1364 Noten-, Kredit- und Hypothekenbanken. Dresdner Bank, und zwar gegen Gewährung von Aktien der Dresdner Bank im Verhältnis von 5: 2 und gegen eine Vergütung von 8 RM in bar pro nom. 100 RM Aktien des Rathenower Bankvereins Aktiengesell- schaft. Ferner erfolgte 1930 die Uebernahme des Bran- denburger Bank-Vereins. — 1931 übernahm die Ges. von der Deutschen Orientbank A.-G. deren ägyptische Filialen in Kairo und Alexandrien. Ebenso wie den anderen Banken, sind auch der Dresdner Bank in der ersten Hälfte des Jahres 1931 durch die sich ständig steigernden Kreditkündigungen große Summen entzogen worden, und die Ges. sah sich deshalb veranlaßt, um ihren Kunden die größte bank- mäßige Sicherheit zu gewährleisten, mit der Reichs- regierung ein Abkommen zu treffen, wonach dem In- stitut neues Kapital in Höhe von 300 000 000 RM zur Verfügung gestellt wurde. Im Zuge der allgemeinen, durch die Krise im deutschen Bankwesen notwendig gewordenen Bereinigung wurde auch für die Dresdner Bank ein Rekonstruktionsplan im Einvernehmen mit der Reichsregierung aufgestellt, der in der G.-V. vom 24./3. 1932 zur Annahme gelangte. Danach zog die Bank die im eigenen Besitz befindlichen Aktien im Betrage von nom. 33 333 000 RM ein, während die ver- bleibenden 66 667 000 RM St.-Akt. im Verhältnis von 10: 3 auf 20 000 100 RM und die Vorz.-Akt. von 300 000 000 RM im Wege der Einziehung und Umwand- lung in St.-Akt. auf 199 999 900 RM herabgesetzt wur- den, was ein Gesamtkapital von 220 000 000 RM ergab. Der R.-F. von bisher 34 000 000 RM verminderte sich auf 30 000 000 RM. Die eigenen Mittel betrugen sonach 250 000 000 RM. Gleichzeitig fand die Verschmelzung des Instituts mit der Darmstädter und Nationalbank K. a. A. in der Weise statt, daß die letztere im Wege der Fusion unter Ausschluß der Liqu. auf die Dresdner Bank überging. Die Fusion erfolgte mit der Maß- gabe, daß von der Darmstädter und Nationalbank zu- nächst nominell 35 000 000 RM Aktien eingezogen wurden, während das Restkapital von 25 000 000 RM im Verhältnis von 10: 3 in neue Dresdner Bank-Aktien umgetauscht wurde. Die hierfür erforderlichen nom. 7 500 000 RM Dresdner Bank-Aktien stellte das Reich ohne Entgelt zur Verfügung. Ferner wurde vom Reich der Darm- städter und Nationalbank zur Abdeckung entstandener –Verluste und zum Ausgleich eingetretener Wertminde- rungen ein Betrag von 115 000 000 RM in 6 % Schatz- anweisungen überlassen. Für das vereinigte Institut standen an Buchgewinnen nach Absetzung der eigenen Aktien vom Kapital zur Verfügung aus der Einziehung von Vorz.-Akt. 100 000 100 RM, der Zusammenlegung: 1. von St.-Akt. der Dresdner Bank 46 666 900 RM, 2. von Aktien der Darmstädter und Nationalbank 17 500 000 RM; offenen Reserven: 1. der Dresdner Bank 4 000 000 RM. 2. der Darmstädter und Nationalbank 60 000 000 RM; Bereitstellung von Aktien im Besitze des Reiches 7 500 000 RM. Aus diesen Buchgewinnen ergab sich, abgesehen von dem Nennbetrag der einzuziehenden Dresdner und Danatbank-Aktien in Höhe von 68 333 000 RM, eine für Abschreibungen zur Verfügung stehende Summe von 235 667 000 RM, welche sich durch Verwendung des im Jahre 1931 erzielten Betriebsgewinnes um 17 483 921.47 RM erhöhte. Ferner wurden 85 000 000 RM in ver- zinslichen Schatzanweisungen den vereinigten Insti- tuten vom Reich überwiesen und zu weiteren Abschrei- bungen und Reservestellungen verwendet. Ueber- dies verkaufte das Reich an die Deutsche Golddiskont- bank von seinen Aktien nom. 48 000 000 RM gegen 50 000 000 RM in bar, welche an die Dresdner Bank abgeführt wurden. Endlich wurden für Personal- abfindungen 20 000 000 RM und als eine Reserve für prozessuale Ansprüche 10 000 000 RM bereitgestellt. Von den in Form von Schatzanweisungen zur Ver- fügung gestellten Beträgen sind 85 000 000 RM zu til- gen, und zwar werden zunächst 15 % des Reingewinnes zur Tilgung verwendet, der Rest im Ausmaß von 8 % auf das Kapital zur Verfügung der Generalversamm- lung gestellt u. der darüber hinausgehende Reingewinn zu 60 % zur weiteren Tilgung benutzt. Im Geschäftsjahr 1932 kommanditarische Beteiligung an den Firmen Wilhelm Ahlmann, Kiel, und S. J. Werthauer jr. Nachfolger, Kassel, sowie aus Ersparnis- gründen Vereinigung des Betriebes der Spar- und Kreditanstalt für deutsche Beamte u. Angestellte A.-G. Berlin, mit dem eigenen Betriebe. Die Kommanditges, Flemming & Co., Magdeburg, wurde mit allen Aktiven und Passiven auf die Filiale Magdeburg übertragen. – Lt. G.-V. vom 16./3. 1933 wurde die Deutsche Orient- bank A.-G. im Wege der Fusion auf die Dresdner Bank übergeleitet. Zweck: Betrieb von Bank- und Finanzgeschäften aller Art. Insbesondere gehört die Fürsorge für die bankgeschäft- lichen Bedürfnisse der deutschen Erwerbs- und Wirt- schaftsgenossenschaften zu den Aufgaben der Ges. Die Ges. kann die zu ihrem Geschäftsbetrieb erforderlichen Immobilien und Einrichtungen erwerben und sich in jeder zulässigen Form an anderen Unternehmungen gleicher oder ähnlicher Art im In- und Ausland be- teiligen, solche Unternehmungen erwerben u. errichten. Hauptniederlassungen in Berlin u. Dresden, Niederlassungen: Aachen, Allenstein, Alten. burg (Thüring), Altona (Elbe), Aschaffenburg, Augs- burg, Bamberg, Bautzen, Beckum, (Westf.), Bergedorf, Beuthen (Oberschl.), Bielefelde, Bingen (Rheim), Bischofswerda (Sa.), Blumenthal (Hann.), Bochum, Bonn, Brandenburg (Havel), Braunschweig, Bremen, Bremerhaven, Breslau, Brieg (Bez. Breslau), Bünde (Westf.), Bunzlau, Cannstatt, Celle, Chemnitz, Cott- bus, Darmstadt (als Darmstädter und Nationalbank, Filiale der Dresdner Bank), Döbeln, Dortmund, Duis- burg, Duisburg-Ruhrort, Düsseldorf, Eisenach, Elbing, Erfurt, Essen, Feuerbach (Württ.), Forst (Lausitz), Frankfurt (Main), Frankfurt (Oder), Freiburg (Breis- gau), Fulda, Fürstenwalde (Spree), Fürth (Bayern), Gelnhausen, Gelsenkirchen, Gera, Gießen, Glatz, Glei- witz, Glogau, Göppingen, Görlitz, Greiz, Grünberg (Schles.) Guben, Gütersloh, Hagen (Westf.), Halber- stadt, Halle (Saale), Hamburg, Hanau, Hannover, Hann.-Münden, Harburg-Wilhelmsburg, Heidelberg, Heilbronn (Neckar), Hemelingen, Herne, Hirschberg (Riesengeb.), Höchst, Hof (Bayern), Hohenstein-Ernst- thal, Homburg v. d. H. (Bad), Insterburg, Iserlohn, Kai- serslautern, Karlsruhe (Baden), Kassel, Kehl, Koblenz, Köln, Königsberg (Pr.), Kötzschenbroda, Krefeld, Kreuz- nach (Bad), Landsberg (Warthe), Leipzig, Liegnitz, Limbach (Sachsen), Lübbecke (Westf.), Lübeck, Lud- wigshafen (Rhein), Lünen (Westf.), Lyck, Magdeburg. Mainz, Mannheim, Marburg (Lahn), Marienburg (West- breußen), Meißen, Minden (Westf.), Mülheim (Ruhr), München, M.-Gladbach, Münster (Westf.), Nauheim (Bad), Neumünster, Neustadt (Haardt), Neuß, Neuwied. Nürnberg, Oeynhausen (Bad), OÖffenbach (Main), Offen- burg (Baden), Oppeln, Osnabrück, Osterode (OÖOstpr.), Pforzheim, Pirmasens, Plauen (Vogtland), Potsdam, Guedlinburg, Radebeul-Oberlößnitz, Rastenburg (Öst- preußen), Rathenow, Ratibor, Regensburg, Remscheid. Reutlingen, Rheydt, Rinteln, Roßwein, Ruhla, Schneide- mühl, Schweinfurt, Schwiebus, Senftenberg (N.-Lau- sitz), Sorau (N.-Lausitz), Spandau, Spremberg (N.-Lau- sitz), Stettin, Stuttgart, Tegernsee, Tilsit, Fier, Uer- dingen (Niederrhein), Ulm (Donau), Vegesack, Vlotho, Wandsbek, Wesermünde-Geestemünde, Wesermünde- Lehe, Wiesbaden, Wiesbaden-Biebrich, Witten, Witt- lich, Wuppertal-Barmen, Wuppertal-Elberfeld. Würz- burg, Zittau, Zwickau (Sachs.). Außerdem im- Aus- land: Alerxandrien, Danzig, Danzig-Langfuhr, Kairo, Istanbul, Izmir, Kattowitz, Königshütte. Depositenkassen: In Berlin: 84; in Dresden und weiteren Plätzen des Reiches: 100. Genossenschaftsabteilungen in Berlin und Frankfurt a. M. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: meistens im März (1933 am 1./7.), spät. im Juni; je 100 RM = 1 St. Verteilung des Reingewinns: Von dem sich aus der Bilanz nach Vornahme sämtlicher Abschreib, u. Rückstellungen ergebenden Ueberschuß der Aktiven über die Passiven werden unter Berücksichtigung der an das Reich zu erstattenden Beträge (s. unten) 5 %