6190 Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. diesem Zweck einberufene a. o. G.-V. am 14./5. 1929 konnte die notwendigen Beschlüsse infolge der Opposition einer Sperrminorität nicht fassen. Trotzdem hat die Ges. unter Mitwirkung der ihr nahestehenden Banken ihren massgeblichen Einfluss auf die H. Fuchs Waggonfabrik A.-G. durchgeführt u. sichergestellt. – 1930 unter gleichzeitiger Aufgabe der Interessen an der H. Fuchs Waggonfabrik A.-G. Übergang der Aktien-Maj. der Gebr. Schöndorff-A.-G. an den Konzern Linke-Hofmann-Busch. Besitztum: Die Gesellschaft besitzt eine teilweise in der Gemark. Eller, teilweise in der Gemark. Flingern gelegenes Grundstück Königsberger Str. 100 in Grösse von 23 ha 16 a 15 qm. Hier wurde im Jahre 1916 mit dem Bau neuer Werkanlagen begonnen, die im Jahre 1920 fertiggestellt wurden. Die bebaute Fläche beträgt 72 387.10 am; sie umfasst umfangreiche Holzlagerschuppen mit fünf Trockenkammern, eine Pendelsäge- halle, zwei Säle für mech. Holzbearbeit., Bankschreinerei, Montagehallen für den Waggon- bau, darunter eine solche mit 46 Gleisen, Schmiede u. mech. Werkstatt, eigene Schrauben- fabrik u. Bohrerei, Lagerhäuser, ein Verwalt.-Gebäude sowie verschied. Kleinere Baulich- keiten. Sämtl. Anlagen sind aus massivem Material errichtet, mit elektr. Beleucht. u., soweit Arbeitsstätten in Frage kommen, mit Dampfheiz. versehen. Sämtl. Arbeitsmasch. werden einzeln oder gruppenweise durch elektr. Motoren angetrieben. Der hierzu erforder- liche Strom wird in einer eig. Kraftzentrale erzeugt vermittels einer Dampfkesselanlage, bestehend aus sechs Doppelflammrohrkesseln von zus. 780 dqm u. zwei WasserrohrkessellÜ von 622 qm Heizfläche sowie zwei Turbogeneratoren von zus. 2000 KW Leistung, ausser- dem steht ihr im Bedarfsfalle Mietstrom aus dem städtischen Elektrizitätswerk zur Ver- fügung. Die Zahl der elektr. Motoren beträgt 265. Eine eig. Pressluftanlage, deren Netz sich durch alle in Frage kommenden Werkstätten erstreckt, versorgt die Betriebe mit der für die Handhabung der Werkzeuge notwendigen Pressluft. Der Abteil. Holzbearbeitung dienen 168, der mech. Werkstatt für die Eisenbearbeitung 276 Arbeitsmasch. Die Abteil. Schmiede u. Presswerk verfügt über Dampf- u. Lufthämmer bis zu 3000 kg Bärgewicht, eine kombinierte dampfhydraulische Presse von 1200 t Druck, eine grosse Zahl von Spindel- u. Exzenterpressen u. eine eig. Schraubenfabrik, die in der Lage ist, den Gesamtbedarf des Werkes an Schrauben u. Muttern zu decken. In der Abteil. Holzbearbeitung werden vor- zugsweise Inneneinrichtungen für Geschäfts- u. Privathäuser hergestellt. Die Abteil. Metallwaren liefert die für die Schaufensterdekoration u. Ausstellungszwecke notwendigen Gegenstände. In der Abteil. Waggonbau werden Eisenbahnfahrzeuge, sowohl Güter- als auch Personenwagen, Strassen- u. Kleinbahnwagen erzeugt. Die monatliche Leistungs- fähigkeit beträgt z. Zt. etwa 400 Güterwagen, 40 Personenwagen bzw. Strassenbahnwagen. Zahl der Arbeiter Anfang 1929: rd. 1500. Im Jahre 1928/29 wurde in Berlin-Neukölln eine Zweigfabrikation errichtet. (Belegschaft 200 Köpfe.) Es werden in Berlin-Neukölln, Berg- strasse 89/95 unterhalten: Bankschreinerei, mechanische Holzbearbeitung, Pendelsägehalle, Glaserei, Poliererei, Anstreicherei; insgesamt ca. 40 moderne Holzbearbeitungsmaschinen, 4 Trockenkammern, Holzplatz. Verbände: Die Ges. gehört der Deutschen Wagenbau-Vereinigung u. der Deutschen Waggon-Industrie (Deuwi) an. Kapital: RM. 4 000 000 in 480 Akt. zu RM. 100 u. 3952 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegs- kapital: M. 3 000 000. Urspr. A.-K. M. 2 500 000, 1911 erhöht auf M. 3 000 000, dann erhöht von 1916–1923 auf M. 85 000 000 in 85 000 Akt. zu RM. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 18./12. 1924 von M. 85 000 000 auf RM. 6 800 000 (100: 8) derart, dass der Nennwert der Aktien von M. 1000 auf RM. 80 um- gewertet wurde. Die G.-V. v. 30./10. 1925 beschloss, das A.-K. von RM. 6 800 000 auf RM. 2 266 400 herabzusetzen dadurch, dass 3 Aktien zu je RM. 80 in 1 Aktie zu RM. 80 zus. gelegt wurden. Gleichzeitig wurde das A.-K. um RM. 1 333 600 auf RM. 3 600 000 durch Ausgabe von 13 336 Aktien zu je RM. 100 erhöht. Die neuen Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1925 wurden den alten Aktion. (auf nom. RM. 400 zus.gelegte alte Aktien 2 neue Aktien von je RM. 100) zu 100 % zum Bezuge angeboten. Die G.-V. v. 7./1. 1928 beschloss Herabsetz. des A.-K. von RM. 3 600 000 auf RM. 1 440 000 zum Zweck der Beseitigung einer Unterbilanz, Verringerung der Kreditoren u. Vornahme besonderer Abschr. sowie Schaffung einer der neuen Kapital- ziffer entsprechenden Stückelung durch entschädigungslose Einziehung einer der Ges. zur Verfüg. stehenden Aktie zu RM. 100 u. Zus. leg. von je 5 der übrigen Aktien in je 2 zum gleichen Nennbetrage; sodann Erhöh. des herabgesetzten Grundkap. um RM. 2 560 100 auf RM. 4 000 000 durch Ausgabe von 2560 Aktien zu RM. 1000 u. 1 Aktie zu RM. 100 mit Div.-Ber. v. 1./1. 1928. Die neuen Aktien werden von der Bankengruppe der Ges. unter Führung des Barmer Bankvereins übern. u. den alten Aktion. im Verh. 2: 3 zu pari ange- boten. Die nicht bezogenen Aktien werden von der Bankengruppe übernommen. Grossaktionäre: 1930 Übergang der Aktienmehrheit an den Konzern Linke-Hofmann-Busch. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 9./1. Stimmrecht: Je RM. 100 = 5 St. Hypothek: hfl. 1 427 120 gegeben von der Nederlandschen Bankinstelling Haag; davon rückzahlbar hfl. 300 000 in 28 Quartalsraten beginnend am 1./10. 1928, der Rest am 1./10. 1935. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.) event. Sonderrückl. vertragsm. Tant. an Vorst., dann 4 % Div., 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer fest. Vergüt. von RM. 1500 je Mitgl., der Vors. RM. 3000). Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Grundst. 1 000 000, Gebäude: Düsseldorf 3 660 000, do. Berlin 50 000, Masch. u. Apparate: Düsseldorf 735 000, do. Berlin 35 000, Wegebau 175