Metallindustrie, Maschinen-, Apparate- u. Fahrzeugbau. 5667 Nüscke & Co. chiffswerft, Kesselschmiede und Maschinenbau-Anstalt A.-G. in Stettin. (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. ist am 5./11. 1928 das Konkursverfahren eröffnet. Verwalter: Bücherrevisor Rudolf Altmann, Stettin, Birkenallee 36. – Die gesamten Werftanlagen onnten verkauft werden u. werden von der neugegründeten Firma „Mercurwerft G. m. b. H.“ eiterbetrieben. Die Aktienmehrheit ist im Besitz der Deutschen Schiff- u. Maschinenbau- G. in Bremen. Amtl. Firmenlöschung steht noch aus. und aschinenfabrik Ge Frauendorf bei Stettin in Liqu. Sitz in Stettin-Frauendorf, Herrenwieserstr. 6. Die Ges. hat sich im Februar 1931 infolge der katastrophalen Entwicklung im Schiffahrts- ewerbe, die sich auch in vollem Masse auf das Reparaturgeschäft der Seeschiffswerften uswirkt, sowie infolge der Schwierigkeiten bei der Firma E. R. Retzlaff (Grossaktionär) eranlasst gesehen, ihre Gläubiger um Gewährung eines Moratoriums bis zum 1./4. 1932 u bitten. Am 13./3. 1931 wurde über das Vermögen der Ges. nach Ablehnung des Antrages uf Eröffnung des Vergleichsverfahrens das Konkursverfahren eröffnet. Verwalter: Bücher- evisor Rudolf Altmann, Stettin, Birkenallee 36. Lt. amtl. Bekanntm. v. 18./5. 1931 ist das onkursverfahren mangels einer den Kosten des Verfahrens entsprechenden Masse aufge- oben. Liquidator: Dir. Curt Retzlaff, Stettin, Königstr. 13. Bei der im Nov. 1931 ange- etzten Zwangsversteigerung der Anlagen der Ostseewerft stellte es sich heraus, dass auf Grundstücke u. Bauten insgesamt RM. 1.916 Mill. eingetragene Hyp. ruhen. Dazu kommen och die Zinsen, Gerichtskosten usw. von über RM. 0.2 Mill., so dass ein etwaiger Bieter obfort an Gerichtsstelle RM. 0.207 Mill. bar zu bezahlen hätte. Ausserdem müsste der ijeter auch noch die Hyp.-Gläubiger auszahlen, so dass praktisch RM. 2.124 Mill. sofort ällig würden. Da das Gelände mit den Bauten kaum einen Bruchteil dieser Summe wert stt, so verlief der Versteigerungstermin ergebnislos. Gegründet: 19./5. 1917; eingetr. 9./8. 1917. Tpweck: Errichtung u. Betrieb einer Schiffswerft für den Neubau u. die Reparatur von schiffen u. Fahrzeugen aller Art sowie für alle damit verwandten Industrie- u. Handels- wmweige. Die Ges. beschäftigt sich vornehmlich mit dem Neubau von See- u. Binnenwasser- ahrzeugen jeder Art, insbes. Fracht- u. Passagierdampfern, Motorschiffen, Schwimmkränen, Baggerfahrzeugen, Land- u. Schiffskessel-Anl., Dampfmasch., ferner dem Docken und der Beparatur von Schiffen, sowie der Reparatur von Kessel- u. Maschinen-Anl. Ausserdem etellt sie Schiffshilfsmasch., Dampfwinden, Pumpen, Vorwärmer u. Verdampfer-Anlagen, Giesserei-Erzeugn. u. speziell schwere Schmiedestücke für Schiffs- u. Maschinenbau her. Besitztum: Die Werft besitzt in Stettin-Frauendorf ein Gelände von 149 000 qm an der unteren Oder mit einer Wasserfront von ca. 700 m, an der die grössten auf Stettin ver- kehrenden Schiffe anlegen können. Das Gelände ist mit einem ausgedehnten Gleisnetz durch Trajektanschluss mit der Staatsbahn verbunden. Für den Schiffbau sind vorhanden: 4 Eisen- beton-Hellinge mit Laufkränen, auf denen Schiffe bis zu 150 m Länge u. zirka 15 000 t gebaut werden können, 1 Schiffbauhalle mit allen für einen modernen Werftbetrieb erforderl. Bearbeitungsmasch. u. Kränen. Ausserdem für die Ausrüstung der Schiffe: 1 Tischlerei zur Herstell. der Wohneinricht. auf Passagier- u. Frachtschiffen, 1 Zimmerwerkstatt für grobe Haoharbeiten, 1 zweigatteriges Sägewerk sowie weitere zur Ausrüst. erforderliche kleinere Werkstätten. Auch diese Werkstätten sind mit allen erforderlichen Masch. ausgestattet. bDem Maschinenbau dienen: eine Montagehalle für den Bau von Dampfkolbenmasch., Dampf- turbinen u. Dieselmotoren; die Halle ist zu etwa % fertiggestellt, / ist in Betrieb ge. nommen; nach vollständiger Fertigstell. der Halle ist die Werft in die Lage versetzt, nicht nur für den eigenen Bedarf, sondern auch für fremde Rechnung Kraft- u. Antriebmasch. bis zu den grössten mit den heutigen technischen Mitteln erreichbaren Leistungen u. Ab- messungen herzustellen), eine Eisen- u. Metallgiesserei, eine Kesselschmiede u. eine Hammer- schmiede. Für Reparaturzwecke besitzt die Werft: 1 Schwimmdock für Schiffe bis zu etwa 120 m Länge u. ca. 8500 t Tragfähigkeit, 2 zusammenkuppelbare Schwimmdocks für Schiffe bis ca. 80 m Länge u. 3000 t Tragfähigkeit u. 1 Schwimmkran zum Einsetzen von schweren Schiffsteilen von 75 t Tragfähigkeit u. 18 m Ausladung. Im übrigen dienen die oeben erwähnten Werkstätten auch dem Reparaturbetrieb. Für die Erzeug. der Pressluft zum Antrieb der Niet- u. Bohrwerkzeuge dienen 3 Luftkompressoren von zus. ca. 450 PS. Leistung, Zur Selbsterzeug. des für den Reparaturbetrieb erforderlichen Sauerstoffs dient eeine Sauerstoff-Anl. von etwa 110 000 cbm Jahresleistung. Den elektrischen Strom für den Antrieb der Werkzeugmasch. erhält die Werft von der Uberlandzentrale. Sämtliche Alrbeitsmasch. haben elektrischen Einzelantrieb. Die Werft ist laufend beschäftigt, wozu namentlich die enge Verbind. mit der Reederei Emil R. Retzlaff beiträgt, für deren erheb- lichen Schiffspark (24 Seefrachtdampfer mit zirka 70 000 t, ferner 9 Schleppdampfer und 16 Leichter) ihr auch in Zeiten der Geschäftsstille ständige Aufträge zur laufenden Instand- haltung u. Reparatur zugehen. a „ .. =. 355*