946 Nahrungs- und Genußmittelindustrie. Böhme Aktiengesellschaft. Sitz in Delitzsch. Verwaltung: Vorstand: Albert Boehme, Delitzsch. Aufsichtsrat: Vors.: Oberamtmann Robert Messerschmidt, Beerendorf b. Delitzsch; Stellv.: Alwin Fiedler, Leipzig; Mitgl.: Carl Hommel, Delitzsch. Gründung: Die Ges. wurde gegründet am 17./12. 1906 mit Wir- kung ab 1./1. 1907; eingetr. am 15./1. 1907. Die Goes. wurde unter Einbring. des unter der Firma „ Ge- brüder Böhme'“' im Jahre 1894 begründeten, in den Jahren 1896–1906 von Albert Böhme weiter entwickel- ten u. im Jahre 1906 in eine Ges. m. b. H. umge- wandelten Unternehmens errichtet. Firma bis 1922: Delitzscher Schokoladenfabrik A.-G., vorm. Gebr. Böhme. Zweck: Herstellung von Kakao, Schokolade, Pralinen und Süßigkeiten aller Art, der Ankauf u. die Herstell. von Ausstattungen u. Verpackungsgegenständen für den Vertrieb solcher Fabrikate sowie der Verkauf der bei der Fabrikation sich ergebenden Nebenprodukte und Nebenartikel. Besitztum: Der Betrieb der Ges. befindet sich in Delitzsch. Der Gesamtgrundbesitz umfaßt 11 085 qm, von denen 5645 qm überbaut sind. Die Nutzfläche des Betriebes beträgt insges. etwa 20 000 qm. Die Maschinen des Unternehmens sichern nach dem heutigen Stande der Technik die höchste Leistungsfähigkeit in quantita- tiver Beziehung und im Hinblick auf ein hochwertiges Fabrikat. Außer den ständig auf der Höhe gehal- tenen wertvollen Spezialmasch. gehören zum Maschi- nenpark eine große Anzahl von Motoren, Dampf- kesseln, Kohlensäurekompressoren von zus. 340 000 Ka- lorien sowie die an das Kraftwerk Bitterfeld ange- schlossene Transformatorenstation von 950 kW, schließlich die besonderen Anlagen zur Selbstherstell. von Kisten und Kartonnagen. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.V.; 1933 am 26./1. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. — Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), Abschr. u. Rückl., 10 % Tant. an Vorst. 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verfügung der G.-V. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Jeipzig: Deutsche Bank u. Diconto-Ges.; Halle a. S., Bitterfeld u. Delitzsch: Paul Schauseil & Co. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 200 000 RM in 12 000 Aktien zu 100 RM. Vorkriegskapital: 1 000 000 M. Urspr. 600 000 M. Erhöh. 1908 um 150 000 M, 1912 um 250 000 M, 1920 um 2 000 000 M. – Lt. G.-V. v. 27./4. 1922 Erhöh. um 3 000 000 M, lt. G.-V. v. 11./12. 1922 um 6 000 000 M, lt. G.-V. v. 22./3. 1923 um 12 000 000 M. – Lt. G.-V. v. 15./7. 1924 Umstell. des A.-K. von 24 000 000 Mark auf 1 200 000 RM durch Zusammenleg. der Aktien 2: J u. Umwert. des Nennbetrags von 1000 M auf 100 HM. Kurs ult. 192 9–1932: 275, 250, 215*, 170 % Notiert seit 1929 in Leipzig. Dividenden 192 7–1932: 14, 15, 15 –£ (Bonus) 2, 15 £ 2, 10, 10 % (Div.-Schein 4). Angestellte und Arbeiter: 1d. 600. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grunddst. u. Gebäude 76 000, Maschinen 1, Inventar 1, Fahr- zeuge 1, Wertpapiere 1, Kasse 2179, Bankguthaben 920 342, Außenstände 368 773, Warenbestände 830 043. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Dispositions- fonds 600 000, Rückstellung f. Transitorien 20 085, Ge- winn (Vortrag aus 1931 146 366 Reingewinn aus 1932 110 890) 257 257. Sa. 2 197 342 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ab. schreibungen 179 090, Generalunkosten 1 170 821, Ge- winn 257 257. – Kredit: Warenüberschuß 1 416 870, Zinsenertrag 43 923, Gewinnvortrag aus 1931 146 366. Sa. 1 607 168 RM. Sinalco-Aktien-Gesellschaft. Sitz in Detmold, Bahnhofstraße. Verwaltung: Vorstand: Carl Vogel, Detmold. Prokuristen: P. Schmidt, A. Viemeister. Aufsichtsrat: Vors.: Brauerei-Dir. Theodor Heller (Dortmunder Hansa-Brauerei A.-G.), Dortmund; sonst. Mitgl.: General-Dir. Ernst van Bürck, Castrop- Rauxel i. W.; Oberbürgermeister Emil Mangold, Kassel; Justizrat Dr. E. Straus II, München; Bankier Hugo May (in Fa. Hugo May & Co.), Frankfurt a. M. Gründung: 7./1. 1908 mit Wirkung ab 1./12. 1907; eingetr. 20./1. 1908. Firma bis 25./8. 1910: Franz Hartmann Sinalco Akt.-Ges. Zweck: Fabrikmäßige Herstellung u. Vertrieb alkoholfreier Getränke, namentl. der bisher von der Firma Franz Hartmann in Detmold hergestellten Fabrikate dieser Branche, welche unter dem Namen „Sinalco-Seele“, „Sinalco-sSirup' u. ,„Sinalco-Brause in den Handel ge- bracht worden sind, sowie die Herstellung u. der Ver- trieb sonst. hier einschläg. Artikel. In der Detmolder Fabrik wird ausschließlich der Extrakt zur Herstellung des alkoholfreien Getränks „Sinalco“', die sogenannte „ Sinalco-Seele', erzeugt, wäh- rend die Fabrikation des fertigen Getränkes in den Be- trieben der Generalvertreter u. Untervertreter im In- u. Ausland erfolgt. Mit langfristige Verträge auf Abnahme fester Quantitäten der von der Ges. hergestellten ,„Sinalco-Seele“. diesen Vertretern bestehen Die Ges. pflegt ein besonders ausgedehntes Export- geschäft nach den überseeischen Ländern, hauptsäch- lich Südamerika. Die Marke „Sinalco' u. verschiedene andere Warenzeichen u Defensivzeichen sind durch über 300 Eintragungen bei den Patentämtern des In- u. Auslandes geschützt. Die konsumfertigen alkohol- freien Getränke „Sinalco“, . Sinalco-Saft' u. „Sinalco- Heißtrank“' werden von den Generalvertretern der Ges. u. deren Untervertretern im In- u. Ausland auf Grund einer vertraglich festgelegten Organisation vertrieben. Die Beschränkung der Eigenfabrikation auf die „Sinalco- SeeleL' unter Anwendung der modernsten Fabrika- tionsmethoden ermöglicht der Ges., mit einer niedrigen Anzahl von Arbeitern u. Angestellten auszukommen, während die Generalvertreter u. Untervertreter eine Anzahl von mehreren 100 Arbeitern u. Angestellten unterhalten. Besitztum: Die Ges. besitzt in Detmold Grundstücke mit 4500 qm Flächeninhalt, auf denen sich die umfangreichen Fabri- kationsräume u. Kellereien sowie zwei moderne Wohm. häuser befinden (1887 qm bebaute Fläche). Fabrik Kellereien enthalten außer 27 großen Holz-Lagerfässern von 88 000 Litern Rauminhalt sieben nach den neues00h Erfahrungen hergestellte Zementglas-Fässer mit 235 0 Litern Rauminhalt sowie drei ebenfalls aus Zement u. Zlas hergestellte große Maischbottiche von 22 400 Litern Fassungsvermögen, die zur Aufnahme u. Weiterver arbeitung der Früchte dienen.