1282 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. in Elberfeld eingetragen wurde. Hervorzuheben ist die menen Fabrik betrieben wurde. Betriebsstätten in St erfolgreiche Einführung der Alizarin- und Schwefel- Fons bei Lyon und Moskau sind durch den Krieg ver. farben. In der zweiten Hälfte der 8Soer Jahre wurde lorengegangen. die Fabrikation pharmazeutischer Produkte aufgenom- men, die zu großen Erfolgen führte. Zu nennen sind Chemische Fabrik Griesheim Elektron 3 anderen Präparaten Aspirin, Adalin, Frankfurt a. M.: eroin, rotargol, Veronal sowie aus der neuesten 0 „ Zeit insbesondere Bayer 205, das Mittel gegen die % Ea- Schlafkrankheit. Die Entwicklung führte u. a. auch Jahre 1856 Kfürte Akti er im zu erfolgreicher Betätigung auf dem Gebiet der Photo- Aake Sesfündefen Erankfüfter Eln??? „ 8 für landwirtschaftlich-chemische Fabrikate und wurde graphica. Da das Elberfelder Fabrikgelände eine Aus- am 18. August 1898 mit der Chemischen Fabrik Ee dehnung des Werkes nicht ermöglichte, begann man 1n 1( zur (henischen Pübriß . 3 Ele 1891 mit der Errichtung einer neuen Fabrik in Lever- tron- vereinigt Am 6 . 1905 „ b. Köln a. Rh. Im Mai 1912 wurde der Sitz der nahme der Firma Karl Oehler, Anilinfarbenfabrik irma von Elberfeld nach Leverkusen verlegt. Die Offenbach M. % .. handels- und zollpolitischen Verhältnisse des Auslandes NMnelkk 43 1 bedingten die Errichtung und Beteiligung an auslän- 1f belszlfe dischen chemischen Fabriken wie in Moskau, Flers bei Herstellung von „% Salbete: S01 Roubaix 3 Frankreich, Schoonaerde 1 Belgien, Brom- säure und Soda, sowie der Herstellung von Ausgangs- borough in England (gemeinsam mit Ludwigshafen u. erzeugnissen der Farbenfabrikation. Hauptproduks Berlin) und in Nordamerika. waren Mineralsäuren, Aetzalkalien, Chlor, Chlorpro- Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, R Pottasche, % Phosphor, EKeichtmetalle, Höchst a. M.: errolegierungen. Die Ein ührung der Elektrolyse in die deutsche chemische Großindustrie brachte in den Die Gesellschaft blickt in ihren Anfängen zurück Jahren 1894/95 die Errichtung von Anlagen zur elek auf die Gründung einer kleinen Anilinfarbenfabrik, die trolytischen Zersetzung von Kochsalz u. Chlorkalium, in Höchst a. M. im Jahre 1862 durch die Chemiker an erster Stelle in Bitterfeld, unter Ausnützung der Dr. Eugen Lucius, Dr. Wilhelm Meister und den mitteldeutschen Braunkohlenvorkommen. In den Jahren Kaufmann L. A. Müller unter dem Namen ,Meister 1903/04 wurde das autogene Schweiß-Schneidverfahren Lucius & Co.' errichtet wurde. An die Stelle von ausgebildet. Im Zusammenhang damit errichtete man L. A. Müller trat sehr bald als Teilhaber Dr. A. nach und nach in allen Teilen Deutschlands Werke zur Brüning. Der Firmenname erfuhr dadurch ent- Herstellung von Sauerstoff und Wasserstoff. sprechende Abänderung. Am 28. Dezember 1879 er- folgte die Umwandlung der offenen Handelsgesellschaft Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter Meer, Meister Lucius & Brüning in eine Aktiengesellschaft Uerdingen/Niederrhein: „Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning''. Die Firma nahm sehr schnell einen großen Aufstieg durch Aufnahme und Ausdehnung der Fabrikation der künst- lichen Teerfarbstoffe, insbesondere der Alizarinfarb- stoffe und des künstlichen Indigos. In den Sber Jahren erschloß sie sich als neues Arbeitsgebiet die Herstel- lung pharmazeutischer Präparate. Ausgangspunkt war die Erfindung von Knorrs Antipyrin. Besondere Aus- gestaltung erlangte das Gebiet der Heilsera. Hier sind Diphtherie-Heilserum, Novocain, Insulin und vor allem Salvarsan besonders zu nennen. Auch die Farbwerke wurden durch zollpolitische und patentrechtliche Maß- nahmen des Auslandes dazu geführt, Produktions- und Verkaufsstätten in fremden Ländern zu errichten, 80 im Jahre 1878 in Moskau, 1881 in Creil bei Paris und 1908 in Ellesmereport in England, die allerdings sämt- lich im Krieg dem Stammhaus wieder verlorengingen. Außerdem wurde anläßlich der Erfindung des künst- lichen Indigos in Gersthofen bei Augsburg eine Zweig- fabrik zur Herstellung der Indigo-Produkte errichtet. Anfangs Sept. 1877 gründete E. ter Meer in Uerdin.- gen eine Anilinfarbenfabrik unter dem Namen: Dr. E. ter Meer & Co. (seit 1887: Farbwerk E. ter Meer & Co.). Im Jahre 1896 erfolgte unter dem Namen: Che- mische Fabriken vorm. Weiler ter Meer Aktiengesell- schaft der Zusammenschluß mit der Chemischen Fa- brik J. W. Weiler & Co. in Köln-Ehrenfeld, die 1861 gegründet und 1889 die Form einer Aktiengesellschaft angenommen hatte. Der Sitz der neuen Gesellschaft war Uerdingen, wohin auch später die Kölner Betriebe verlegt wurden. Im Jahre 1900 wurde die im Jahre 1862 gegründete, unter der Firma Küchler & Buff in Kre- feld betriebene Anilinfarbenfabrik erworben. Das im Jahre 1910 errichtete Farbwerk Tourcoing bei Lille in Nordfrankreich ging durch den Krieg verloren. Beginnend mit der Herstellung von Teerfarbstoffen wurde mit wachsender Ausdehnung des Unternehm. auch die Fabrikation von Salpetersäure, Schwefel- und Salzsäure, Sulfat, Zinkweiß und Zinnprodukten, sowie einer Reihe von organischen und anorganischen Pro- Actiengesellschaft für Anilinfabrikation, dukten, die in den verschiedensten Zweigen der chemi- schen Industrie Verwendung finden, aufgenommen. Berlin: Die Gesellschaft wurde am 21. Juni 1873 durch Ver- einigung der Gesellschaft für Anilinfabrikation Dr. C. Durch Fusionsvertrag vom 15./6. 1926 wurden die A. Martius und Dr. Mendelssohn-Bartholdy in Rum- Farbwerke Mühlheim vorm. A. Leonhardt & Co. A.0. melsburg bei Berlin mit der Farbenfabrik von Dr. in Mühlheim a. M. unter Ausschluß der Liquidationvn Jordan in Treptow gegründet. Gegenstand des Unter- als Ganzes übernommen. Gegen nom. 3000 RM Mühl- nehmens war die Fabrikation von chemischen Produk- heim Aktien wurden nom. 2000 RM Stammaktien der ten aller Art, namentlich auch die Herstellung von I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft mit Dividen- Zwischenprodukten der Teerfarbenfabrikation und von denberechtigung ab 1. Januar 1925 gewährt. Die Farb- Anilin-, Azo- und Schwefelfarbstoffen. Daneben wurde werke Müblheim vorm. A. Leonhardt & Co. gehen die Fabrikation pharmazeutischer Artikel betrieben. zurück auf die im Jahre 1879 von Samuel A. Leom— Fabrikationsstätten waren die Fabriken in Treptow, hardt in Mühlheim a. M. gegründete Firma A. Leon. Rummelsburg, 1896 erweitert durch Verlegung eines hardt. Zweck des Unternehmens waren Fabrikation Teiles der Farbenfabrik nach Wolfen bei Bitterfeld. und Verkauf von Farbstoffen, insbesondere a Der Farbenfabrik Wolfen wurden gleichzeitig eigene farbstoffen. Im Jahre 1893 trat Herr Charles L. Hal- Kohlenfelder angegliedert. Besondere Bedeutung er- garten als Gesellschafter in die Firma ein, zwei langte die Firma durch die Aufnahme der Fabrikation später wurde die Gesellschaft in eine Aktiengesel“ PpPhotographischer Artikel, die im Jahre 1909 zur Er- schaft unter der Firma „Farbwerk Mühlheim vorf. richtung einer Filmfabrik in Wolfen bei Bitterfeld A. Leonhardt & Co.“ umgewandelt. Anfang 1916 310 führte. In den letzten Jahren vor der Fusion begann die Aktienmehrheit in den Besitz der Leopold Casselll die Firma auch die Fabrikation von Kunstseide in & Co., G. m. b. H., Frankf. a. M., über. 192 großem Umfang aufzunehmen. Als weiteres Arbeits- In der Generalversammlung vom 1. 6 gebiet schloß sich die Firma endlich die Herstellung wurde beschlossen, das Vermögen der Köln-Rot von Riechstoffen an, die in der von der Firma Del- Aktiengesellschaft unter Ausschluß der Liquidafi vendahl & Küntzel, Werder an der Havel, übernom- mit Wirkung vom 1. Januar 1926 ab auf die