien in Hirschberg. Das Versorgungs- gebiet ist besiedelt von einer leistungsfähigen Landwirtschaft u. einer sehr bede Industrie, insbes. der niederschlesischen Kohlenindustrie, ferner der Textilindustrie in den Bezirken Reichenbach-Langenbielau u. Landeshut sowie der Metall- u. keramischen Industrie in Waldenburg. Eine grosse Anzahl von Mühlen sowie Werken der Stein- u. Ziegel. industrie ist über das ganze Versorgungsgebiet verteilt. Die Elektrizitätswerk Schlesien A.-G. beschäftigt zurzeit 324 Angestellte u. 929 Arbeiter. Das gesamte Hochspann. netz hat eine Länge von ca. 2500 km ober- u. unterirdische Leit. Stromabgabe 1924– 1929: 142 336 504, 194 217 518, 196 026 805, 224831916, 242 041 396 253 624 527 KWh. Konzessionen: Mit den Wegeberechtigten im Versorgungsgebiet der Ges. sind gegen angemessene Abgabe langfristige Konz.-Verträge getätigt, von denen die meisten u. wichtigsten bis zum Jahre 1960 bezw. bis 1975 laufen. Weiterhin sind Konz.-Verträge mit den im Versorgungsgebiet der Ges. liegenden Städten abgeschlossen, u. zwar auf Konzessionsdauern von 20 bis 50 Jahren. Mit den Landgemeinden sind zumeist 50 jährige Konz.-Verträge ge- schlossen worden. Die Städte bezw. Landgemeinden sind berechtigt, während der Vertrags- dauer, u. zwar das erstemal nach Ablauf des fünften Betriebsjahres, die Niederspannungs- leitungsnetze unter Ausschluss der Hochspannungs- u. Durchgangsleitungen, sowie der Transformatoren auf eigene Rechnung zum Buchwerte oder Taxwerte zu übern. mit der Verpflichtung, für die Dauer der betreff. Konz.-Verträge Strom als Grossabnehmer nach vorausbest. Tarifen ausschliessl. von der Ges. zu beziehen. Auf Grund einer Kabinettsorder wurde dem Elektrizitätswerk das Enteignungsrecht verliehen, das inzwischen abgelaufen, jedoch aufs neue wieder verliehen worden ist. Beteiligungen: Zur Schaffung einer eig. Kohlenbasis hat die Ges. im Aug. 1926 85 Kuxe der 100teiligen Gew. cons. Wenceslausgrube in Mölke, Kreis Neurode, auf deren Gelände sich bereits das Kraftwerk Mölke der Ges. befindet u. mit der die Ges. seit längerer Zeit durch Kohlen- u. Stromlieferungsverträge sowie durch Benutzung gemeinschaftl. Gleis- u. Wasser- leitunganlagen verbunden ist, erworben. Der Rest der Kuxe befindet sich im Besitz der Niederschl. Elektrizitäts- u. Kleinbahn A.-G. in Waldenburg (Schles.). Das Hauptgrubenfeld der Gew. besitzt eine Grösse von 33 934 927 qm. Der gewinnbare Kohlenvorrat über der bei 351 m Teufe gelegenen, bereits durch Schächte u. Richtstrecken ausgerichteten III. Tief. bausohle beträgt allein 45 000 000 t. Die Grube ist erschlossen durch 4 Schächte. Die Tagesanlagen wie Schächte, Brikettfabrik, Kohlentrockenanlage, Kabelkräne, Masch. u. Kessel genügen den Anforderungen der Neuzeit. Förderung der Gew. 1924/25 – 1928/29: 598 764, 628 675, 661 521, 685 496, 550 194 t Kohle. Die Ges. besitzt nom. RM. 1 764 200 Aktien der Niederschl. Elektrizitäts: u. Klein- bahn-A.-G., Waldenburg (A.-K. RM. 2 000 000), deren Betrieb von ihr auf die Dauer von 30 Jahren bis 1952 gepachtet worden ist. Nach dem Pachtvertrag erhält die Niederschl. Elektrizitäts- u. Kleinbahn-A.-G. einen Pachtbetrag, der es ihr ermöglicht, an ihre Aktion. die gleiche Div. zur Verteil. zu bringen, die die St.-Aktion. der Elektrizitätswerk Schlesien A.-G. erhalten. Kapital: RM. 30 300 000, davon RM. 30 000 000 St.-Akt. in 190 000 St.-Akt. zu je RM. 100, 10 000 St.-Akt. zu je RM. 300, 8000 St.-Akt. zu je RM. 1000 sowie RM. 300 000 Vorz -Akt. in 200 Vorz.-Akt. zu je RM. 1000 u. 1 Vorz.-Akt. zu RM. 100 000. Die Vorz.-Akt., welche sich im Besitz der Gesellschaft für elektrische Unternehmungen befinden, haben Anspruch auf eine Vorz.-Div. von 6 % (Max.) mit Nachzahl.-Verpflicht. u. bei der Liquidation der Ges. auf eine vorzugsweise Befriedig. aus dem Liqu.-Erlös. – Vorkriegskapital: M. 10 000 000. Urspr. A.-K. M. 4 000 000, erhöht bis 1913 auf M. 10 000 000, dann erhöht von 1920 bis 1923 auf M. 280 000 000 in 180 000 St.-Akt. zu M. 1000, 10 000 St.-Akt. zu M. 3000, 4000 St.- Aktien zu M. 10 000, 20 000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 u. 1 Vorz.-Akt. zu M. 10 000 000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 26./9. 1924 von M. 280 000 000 auf RM. 25 300 000 derart, dass der Nennwert der St.-Akt. zu bisher M. 1000, M. 3000 u. M. 10 000 auf RM 100 bzw. RM. 300 bzw. RM. 1000 denominiert wurde. Der Nennwert der Vorz.-Akt. zu bisher M. 1000 ist auf RM. 10 u. der der 1 Vorz.-Akt zu M. 10 000 000 auf RM. 100 000 festgesetzt. Die a. o. G.-V. v. 3./8. 1926 beschloss, das A.-K. um RM. 5 000 000 auf RM. 30 300 000 zu erhöhen durch Ausgabe von 4000 St.-Akt. über se RM. 1000 u. 10 000 St.-Akt. über je RM. 100. Die neuen St.-Akt., div.-ber. ab 1./10. 1926 wurden von einem Bankenkonsort. unter Führung der Disconto-Ges. in Berlin zu 107.50 % mit der Verpflicht. übern., sie den alten St.-Aktion. derart zum Bezuge anzubieten, dass auf je RM. 5000 alte St.-Akt. eine neue St.-Akt. über RM. 1000 oder auf je RM. 500 alte St.-Akt. eine neue St.-Akt. über RM. 100 zu 107.50 % bezogen werden konnte. Die G.-V. v. 26./4. 1928 beschloss die Durchführung des Umtausches der 20 000 Vorz.-Akt. zu RM. 10 in 200 solche zu RM. 1000.