Film-Industrie, Theater, Hotels, Restaurants, Zoologische Gärten, Vereine. 6275 Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Kassa 390, Postscheck 39, Darmstädter Bank 26 527, do., Sep.-K. 3499, Produktion 1930/31 37 126, Debit. u. Beteil. 46 172, Verlust (Vortrag 96 819 abzügl. Gewinn 1929/30 1823) 94 995. – Passiva: A.-K. 200 000, Bank für auswärt. Handel 8751. Sa. RM. 208 751. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. auf Beteil. 37 000, Gewinn 1823. SGa. RM. 38 823. – Kredit: Zentralspesen-K. RM. 38 823. Dividenden: 1924/25–1929/30: 0 %. Direktion: Joe May, Julius Aussenberg. Aufsichtsrat: Vors. Frau Mia May, Stellv. Syndikus Fritz Rump, Karl Gerhardt. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Moka Efti-Dorag Betriebs-Aktiengesellschaft in Berlin NW 87, Wiebestr. 12/20. Gegründet: 15./7. 1929; eingetr. 19./10. 1929. Zweck: Übernahme der beiden in Berlin gegenwärtig bestehenden Cafés, die die Bezeichnung Moka Efti führen, u. die sich in der Kronenstr. 14 u. Leipziger Str. 101/102 Ecke Friedrichstr. 59/60 befinden, sowie die Fortführung dieser beiden Unternehmen nach dem eingerichteten System; Gründung weiterer Cafés im gleichen System innerhalb Deutsch- lands; Übernahme u. Erweiterung der Vertriebsorganisationen für die durch die Firma „„Dorag“ Kaffeemaschinen-Fabrik G. m. b. H. in Berlin hergestellten Kaffeemaschinen. Entwicklung: Die Deutsche Orient-Kaffee-A.-G. brachte anlässlich der Gründung in die Ges. ein: a) das ihr gehörige, in Berlin, Leipziger Str. 101/102 Ecke Friedrichstr. 59,60 (Equitable-Palast), befindliche Café Moka Efti Equitable, b) das ihr gehörige, in Berlin, Kronenstr. 14, befindliche Café Moka Efti (Gottschalk) c) die Bäckerei- u. Konditoreiein- richtung im Moka Efti-Haus in Berlin, Wiebestr. 12/20, d) die Einrichtung der Betriebs- räume, ebenda, e) das Recht der entschädigungslosen Benutzung der Marke Moka Efti, f) die Verpflichtung zur bevorzugten Kaffeelieferung an die neue Ges. gemäss noch zu treffenden Vereinbarungen, g) den Verzicht auf Einrichtung von Konkurrenzunternehmungen innerhalb des Deutschen Reiches, solange die neu gegründete Ges. besteht u. in ihrem Woirkungskreis sich betätigt. Sie erhielt dafür 22 500 Aktien. Die Dorag-Kaffeemaschinen- G. m. b. H. brachte Aussenstände ihres Betriebs von nom. RM. 122 918 ein u. erhielt dafür 1200 Aktien. Sanierung: Anfang Nov. 1929 war durch den allgemeinen Weltbörsenkrach auch die Bankverbindung der Ges. (Rodoconachi Sons & Co., London) in Zahlungsschwierig- keiten geraten. Hierdurch wurden die Abmachungen, die die Deutsche Orient Kaffee A.-G. wegen Placierung der Aktien der Moka-Efti-Dorag mit Rodoconachi hatte, nicht erfüllt. Die Deutsche Orient Kaffee A.-G sah sich daher gezwungen, im Nov. nach dem Zusammenbruch der Bank auch für sich ein Arrangement zur Sanierung zu treffen. Die Verhandlungen führten dann April 1930 zu einem Zwangsvergleich. Unter diesen Arrangementsverhältnissen hatte die Moka-Efti-Dorag Betriebs-A.-G. ganz besonders zu leiden. Sie war gezwungen, sofort Massnahmen zu treffen, um die eigene Existenz zu erhalten. Dies ist ihr unter grossen finanziellen Opfern gelungen. So hat die Moka-Efti auch die Verpflichtungen der Deutschen Orient Kaffee A.-G. im Vergleichsverfahren übernommen. Als Resultat der vorerwähnten Umstände ist der in der Bilanz per 31./3. 1930 ausgewiesene Verlust von RM. 615 444 zu verzeichnen. Es kommt hinzu, dass bei der allgemein wirtschaftlich schwierigen Lage der in kurzer Zeit entstandene Verlust nicht sofort ausgeglichen werden konnte. Die G.-V. v. 4./8. 1930 beschloss Sanierung der Ges. durch Zus. leg. des A.-K. im Verh. 6: 1. Kapital: RM. 500 000 in 5000 Akt. zu RM. 100. Urspr. RM. 3 000 000 in 30 000 Akt. zu RM. 100, übern. von den Gründern zu pari. Zur Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 4./8. 1930 Herabsetz. des A.-K. von RM. 3 000 000 auf RM. 500 000 (Zus. leg. 6: 1). Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1931 am 28./9. Stimmrecht: 1 Akt. 1 St. Bilanz am 31. März 1931: Aktiva: Kassa u. Bankguth. 2477, Besitzwechsel 5810, Waren 296 997, Aussenstände 344 125, Immobilien (Einricht.) 2 050 000, Verlust 231 110. – Passiva: A.-K. 500 000, Vergl.-Konto D. O. K. 943 920, Vergl.-Konto D. O. K. 893 395, Kredit. 336 612, Pacht-Amort. 74 875, Schuldwechsel 55 221, Rückstell.-K. 126 494. Sa. RM. 2 930 519. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verkaufs- u. Expeditionskosten 132 875, Betriebs- u. allg. Unk. 1 126 120, Steuern 117 813, Abschr. 350 000. – Kredit: Bruttogewinn 1 495 698, Verlust 231 110. Sa. RM. 1 726 807. Dividenden: 1929/30 –1930/31: 0 %. Vorstand: Avraam Tchaoussoglou, Erich Felske. Prokuristen: Thomas Politis, Georges Mavroudis. Aufsichtsrat: Vors. Dr. B. Heimann, Stellv. Giovanni Eftimiades, Dir Alfred Schürmann, Berlin. Aus dem Geschäftsbericht 1930/31: Von der allg. Wirtschaftskrise wurden auch unsere Betriebe erfasst, so dass es der äussersten Anstrengungen bedurfte, um die Weiterent- wicklung des Unternehmens nach dem vorausgegangenen Verlust nicht zu gefährden. Bei der Aufstellung der Bilanz waren wir von dem Gedanken getragen, eine möglichst vor- Ssichtige Bewertung aller Aktiven vorzunehmen, so dass nach erheblichen Abschreibungen sich ein erheblicher Verlust ergab. – Der Absatz von Kaffeemaschinen war normal, wurde 393*