1404 Noten-, Kredit- und Hypothekenbanken. briefe haftet außer den den Schiffspfandbriefgläubi- gern verpfändeten Darlehensforderungen, Wertpapieren und Geldern die Bank mit ihrem ganzen übrigen Ver- mögen. Der Gesamtbetrag der ausgegebenen Schiffs- pfandbriefe ist gemäß § 1 des Hamburgischen Gesetzes v. 30./1. 1918, betr. Sicherung der Ansprüche aus Schuldverschreibungen von Schiffsbeleihungsbanken, in das Schiffsschuldbuch einzutragen, dessen Führung von der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe dem Schiffsregisteramt zu Hamburg übertragen wor- den ist. Durch die Eintragung in das Schiffsschuld- buch wird den Inhabern der Schiffspfandbriefe für den Fall des Konkurses der Bank ein Vorrecht vor den nicht bevorrechtigten Konkursgläubigern, deren For- derungen nach der Eintragung entstehen, gewährt. Die Darlehnsforderungen gegen Schiffspfandrechte betrugen Ende 1927–1932: 2 208 546, 3 427 908, 4 253 876, 4 766 909, 4 814 183, 4 821 572 RM. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: 1933 am 24./5. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F.; etwaige weitere Rückl.: 4 % Div.; 10 % Tant. an A.-R.; Rest weitere Div. Zahlstellen: Hamburg, Berlin und Magdeburg: Commerz- u. Privat-Bank; Hamburg: Vereinsbank, M. M. Warburg & Co.; Oldenburg: Oldenburg. Landes- bank; Köln: J. H. Stein; Frankfurt a. M.: J. Drey- fus & Co. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 000 000 RM in 750 Inh.-Akt. zu 20 und 985 Nam.-Akt. zu 1000 RM. Urspr. A.-K. 10 000 000 M. Das A.-K. wurde lt. G.-V. v. 28./4. 1921 um 5 000 000 M erhöht, begeben zu 100 %, eingez. mit 25 %. – Lt. G.-V. v. 2./2. 1925 Umstell. des A.-K. von 15 000 000 M auf 15 000 RM durch Zusammen- legung der Aktienzahl 20: 1 u. Denomination dieser 750 Akt. auf 20 RM je Stück. – Die G.-V. v. 10./12. 1926 be- schloß Erhöhung des A.-K. um 985 000 RM in 985 Nam.- AkKt. zu 006 RM. div ber ab %. 927. Die neuen Aktien, auf die zunächst 25 % eingezahlt sind, wurden unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktio- nhäre von dem der Ges. nahestehenden Bankenkonsortium unter Führung der Commerz- u. Privat-Bank unter Hinzu- tritt der Oldenburg. Regierung zum Kurse von 104½ % übernommen. Die Kap.-Erhöh. war nach Mitteilung der Verwaltung nötig, um an der Verteilung der vom Reich zur Unterstützung der Binnenschiffahrt zur Verfügung ge- stellten Mittel, die durch die drei deutschen Schiffs- beleihungsbanken der Binnenschiffahrt zufließen, teilzu- nehmen. Auf Grund der Erhöh. wurde der Ges. zunächst ein Betrag von 1 000 000 RM vom Reich zur Verfügung gestellt. Schiffspfandbriefe alter Währung: Ab 15./11. 1931 erfolgte die Barablösung der Schiffspfandbriefe alter Währung, und zwar mit 17,60 RM für je 1000 PM der Ausgabe 1 von 1919 und mit 10,50 RM für je 1000 PM der Ausgabe II von 1920. Zahlstellen wie für Div. Unverzinsliche Gold-Schiffspfandbriefe: Die Deut- sche Schiffsbeleihungs-Bank A.-G. ist gemeinsam mit den beiden anderen Deutschen Schiffshypotheken- banken, der Deutschen Schiffspfandbriefbank A.-G., Berlin, und der Deutschen Schiffspfandbriefbank A.-G., Duisburg, vom Deutschen Reich, vertreten durch das Reichsverkehrsministerium, beauftragt worden, die vom Reich in die Wege geleitete Kreditaktion für die Bin- nenschiffahrt durchzuführen. Die Kreditaktion für die Binnenschiffahrt bezweckt die Gewährung billiger, mit 6 % p. a. verzinslicher Darlehen an die Binnenschiff- fahrt. Die Gewährung der Darlehen ist an bestimmte Bedingungen gebunden, durch die zugleich der deut- schen Schiffsbauindustrie und den damit im Zusam- menhang stehenden Industrien Beschäftigungsméglich- keiten geboten werden. Diese Bedingungen sind in einem besonderen, zwischen dem Deutscehen Reich und der Deutschen Schiffsbeleihungs-Bank A.-G. geschlosse- nen Vertrage einzeln niedergelegt. Zum Zwecke der Zinsverbilligung hat sich das Deutsche Reich bereit erklärt, im gleichen Betrage, wie die Bank 8 % Gold- Schiffspfandbriefe in Umlauf bringt, unverzinsliche Gold-Schiffspfandbriefe bis zum Höchstbetrage von 2 000 000 GM zu übernehmen, die bezüglich der Rück zahlungsbedingungen genau wie die 8 % Gold-Schiffs- pfandbriefe der Ausg. 3 und Ausg. 4 (s. unten) ge- stellt sind. 8 % Gold-Schiffspfandbriefe Ausg. 3: 1 000 000 GM in Stücken zu 1000 GM. Zs. 1./4. u. 1./10. Rückzahl. bis spätestens 1./4. 1946. Tilgung durch Rückkauf je.- derzeit zulässig. Kündigung und Ausl. bis 31./3. 1932 ausgeschlossen. – Zahlst. wie für Div. – Kurs ult. 1930–1932: 92.50, 89*, 86 %. Eingeführt in Hamburg im Juli 1930. 8 % Gold-Schiffspfandbriefe Ausg. 4: 1 000 000 GM in Stücken zu 500 und 1000 GM. Zs. 1./4. u. 1./10, Rückzahlung bis spätestens 1./10. 1946. Tilgung durch Rückkauf jederzeit zulässig. Kündigung und Aus- lösung bis 30./9. 1932 ausgeschlossen. – Zahlst. wie für Div. – Kurs ult. 1930–1932: 92.50, 89*, 86 %, Eingeführt in Hamburg im Juli 1930. Umlauf an Gold-Schiffspfandbriefen am 31./12. 1932; 6 % (früh. 8 %) Goldschiffspfandbr. 1 869 000 GM. unverzinsl. Goldschiffspfandbr. 2 144 000 GM; insgesamt 4 013 000 gegen durch Schiffspfandrechte sichergestellte Darlehnsforderungen v. 4 132 162 RM sowie Bardeckung von 87 000 RM. Kurs: Die Aktien werden nicht notiert. Dividenden 1927–1932: 6, 8, 10, 10, 6, 6 7, Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Verpflich- tung der Aktionäre 738 750, Wertpapiere 7800, Dar- lehnsforderungen (davon 4 132 162 RM den Gold-Schiffs- pfandbriefgläubigern verpfändet) 4 821 572, Debitoren 227 004, Kasse 1176, Bankguthaben 280 789. – Passiva: A.-K. 1 000 000, gesetzlicher Reservefonds 150 000, Wert- berichtigungsposten 135 000, Rückstellungen 48 000, Gold-Schiffspfandbriefe unverzinsliche 2 144 000, do. 6% (8 %) 1 869 000, Kreditoren 501 138, Posten der Recb. nungsabgrenzung (vorgetrag. Darlehnsprovis. u. Pfand.- briefzinsen) 133 190, Gewinn (Vortrag aus 1931 26 877, Gewinn 1932 69 886) 96 763 RM. Sa. 6 077 091 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 43 347, allgemeine Unkosten 11 382, Be- sitzsteuern 19 628, soziale Lasten 688, Zinsen auf Gold- Schiffspfandbriefe 149 340, Gewinn 96 763 (davon Div. 15 675, zum R.-F. II 50 000, an A.-R. 3631, Vortrag 27 457). – Kredit: Gewinnvortrag aus 1931 26 876, Zinsen auf Darlehen 258 598, Provisionen auf Darlehen 35 674 RM. Sa. 321 148 RM. Die Gesamtbezüge des Vorstandes betrugen im Be- richtsjahr 31 600 RM, diejenigen des A.-R. 3567 RM. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Der vorliegende Be- richt erstreckt sich wiederum über eine Periode, in der das Wirtschaftsleben auf allen Gebieten schwer zu kämpfen hatte, ohne daß dieser Kampf für die Wirt- schaft eine Aenderung gezeitigt hätte. Sowohl im eige- nen Lande als auch international dauerte der wirt schaftliche Schrumpfungsprozeß an, zollpolitische Maß- nahmen sowie Beschränkungen im internationalen Zal. lungsverkehr taten ein übriges, um der Wirtschaft das Leben zu erschweren. Es bedarf keiner weiteren Er- örterung, daß unter einem solchen Zustande ein Wirt schaftszweig besonders leiden mußte, der, wie die Schiffahrt, ausschließlich auf den Güteraustausch am. gewiesen ist. Nachdem die Verhältnisse in der deuf- schen Binnenschiffahrt sich katastrophal zugespitzt hatten, griff die Reichsregierung mit den bekannten Maßznahmen zur Kartellierung ein und hat dadurch zweifellos erreicht, daß der Konkurrenzkampf der an der Binnenschiffahrt Beteiligten in normale Bahnen gé- lenkt wurde. Selbstverständlich konnte es bei solchen Zwangsmaßnahmen nicht ausbleiben, daß sich gewisse Unzuträglichkeiten herausstellten. Auf dem Wege von Verhandlungen, die neuerdings an maßgebender Stelle wieder aufgenommen worden sind, ist jedoch zu e- warten, daß diese anfänglichen Ungleichheiten beseitigt werden.