Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 5611 f. Ergang Aktiengesellschaft, Magdeburg. (In Konkurs.) Unter Ablehnung der Eröffnung des am 28./9. 1929 beantragten Vergleichsverfahrens ist über das Vermögen der Ges. am 31./10. 1929 das Konkursverfahren eröffnet worden. Konkursverwalter: Bücherrevisor Albert Koch, Magdeburg, Goethestr. 41. Wie mitgeteilt wurde, hängt der Konkurs mit dem plötzlichen Fälligwerden grösserer Hypothekenschulden zusammen. Nach Mitteil. des Konkursverwalters v. Dez. 1931 entfällt auf die gewöhnlichen Konkursforderungen nichts. Der Konkurs wird voraussichtlich Anfang 1932 beendet sein. Vetallwerke vorm. J. Aders A.-G. in Magdeburg-Neustadt. Ein am 2./4. 1928 eröffnetes Vergleichsverfahren wurde am 1./5. 1928 nach bestätigtem Vergleich aufgehoben. (Die Gläubiger erhielten 40 % in 8 Ratenzahlungen). – Der Betrieb der Ges. ist vollständig stillgelegt. Der G.-V. v. 7./3. 1929 wurde Mitteilung gemäss § 260 HGß. gemacht. (Verlust am 31./12. 1929 RM. 1 521 408). Die auf den abgeschlossenen Vergleich entfallenden im Jahre 1929 fällig gewordenen Vergleichsraten, für welche die Industrie- u. Privat-Bank A.-G. die Bürgschaft übernommen hatte, wurden sämtlich bezahlt. Dagegen war die Ges. nicht in der Lage, die letzte im Jahre 1930 fällig gewordene Ver- gleichsrate von 5 %, die von der Industrie- u. Privat-Bank A.-G. nicht mit garantiert war, aus eigenen Kräften zu bezahlen. Die Ges. sah sich daher genötigt, im März 1930 Konkurs- antrag zu stellen, der mangels Masse abgelehnt wurde. Da irgendwelche Aussicht auf Wiederaufnahme des Fabrikationsbetriebes nicht mehr besteht u. Fabrikgrundst. u. Geb. daher entwertet ist, war eine Abschr. von RM. 430 000 auf die entsprechenden Bilanzkonten erforderlich. Die Fabrikgrundstücke u. Gebäude sollen nunmehr realisiert werden. – Die G.-V. v. 14./1. 1932 soll über Auflös. der Ges. Beschluss fassen. Gegründet: 29./3. 1884 als A.-G.; errichtet 1842. – Die Ges. gehört zum Michael-Konzern. TZweck: Fabrikation u. Verkauf von nahtlosen Kupfer- u. Messingröhren u. Apparaten, Masch. u. Geräten jegl. Art für Zuckerindustrie, Zellstofffabriken, chem. Fabriken, Brauereien u. Brennereien, Spiritusrektifizierapparaten, Destillationsapparaten für Fraktionierungen der Teerole, Armaturen u. Zubehör für vorgen. Einrichtungen u. Handel mit ähnl. Waren. ber Fabrikbetrieb gliedert sich in 3 Abteil.: Metallgiesserei, Metallrohrzieherei u. Apparate- bauanstalt. Hergestellt werden von letzterer Einricht. für die Zucker- u. Zellulose-Industrie, für Stärke-, Sirup- u. Spiritusfabriken, für Trockenanlagen u. chem. Werke. Für die Landwirtschaft werden Einricht.-Gegenstände für Kartoffelflockenfabriken u. Brennereien angefertigt. Die Zuckerindustrie bezieht Verdampf-, Koch. u. Vakuumapparate, Luftrühr- u. BZudmaische, Saturat.-Anlagen sowohl für Rohzuckerfabriken als auch für Raffinerien, die Kali-Industrie Mutter- u. Endlaugen, Eindickanlagen u. Lösekessel, während Zellulose- fabriken mit Eindickanlagen für Sulfat- u. Sulfitablaugen u. mit Sodawiedergewinnungsanlagen versehen werden. Die chem. Industrie bezieht Verdampf-, Extraktions- u. Rektifizierungs- anlagen, Vorricht. zur Destillation u. zur Eisgewinnung, Trockenanlagen für Salz u. andere Erzeugnisse. Das Werk fabriziert ferner Seewasser- u. Trinkwasser-Destillieranlagen, Vor- wiärmer u. Kondensatoren, sonst. Kondensationsanlagen, Kühler, Vorwärmer, Entöoler. Armaturen u. Massenartikel in Eisen u. Metall gehen aus der Fabrik hervor. In der Metall- röhrenzieherei werden nahtlose Röhren u. Stangen aus Kupfer, Bronze, Aluminium u. Messing in allen Zusammensetzungen hergestellt, die Metallgiesserei fertigt Rohguss in verschiedenen Legierungen an. Besitztum: Das Besitztum der früh. Firma Aders wurde durch Zukauf um das Doppelte Vergrössert u. betrug dann ca. 27 000 qm. Kapital: RM. 1 300 000 in 1170 Aktien zu RM. 1000, 1000 Aktien zu RM. 100 u. 1500 Aktien zu RM. 20. – Vorkriegskapital: M. 1 300 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1907 um M. 300 000. Weiter erhöht von 1921–1923 auf M. 200 0000 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 10./6. 1925 von M. 200 000 000 auf RM. 1 300 000 in 1170 Aktien zu RM. 1000, 1000 Aktien zu RM. 100 u. 1500 Aktien zu RM. 20. 8 ns: M. 400 000 in 4½ % Partial-Oblig. v. 1889. Ende 1929 im Umlauf aufgewertet IM. 31 125. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je RM. 20 = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (Gr. ¼o des A.-K.), evtl. Sonderrückl., vertragsm. Dir., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1929: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 335 000, Inv. 1, Modelle 1, Kassa 238, Debit. 7554, Postscheck 124. Reichsbank-Giro 112, Pfand 1000, Verlust 1 521 408. „ Passiva: A.-K. 1 300 000, Aufwert.-Obl. 31 125, ausgeloste do. 3875, Hyp. 300 000, Partial- Obl.-Zs. 365, Kredit. 183 886, Rückstell. 44 478, unerhob. Div. 1709. Sa. RM. 1 865 440. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 007 168, Handl.-Unk., Zs., Steuern 84 107, Abschr. 430 131. Sa. RM. 1 521 408. – Kredit: Verlust RM. 1 521 408. Kurs: Ende 1913: 90 %; Ende 1926–1927: 25, 40 %. Notiz in Magdeburg 1928 eingestellt. Dividenden: 1913: 5 %; 1924–1929: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Sami Saffra. Prokuristen: P. Schultz, Magdeburg; M. Straus, Berlin. Aufsichtsrat: Walter Schumacher, Willy Eisfeld, Arnold Meyer, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Magdeburg: Dingel & Co., Commerz, u. Privat-Bank.