Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 5373 Freie Wohnungsbau-Aktiengesellschaft in Leipzig 83, Fockestrasse 8. Gegründet: 13./3. 1929; eingetr. 28./3. 1929. Zweck: Erricht., Verwalt. u. Entschuldung von Wohnungen für den Mittelstand ohne Beanspruchung öffentlicher Mittel auf dem Wege der freien Wirtschaft. –— Die Ges. besitzt die Wohnhäuser Brandvorwerkstr. 72, 74 u. 76. Kapital: RM. 200 000 in 400 Aktien zu RM. 500, übern. von den Gründern zu pari, davon ult. 1929 RM. 77 250 A.-K. einbezahlt. Die Aktien Nr. 1–30 sind mit 10fach. Stimm- recht ausgestattet u. die Aktien Nr. 1–140 erhalten eine Vorz.-Div. von 8 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 6./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Aktien Nr. 1–30 = 10fach. Stimmrecht. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Wohnhäuser Brandvorwerkstr. 72, 74 u. 76 1 227 951, Wohnhausbauten Bauvorhaben II 373 164, Aktien-Einzahl.-K. 30 000, Bauvorhaben III 73 582. – Passiva: A.-K. 200 000, Schulden: Betr. Wobnhäuser Brandvorwerkstr. 1 057 951, Bau- vorhaben II 373 164, do. III 73 582. Sa. RM. 1 704 697. Gewinn u. Verlust-Konto: Debet: Zs. RM. 52 076. – Kredit: Mieteinnahmen RM. 52 076. Vorstand: Architekt Friedrich Lutz. Aufsichtsrat: Baumstr. Max Jänig, Reg.-Baumstr. Erich Augustin, Syndikus Dr. Joh. Starkloff, Leipzig. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Grundstücks-Aktiengesellschaft Hainstrasse 4 in Leipzig. Markt 4 (Alte Waage). Gegründet: 8./6. 1928; eingetr. 9./7. 1928. Zweck: Erwerb, Verwalt. u. Veräusserung des Grundst. Hainstr. 4 in Leipzig u. anderer Grundst. u. die Beteil. an anderen Unternehm. Kapital: RM. 50 000 in 50 Aktien zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Kassa 4404, Aktieneinzahl. 37 500, Grundst. 595 690, transitor. K. 4900, Verlust 10 928. – Passiva: A.-K. 50 000, Leipziger Messamt 353 422, Hyp. 250 000. Sa. RM. 653 422. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 11 683, Grundst. 2569, Hyp.-Zs. 1929 23 828, Mietzins u. sonst. Steuern 9475, sonst. Handl.-Unk. 3373. – Kredit: Mieteeinnahmen 40 000, Verlust (11 682 abzügl. Gewinn 1929 754) 10 928. Sa. RM. 50 928. Dividenden: 1928–1929: 0 %. Vorstand: Oskar Otto. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Raimund Köhler, Stellv. Komm.-Rat Richard Geissler, Kaufm. Wilhelm Dorrhauer, Leipzig. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Kell & Löser, Akt.-Ges. für Hoch- u. Tiefbau in Leipzig, Humboldtstr. 2a. (In Konkurs.) Die Ges. stellte Mitte Juni 1930 die Zahlungen ein. In der Gläubigerversammlung v. 20./6. 1930 liess der A.-R. mitteilen, dass ein von ihm eingesetzter Vertrauensmann bei der vom Vorstand aufgestellten Bilanz vom 31./12. 1929 erhebliche Abweichungen vorgefunden habe. Der in der A.-R.-Sitzung vom 31./5. 1930 vorgelegte Status habe eine Unterbilanz von etwa RM. 250 000 bis 300 000 ergeben. Man habe daraufhin eine Sanierung angebahnt. Der in der A.-R.-Sitzung vom 5./6. 1930 vorgelegte Status zeigte dann, dass etwa RM. 850 000 bis 900 000 verloren seien, so dass die Banken nach diesen Feststellungen zu dem Entschluss kamen, dass dem Unternehmen keine neuen Mittel zur Verfügung gestellt werden könnten, worauf die Zahlungseinstellung erfolgte. Der vorläufige Status vom 13./6. 1930 verzeichnet rund RM. 1.34 Mill. Aktiven, denen etwa RM. 1.73 Mill. gegenüberstehen. Darunter befinden sich RM. 0.93 Mill. gesicherte Forderungen, RM. 0.13 Mill. bevorrechtigte Forderungen u. RM. 0.08 Mill. für Kosten des Verfahrens. Die Quote der ungesicherten Gläubiger beträgt nach diesen Ziffern (rein rechnerisch) etwa 35 %. Die G.-V. v. 29./7. 1930 (Mitt. gemäss § 24 HGB.) genehmigte die Bilanz per 31./12. 1929, die mit einem Verlust von RM. 595 000 abschliesst. Ebenfalls wurde die Liquidation der Ges. genehmigt u. dem Vorst. Prof. Löser u. Hofrat Kell Entlastung erteilt. Die Genehmigung sämtl. Punkte der T.-O. erfolgte unter Protest einer Opposition. Der A.-R.-Vors. begründete den Verlustabschluss wie folgt: Das Jahr 1929 sei ausserordentlich ungünstig verlaufen. Bei Garagenbauten in Berlin, Zahlungs- einstellungen in Hamburg u. bei dem Bau des Wassersteigers seien im ganzen Verluste von RM. 200 000 entstanden. Nicht einwandsfrei feststellen lasse sich, ob die Verluste nicht schon aus früheren Jahren herrühren. Wahrscheinlich sei auch die Bilanz für 1928, die RM 270 000 Gewinn auswies, woraus 5 % Div. verteilt wurden, schon zu optimistisch gewesen. Der ganze Geschäftsapparat war zu gross aufgezogen, was Anlass zu dauerndem ampf zwischen A.-R. u. Vorstand gewesen sei. Der Antrag der Ges. über ihr Vermögen das Vergleichsverfahren zu eröffnen, wurde abgelehnt u. zugleich am 9./8. 1930 das Konkurs- Vverfahen über das Vermögen der Ges. eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Justizrat