5508 Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. am Güterbahnhof in Bielefeld gelegenes Bauland von 60 000 qm mit Gleisanschluss, auß welchem Bauten im Ausmasse von 12 500 qm (Werk II) errichtet sind. Der gesamte Betrieb wird vom städtischen Elektrizitätswerk mit elektr. Kraft gespeist, u. zwar mit ca. 55 000 kW monatlich. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter u. Angest. beträgt zurzeit 1800 u. 130. Kapital: RM. 2 400 000 in 8000 Akt. zu RM. 300. Vorkriegskapital: M. 1 875 000. Urspr. M. 1 250 000, erhöht 1906 um M. 625 000. Weitere Kap.-Erhöh. 1920 um M. 2 125 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 13./4. 1922 um M. 4 000 000, übern. von einem Konsort. (Dresdner Bank Fil- Bielefeld), davon M. 3 000 000 angeboten 4:3 zu 120 % Lt. G.-V. v. 8./11. 1924 Umstell. des A.-K. von M. 8 Mill. auf RM. 2 400 000 (10: 3) durch Herabsetz-. des Akt.-Nennbetrages von M. 1000 auf RM. 300. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 22./10. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), ev. ausserord. Abschr. u. Rück. stell., dann vertr. Tant. an Dir., bis 4 % Div., vom Rest 15 % Tant, an A.-R. (ausserdem feste Vergüt. von RM. 4000 für den Vors. u. je RM. 2000 für die Mitgl.), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. 320 000, Gebäude 1 500 000 (Maschinen, Werkzeug-, Einrichtung-, Modelle- u. Fuhrwerks-K. ist vollständig abgeschrieben), Waren 1 578 170, Kassa 4391, Wechsel 569 260, Schuldner 2 758 435. – Passiva: A.-K. 2 400 000, Rücklage-K. 450 000, Sonderrückl. 450 000, Delkr. 300 000, Rückl. für Steuern 300 000, Gewinnanteil-K. 576, Otto Kramer-Stiftung 157 320, Gläubiger-K. 2 450 610, Gewinn 221 750. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 1 701 128, Abschr. 232 188, Gewinn (Vortrag aus dem Vorj. 153 798 £ Reingewinn 1930/31. 67 951) 221 750 (davon Div. 192 000, Vortrag 29 750). – Kredit: Vortrag aus 1929/30 153 799, Fabrikation 2 001 267. Sa. RM. 2 155 066, Kurs: Ende 1913: 104 %; 1924–1930: –, 100, 160, 182.50, 260, 180, 172 %; 1931 (30./6.): 152 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1912/13: 7 %; 1923/24–1930/31: 15 RM., 10, 10, 10, 12, 10, 10, 8 % (Div- Schein 6). Direktion: Gen.-Dir. Otto Kramer, Dir. Dr. O. Kramer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rentner Carl Reyscher, Gen.-Dir. Paul Lohmann, Bielefeld; Theod. Schumacher, Münster; Dr. K. Bett, Paul Rohde, Berlin; Bank-Dir. A. Osthof, Biele- feld; vom Betriebsrat: P. Maschke, R. Walkenhorst. Prokuristen: O. Delkeskamp, W. Reineke, J. Niekamp, M. Werner, W. Naumann. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Bielefeld: Dresdner Bank, Deutsche Bank u. Disconto- Ges.; Berlin: Bett Simon & Co.; Bielefeld: Barmer Bankverein Hinsberg, Fischer & Co.; Münster: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Das Berichtsjahr schliesst nicht zufriedenstellend ab. Der Umsatz in Nähmaschinen, Fahrrädern, Registrierkassen und Francotypmaschinen ist geringer als im Vorjahre. Ein grosser Schaden entstand der Geselschaft durch einen 5 wöch. Streik der Belegschaft im November, ohne vorher in Verhandlungen mit der Ges. zu treten. Statt das Nähmaschinengeschäft zum Weihnachtsgeschäft ausnutzen zu können, blieben die zu höheren Löhnen und Rohstoffpreisen angefertigten Waren auf Lager. Sie musste deshalbb nach Weihnachten viele Arbeiter entlassen, weil ein grosser Vorrat vorhanden war und die stille Zeit eintrat. Diese Waren mussten auch wesentlich billiger abgestossen werden, da inzwischen die Löhne und mithin die Preise gefallen waren. Die Krisis wurde schärfer, Aufträge liefen geringer ein und die Unkosten konnten nicht im gleichem Masse gesenlt werden. Auch das Auslands- und besonders das Übersee-Geschäft stockte, so dass die Fabrikation immer mehr eingeschränkt wurde und der Nutzen entsprechend fiel. Das laufende Jahr brachte einen weiteren Rückgang. Dürkoppwerke Akt.-Ges. in Bielefeld, Nicolaus Dürkoppstr. Gegründet: 16./3. 1889 durch Übernahme der Fabrik Dürkopp & Co. für M. 2 250 000 Firma bis 30./1. 1913: Bielefelder Maschinenfabrik vormals Dürkopp & Co. in Bielefeld Zweck: Weiterführung, Ausdehnung u. Nutzbarmachung der früher von der Firma Dürkopp & Co. betriebenen u. die Erwerbung, die Einrichtung u. der Betrieb anderer gewerblicher Unternehmungen, wie auch jede Art Beteiligung an solchen. – Erzeugnisse: Gewerbe-Nähmasch., Industrie-Nähmasch., Fahrräder, Auto-Reparatur- u. Ersatzteile-Werb stätten, Maschinenfabrik, Fotokopiermaschinen. Besitztum: Die Ges. besitzt eine eigene Fabrikanlage in Bielefeld. Filialen: Versandläget für Fahrräder in Leipzig u. Nürnberg. – Versandlager für Spezial-Nähmaschinen: Berlin Lille u. Zürich. Die Hauptwerke liegen inmitten der Stadt Bielefeld am Schillerplatz auf einem Grund stück von 70 000 qm, wovon 48 000 qm mit massiven Gebäuden bebaut sind. Sie umfassen hauptsächlich Schlossereien, Drehereien, Fräsereien, Lackiererei, Vernickelungsanstalb Kugel- u. Rollenlagerfabrikation, Auto-Reparaturwerkstätten. Zum Antrieb der Maschineß werden 2200 Ps von einem Turbodynamo erzeugt. Ungefähr 1 km entfernt befindet sich auf einem 27 000 qm grossen, an der Jöllenbeckerstrasse gelegenen Grundstück, wovon etwi 12 000 qm überbaut sind, die Eisengiesserei.