Chemische Industrie. 6007 Auf Betreiben der Stahlchemie G. m. b. H. Frankf. a. M. fand am 18./8. 1931 mit gericht- licher Ermächtig. in Frankfurt eine a. o. H.-V. statt mit der Tagesordnung: Abberufung des A.-R. u. Geltendmachung von solchen Regressansprüchen, die nicht in den Pflichtbereich des Konkursverwalters gehören. Es wurde zunächst die Abberufung der früheren A.-R.- Mitglieder ausgesprochen, die zum Teil ihre Amter vorzeitig zur Verfüg. gestellt haben u. ein neuer A.-R. gewählt. Beschlossen wurde ferner die Geltendmachung von Regress- ansprüchen gegen den früheren A.-R. u. den Vorstand, gegen die von den Banken seinerzeit bestellten Generalbevollmächtigten, die Kali-Chemie A.-G. u. die Verwalt.-Banken, u. zwar von solchen Ansprüchen, die nicht in den Pflichtbereich des Konkursverwalters gehören. Gegründet: 10./8. 1926; eingetr. 4./10. 1926. Zweck war Herstell. u. Vertrieb von chem. Produkten, chem. Bunt- u. Mineralfarben, Erd- farben u. allen damit zus.häng. Gegenständen, insbes. der Vertrieb der Erzeugnisse der in Berlin seit 1833 bestehenden Firma Gebr. Heyl & Co. u. der in Berlin seit 1852 bestehenden Firma A. Beringer G. m. b. H. Kapital: RM. 14 300 000 in 6500 Akt. zu RM. 1000 u. 15 600 Akt. zu RM. 500. Urspr. RM. 1 000 000, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 10./6. bzw. 27./9. 1927 ist das A.-K. um RM. 5 500 000 erhöht worden durch Ausgabe von 5500 Akt. zu je RM. 1000, Div.-Ber. ab 1./10. 1927; ausgegeben zum Nennbetrage. Von den neuen Aktien wurden RM. 372 000 für die Durchführ. des mit der Karaus Farben- u. Olwerke A.-G. in Düsseldorf abgeschlossenen Verschmelzungsvertrages verwendet. Die G.-V. v. 21./2. 1929 beschloss Erhöh. um RM. 7 800 000 auf RM. 14 300 000 durch Ausgabe von 15 600 Akt. zu RM. 500. Von den neuen Aktien wurden RM. 5 141 000 von der Firma Gebr. Gutbrod G. m. b. H., Chem. Fabrik in Frankfurt a. M. übernommen. Die restl. Aktien blieben als Vorrats- u. Options-Aktien zur Verfügung der Ges. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit ging Anfang 1930 aus dem Besitz der Gebr. Gut- brod G. m. b. H., Chemische Fabrik in Frankfurt a. M. an eine holländ. Gruppe über. 7 % 15 jährige Hypoth.-Anleihe von 1929: hfl. 3 600 000 in Stücken zu hfl. 1000. – Zs. 2./1. u. 1./7. – Tilg. vom 2./1. 1931 ab durch Auslos. zu 107.50 % nach einem Tilg.-Plan bis spät. 2./1. 1944; vom 2./1. 1935 ab Gesamtkünd. (nicht teilweise Kündig.) mit 6monat. Kündig.-Frist zu 107.50 % zum 2./1. eines jeden Jahres vorbehalten. –— Sicherheit: Die Anleihe ist sichergestellt durch eine auf Feingold lautende Gesamtgrundschuld im Gegen- wert von hfl. 3 600 000 zuzügl. 10 % Marge nebst 7 % jährl. Zinsen auf den der Ges. gehörigen Besitz u. zwar: Grundbes., Geb. u. Masch. nachstehender Ges.: der Heyl-Beringer Farbenfabriken A.-G. in Berlin, Salzufer 8, in Charlottenburg, Sophienstr. 18, Landgut Heyl, Grundbes., Geb. u. Masch. der A. Beringer G. m. b. H. in Liqu. in Berlin, der Karaus Farben- u. Ölwerke A.-G. in Düsseldorf u. Andernach, das Werk Rodenkirchen in Roden- kirchen bei Köln, der Firma Hammerschlag & Beyer in Zollhaus (Bezirk Wiesbaden), der Farbwerke Wunsiedel G. m. b. H. in Wunsiedel, der Neupert & Co. G. m. b. H. in Wun- siedel, der offenen Handelsges. Neupert & Co. in Wunsiedel u. der offenen Handelsges. Farbenwerke Wunsiedel Wilhelm Simon in Wunsiedel. Die Gesamtgrundschuld folgt im Range unmittelbar auf eine eventuelle Hypoth., die aus der Reparationsverpflichtung her- rührt. – Treuhänder: Centrale Trust Compagnie in Amsterdam u. Berliner Handels-Ges. in Berlin. – Optionsrecht: Jede Oblig. von hfl. 1000 ist mit einem Optionsschein ver- Ssehen. Der Besitzer eines Optionsscheines hat das Recht, v. 2./1. 1929 bis 31./12. 1933 einschl. eine vollgezahlte Aktie der Ges. zum Kurse von 150 % zu beziehen. Falls die Option in der Zeit vom 2./1. bis 30./6. einschl. eines jeden Jahres ausgeübt wird, beträgt der Bezugspreis 150 % netto, wird sie jedoch in der Zeit v. 1./7 bis 31./12. einschl. aus- geübt, so kommen 6 % Zinsen, v. 1./7. ab gerechnet, hinzu. Wenn die Option bis 31./12. eines Jahres ausgeübt wird, so wird die Aktie mit Div.-Schein für das betreffende Jahr ausgegeben, wird sie v. 2./1. eines Jahres ausgeübt, ohne Div.-Schein des vorhergehenden Jahres. Die für die Option benötigten Aktien im Betrage von RM. 1 800 000 sind bei der Berliner Handels-Ges. in Berlin auf ein Sperrdepot hinterlegt. – Zahlstellen: London: Helbert, Wagg & Co. Ltd.; Amsterdam: Nederlandsch Indische Handelsbank, Labouchere & Co.; Rotterdam u. s'Gravenhage: Nederlandsch Indische Handelsbank. – Zahlung von Kapital u. Zinsen frei von gegenwärtigen u. künftigen deutschen Steuern. Von der Anleihe wurde in Holland am 6./3. 1929 hfl. 1 200 000 zu 97.50 % von der Nederland Indische Handelsbank u. Labouchere & Co. aufgelegt, hfl. 2 400 000 wurden von Helbert, Wagg & Co. Ltd. in London zum Emissionskurs placiert. – Kurs in Amsterdam Ende 1929– 1930: 75, – %. am 31. Dez. 1928: Aktiva: Grundstücke 2 325 300, Gebäude 2 437 100, Masch. u. Fabrikeinricht. 2 239 650, Werkz. u. Utensilien 1, Inv. 1, Fuhrpark 1, Gleisanschluss 1, Patente 1, Eff. u. Beteilig. 853 830, Bankguth. 67 787, Buchforder. 3 897 924, Kassa 5089, transitor. Beträge 13 645, Vorräte 2 750 039. – Passiva: A.-K. 6 500 000, R.-F. 650 000. Hyp. 2 429 490, Akzepte 55 000, Banken 1 689 914, Buchschulden 2 284 002, transit. Beträge 29 595, Gewinn 952 368. Sa. RM. 14 590 370. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vertriebs- u. Handl.-Unk. 1 559 705, Abschr. 292 347, Gewinn 952 368. – Kredit: Rohüberschuss 2 354 271, Gewinnvortrag aus 1927 450 149. Sa. RM. 2 804 421. Kurs: Die Aktien wurden früher an der Amsterdamer Börse notiert.