5860 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. dort in Betrieb genommen. Die Zahl der vorhandenen Spindeln beträgt 9250, die der Web- stühle 455. – Angest. u. Arb.: 36 u. 720. Verbände: Die Ges. gehört der Interessengemeinschaft Deutscher Jute-Industrieller an. Kapital: RM. 2 050 000 in 6700 St.-Akt. zu RM. 300 u. 2000 Nam.-Vorz.-Akt. zu RM. 20, Die Vorz.-Akt. sind im Besitze eines Konsort. unter Führung der Commerz- u. Privat-Bank vorm. Braunschweig. Bank- u. Kreditanstalt, Braunschweig; sie sind einer 10jähr. Sperr- verpflicht. unterworfen u. erhalten 6 % kumul. Vorz.-Div. – Vorkriegskapital: M. 3 000 000. Urspr. M. 2 250 000, nach verschied. Anderungen 1882 M. 2 625 000, 1889 Erhöh. auf M. 3 000 000, 1921 Erhöh. um M. 4 000 000 auf M. 7 000 000 in 3997 St.-Akt. zu M. 1000, 10 St.-Akt. zu M 300 u. 3000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 30./1. 1925 Umstellung des A.-K. von M. 7 000 000 auf RM. 1 240 000 durch Herabsetzung des Nennwertes der St.-Akt. zu M. 1000 auf RM. 300. Die Vorz.-Akt. sind im Verh. 3:2 zusammengelegt u. deren Nennwert von M. 1000 auf RM. 20 ermässigt. Lt. G.-V. v. 5./3. 1927 Erhöh. des A.-K. um RM. 810 000 auf RM. 2 050 000 durch Ausgabe von 2700 St.-Akt. zu je RM. 300 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1926. Die neuen Aktien wurden von einem Konsort. (Braunschweig. Bank- u. Kreditanst.) mit der Verpflicht. übern., davon den Teilbetrag von nom. RM 600 000 den alten Aktion. derart anzubieten, dass auf je nom. RM. 600 alte St.-Akt. nom. RM. 300 neue St.-Akt. zu 145 % zuzügl. Börsenumsatzsteuer bezogen werden konnten. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit ist seit Ende 1931 im Besitz einer Gruppe, die aus folgenden Firmen besteht: Max Bahr A.-G. für Jute-Spinnerei u. Weberei, Plan- u. Sackfabrik, Landsberg a. W.; Weidaer Jute-Spinnerei, Weida; Vereinigte Jutespinnereien u. Webereien, Hamburg; Jutespinnerei u. Weberei Bremen. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1931 am 4./11. Stimmrecht: 1 St.-Akt. = 6 St., 1 Vorz.-Akt. = 2 St. (in best. Fällen 5 St.). Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 0 des A.-K., ist erfüllt), dann 5 % an Disp.-F., bis RM. 500 000, event. ausserord. Abschr. u. Rückstell., 6 % Vorz.-Div. (Max.) mit Nachzahl., 4 % Div., dann 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt., die die G.-V. auf Antrag des Aufsichtsrates festsetzt), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest weitere Div. an St.-Aktien bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Kassa 971, Bankguth. u. Darlehn 1 379 195, Wechsel abzügl. Diskont 15 705, Wertp., Schuldbuchguth. u. Beteilig. 800 764, Waren: Rohmaterialien 122 894, Halbfabrikate 72 363, Fertigfabrikate 203 535, Materialien 131 445, Schuldner 202 355; Anlage Braunschweig: Grundst. 263 006, Gebäude 357 553, Masch. u. Einricht. 425 458; Anlage Vechelde: Grundst. 6348, Gebäude 3245, Masch. u. Einricht. 1 = 1 055 611 (abz. Abschrebb. 81 250) 974 361, Verlust (127 357 abz. Vortrag aus 1929/30 16 167) 111 190. – Passiva: A.-K. 2 050 000, R.-F. 545 875, satzungsmässige Rückl. 50 209, a. o. Rückl.: für bauliche u. maschinelle Ern. 25 000, für Ausfälle an Forder. 129 903, für Steuern 106 037; Wohlfahrtseinrichtungen: H. Lupprian-Stift. 11 238, Arbeiter-Unterstütz.-F. 47 268; do. für Kinderheim 23 218, Gläub. 905 153, Wechselgläub. 29 053, Sparkassenguth. unserer Arbeiter 71 546, rückständ. Löhne 19 710, do. Div. 566. Sa. RM. 4 014 778. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern u. Abgaben 144 057, Unk. der gesetzl. Arb.- Wohlf.-Einricht. 80 229, Handl.-Unk. 18 808, Abschreib. 81 250. – Kredit: Vortrag aus 1929/30 16 167, Betriebsergebnis 196 363, Landpacht 624, Verlust 111 190. Sa. RM. 324 344. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 207.50 %; Ende 1926– 1930: 116, 153, 151, 126.75, 76 %; 1931 (30./6.): 63.50 %. – Zulass. von RM. 810 000 neuen Aktien (Nr. 4001 –6700 zu RM. 300) im Febr. 1928 in Berlin. Auch notiert in Braunschweig. Kurs Ende 1926–1930: –, 149, 148, 123, 76 %; 19317 (30./6.): 63 %. Dividenden: 1912/13: 15 %; 1924/25–1930/31: 8, 0, 6, 8, 6½, 4, 0 %. Vorz.-Aktien 1924/25 bis 1929/30: 6 %; 1930/31: 0 %. Vorstand: Karl von Krauss, Karl Landwehr; Stellv. Christ. Rieche, H. Fuchtel. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. jur. H. Schmidt, Braunschweig; Hugo Dauelsberg, Konsul Aug. Dubbers, Bremen; F. Kaupa, Dr. Aug. Weber, Joseph Blumenstein, Berlin; Dr. Freiherr v. Crailsheim, Braunschweig; Gen.-Dir. Paul Bahr, Landsberg a. W.; Gen.-Dir. Dr. Pferdekämper, Weida; Gen.-Dir. Carl Trapp, Dir. Dr. Jakob Ritter, Hamburg; Gen.-Dir. Carl Julius Brabant, Bremen; Bankier Ernst Huch, Braunschweig; Bankier Herm. Zuck- schwerdt, Magdeburg; Gustav Fränkel, Hildesheim; vom Betriebsrat: J. Naab, D. Srsen. Zahlstellen: Eig. Kasse; Braunschweig: Commerz- u. Privat-Bank vorm. Braunschweig. Bank u. Kreditanstalt, Darmstädter u. Nationalbank, Deutsche Bank und Disconto-Ges.; Berlin: Bank für Textilindustrie, Darmst. u. Nationalbank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Magdeburg: Zuckschwerdt & Beuchel: Bremen: Darmstädter u. Nationalbank K. a. A. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Der Beginn des Geschäftsj. 1930/31 stand bereits unter dem Zeichen stark absinkender Konjunktur im In- u. Auslande; sein Ende liegt in der Wirtschaftskrise, wie wir sie noch niemals erlebt haben. Juteindustrie u. Grosshandel waren in dieser Notzeit auf Selbsthilfe angewiesen, sie suchten durch engen Zusammen- schluss die Lage zu meistern. Es erübrigt sich, näher zu begründen, dass einem im Binnenlande gelegenen Werke der deutschen Juteindustrie der Auslandsmarkt in diesem Jahre nahezu verschlossen war. Die Weltmarktpreise waren so billig, dass wir nur mit starken Verlusten u. zeitweise gar nicht exportieren konnten. Ein überstarkes Rohjute- angebot drückte auch in diesem Jahre von Anfang Juli 1930 an den Preis von etwa