Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 6317 Gegründet: 20./3. 1897; eingetragen 24./4. 1897. Firma bis 1922: 3%. pPflanzungs-Gesellschaft „Bibundi“ in Hamburg. Zweck: Erwerb und Verwertung von Grundbesitz im deutschen Schutzgebiete von Kamerun, sowie der Betrieb von Land- u. Plantagenwirtschaft daselbst. Die Pflanzungen der Ges. in Kamerun, die während des Krieges beschlagnahmt wurden, aZind auf der im Nov. 1924 in London stattgehabten Versteigerung zurückerworben. Seit Määrz 1925 ist die Ges. mit dem Wiederaufbau der Plantagen (Mokundange, Neufarm, Bsongo, Isobi, Bibundi) beschäftigt. 1930 waren in den Kameruner Betrieben durchschnitt- lich 8 deutsche Beamte tätig; an schwarzem Personal waren 417 Arbeiter beschäftigt. – Bestand an tragenden Kulturen Ende 1929: 257 659 Kakaobäume, 46 579 Ölpalmen, 9252 Hleveen, 613 Kolabäume, 208 484 Planten (Mehlbananen). –— Bestand an heranwachsenden noch nicht tragenden Kulturen: 143 666 Kakaobäume, 33 735 Ölpalmen, 10 300 Heveen u. 153 326 Planten. Statistik: Ernteergebnisse 1926–1930: Kakao: 92 074, 96 654, 114 355, 100 746, 102 264 kg; Palmöl: 92 170, 65 763, 142 198, 206 432, 184 921 kg; Palmkerne: 60 879, 58 591, 134 269, 196 140, 155 377 kg; Kautschuk: 10 220, 15 215, 21 723, 22 745, 19 713 kg; Kola: 4830, 3597, 4222, 5386, 0 kKg. Vion der Regierung anerkannte Entschädigungsforderung: GM. 7 692 322. Seit Beginn des Krieges bis Mitte 1930 sukzessive gezahlte Entschädigung auf Grund des Kriegsschäden- schlussgesetzes RM. 1 231 907. Kapital: RM. 700 000 in 250 St.-Akt. zu RM. 100, 425 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 250 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Von dem zur Verteilung an die Aktionäre verbleibenden Reingewinn erhalten dite Vorz.-Akt. für jedes Jahr eine Vorz.-Div. in Höhe von 7 % ihres Nennbetrages mit Nachzahlungsrecht. Die Vorz.-Akt. sollen im Falle einer Liquidation zu ihrem Nennwert zurückgezahlt werden, bevor Rückzahlungen auf die St.-Akt. erfolgen. –— Vorkriegskapital: M. 2 500 000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000. Erhöhung bis 1914 auf M. 2 500 000 in Aktien zu M. 1000. Dann nochmals erhöht 1923 auf M. 25 000 000 in Akt. zu M. 1000. Lt. G.-V. v. 13./8. 1926 Umstell. des A.-K. von M. 25 000 000 auf RM. 2 500 000 (10: 1). Die Aktien wurden von M. 1000 u. 10 000 auf bzw. RM. 100 u 1000 herabgesetzt. Die gleiche G.-V. beschloss Aus- gabe von RM. 100 000 Vorz.-Akt. mit 15 fachem Stimmrecht u. 6 % Vorz.-Div. –— Zwecks TFilg. einer Unterbil. beschloss die G.-V. v. 29./1. 1931 Herabsetz. des A.-K. um RM. 2 250 000 auf RM. 350 000 durch Zus. leg. der St.-Akt. im Verh. 10: 1 u. Umwandl. der nom. RM. 100 000 Nam.-Vorz.-Aktien in St.-Akt.; sodann Wiedererhöh. um RM. 350 000 durch Ausgabe von 100 St.- u. 250 Vorz.-Aktien zu RM. 1000. – Die G.-V. vom 22./12. 1931 (Anzeige gemäss §240 HGB.) sollte Beschluss fassen über Herabsetz. des A.-K. zwecks Beseitig. einer Unter- bilanz von RM. 700 000 auf RM. 340 000 durch Herabsetz. des Nennbetrages u. oder durch Zus. leg. der Aktien (s. o.). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im II. Quart. Stimmrecht: RM. 100 Aktie = 1 St.;- Vorz.-Akt. haben 15faches St.-Recht. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Bank, Kassa, Debit. 49 819, Zolldepots 5112, Produkte, Lager u. schwimmend 28 468, Material auf Lager 24 710, Anlagen in Kamerun 836 496, Rest- entschädig. 1, Beteil. 1, Zwangsanleihe 1, Schatzan weisungen 1, Verlust 2 510 000. – Passiva: A.-K. 2 600 000, R.-F. 260 000, Schiffbaudarlehen 3425, Kredit. 585 520, Transit-K. 5664. Sa. RM. 3 454 609. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten in Kamerun 238 997, Hamburger Verwalt. kosten 40 942, Zs. 39 614, Produktenspesen 56 148, Wertberichtig. der Anlagen in Kamerun 2 370 373. – Kredit: Vortrag 1929 3110, Produktenerlöse 231 430, Olmaschinen- patent 854, zurückerstattete Steuern 680, Betriebsverlust 1930 139 627, Vorlust infolge Wert- berichtig. 2 370 373. Sa. RM. 2 746 074. Kurs: Ende 1929 –1930: 18, 7 %. Freiverkehr Hamburg. Dividenden: 1913: 7 %; 1924–1930: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorstand: Otto Arthur Walter Richter, Willi Heinrich Max Ganssauge. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Erich Ferdinand Laeiss, Stellv. Hermann Holm, Paul Otto Ganssauge, Paul Lorenz Lorenz-Meyer, Hermann Curt Pfützner, Ernst Günther Russ, Hamburg. Zahlstellen: Hamburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. u. deren sämtlichen Niederlass. Aus dem Geschäftsbericht 1930: Die Bemühungen, Mittel für den Betrieb u. ordent- lichen Ausbau zu erhalten, führten erst Ende Dezember zum Erfolg. Eine vollständige Sanierung erwies sich als notwendig. Um die Fortführung des Unternehmens zu ermög- lichen, wurde einer am 29./1. 1931 zus. getretenen a. o. G.-V. ein Sanierungsplan vorgelegt u. von dieser genehmigt. Wir erhalten einen langfristigen, hypothekarisch zu sichernden Betriebskredit im Betrage von RM. 200 000. Das Kapital wird zus gelegt, um den Ausgleich des Verlustes 1930 u. die Wertberichtig. der Aktiven zu ermöglichen. Ein Teil der Gläubiger übernimmt neue Vorz.- u. St.-Akt. in Höhe von RM. 350 000, ein anderer Teil willigt in ein zweijähriges Moratorium ein. Gleichzeitig tritt mit Wirkung ab 1./1. 1931 eine Anderung in der Verwaltung ein. Die Produktenpreise sind im neuen Jahre stark zurückgegangen u. haben nie gesehene Tiefpunkte erreicht, was natürlich auf unsere Finanzlage nicht ohne Einfluss geblieben ist. Es hat sich im Laufe der 10 Monate, welche unter der neuen Verwaltung