Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Erdöl-, Torf- und Graphitgewinnung, Walzwerke, Gießereien mit Hochöfen. Actien-Gesellschaft für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen. Sitz in Aachen. (Börsenname: Stolberger Zinkhütten.) Verwaltung: Vorstand: Bergassessor a. D. Otto Kalthoff, Fritz Kanoffsky, beide in Aachen. Prokuristen: Staatsanwalt a. D. Dr. jur. Herm. Falk, Kaufm. Matthias Roeb, Dir. Theodor Siepmann, Handlungsbevollmächtigter Wilh. Endres, Aachen. Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Dir. Rudolf Stahl, Eis- leben; Stellv.: Dr. h. c. Richard Merton, Frankf. a. M.; sonst. Mitgl.: Professor Dr. jur. Hugo Cadenbach, Aachen; Bank-Dir. Dr. Max Dörner, Köln; Richard Edel, Köln; Gen.-Dir. Dr. e. h. Carl Grosse, Köln; Berg- assessor a. D. Dr. Paul Heimann, Berlin; Bank-Dir. Generalkonsul Friedrich Herbst, Köln; Bankier Fried- rich Karl Freiherr von Oppenheim, Köln; Geh. Bergrat Curt Pasel, Berlin; Gen.-Dir. Konsul Albert Schiffers, Aachen; Generalkonsul Dr. Ernst v. Schoen, Leipzig; Berghauptmann a. D. Heinrich Vogel, Bonn; Konsul Dr. h. c. Heinrich von Stein, Köln; Otto Wolff, Köln. Entwicklung: Konz. v. 31./12. 1845; eingetr. ins Handelsregister 1862. – Die Ges. hat sich 1854/55 nach Verschmelzung mit dem „Rhein.-Westf. Bergwerks-Verein“' neugestal- tet. – Durch die Vereinig. mit der Ges. des Emser Blei- u. Silberwerks im Jahre 1909 erwarb Stolberg die Erzgruben Merkur u. Bergmannstrost sowie Rosenberg im Bez. Ems nebst Aufbereitungsanstalten, Konzessions- feldern, Blei- u. Silberschmelzhütte, elektr. Kraft- zentrale. – G.-V. vom 20./5. 1922 genehmigte eine Interessengemeinschaft mit der Rhein.-Nassauischen Bergw.- u. Hütten-A.-G. Durch ein neues Abkommen vom 25./8. 1922 hat die Stolberger Ges. die Bewirt- schaftung u. Ausnutzung der der Rhein-Nassau-Ges. gehörigen Betriebe im eigenen Namen u. für eigene Rechnung übernommen. –—– G.-V. vom 24./6. 1926 be- schloß Fusion mit Rhein-Nassau mit Wirk. ab 1./1. 1926 durch Aktienumtausch im Verhältnis 3:2 mit Bar- vergütung von 65 RM für verbleibende Spitze von 100 RM (3 Rhein-Nassau von je 100 RM = 2 Stolberger Zink-St.-A. von je 100 RM, 3 Rhein-Nassau-Aktien von je 500 RM = 10 Stolberger Zink-St.-A. von je 100 RM mit Div. ab 1./1. 1926). Zwecks Durchführung des Ver- trages Kap.-Erhöhung um 2 221 600. Die gleiche G.-V. ermächtigte den Vorstand zum eventl. Abschluß von Fusionsverträgen mit den Gewerkschaften Vereinigte Bastenberg & Dörnberg u. Rosenberg, wobei eine Kap.- Erhöhung ausgeschlossen sein soll, Der Konzern der Ges. bestand Anfang 1926 aus folgenden Unternehm:: Gew. Diepenlinchen, Stolberg Rhld.; Gew. Vereinigte Bastenberg u. Dörnberg, Ramsbeck i. W.; Gew. Mercur, Bad Ems; Gew. Rosenberg, Braubach a. Rh.; Gew. Bliesenbach, Engelskirchen; St. Heinrichshütte G. m. b. H., Stolberg Rhld.; Schwefelsäurefabrik Münsterbusch G. m. b. H., Stolberg Rhld.; Zinkwalzwerk Münsterbusch G. m. b. H., Stolberg Rhld.; Bleihütte Ems G. m. b. H., Bad Ems; Verwertungs-Ges. m. b. H., Dortmund; Keramik G. m. b. H., Dortmund. 1926 wurde ein Teil der Tochter- ges. als selbständige Ges. aufgelöst u. mit der Hauptges. vereinigt. – 1927 Stillegung der Galmei- u. Zinkblende- grube Ernst bei Wiesloch. – 1928 Stillegung der Grube Rosenberg bei Braubach a. Rh., der Grube Bliesenbach. – 1930 Stillegung der Grube Holzappel (1932 teilweise wieder in Betrieb genommen). –— 1931 Schließung der Gruben Vereinigte Bastenberg u. Dörnberg in Rams. beck (Produktion wurde Anfang 1933 wieder aufgenom- men), der Zinkhütte Birkengang und der Rösthütte und Schwefelsäurefabrik Nievenheim bei Neuß. Die Entwicklung des Unternehmens in den ersten Monaten des Jahres 1932 hatte den Aufsichtsrat ver- anlaßt, anläßlich der Genehmigung des Abschlusses für das Jahr 1931 (G.-V. v. 31./5. 1932) zu erklären, daß die Betriebe der Ges. zum Erliegen kommen müßten, wem nicht baldigst ein ausreichender Zollschutz für die Haupterzeugnisse der Ges. eingeführt würde. Leider war dieses Ziel bisher nicht zu erreichen, obgleich die Ges. sich mit den übrigen Zinkerzeugern unter Wah- rung der Verbraucherinteressen nachdrücklichst dafür eingesetzt hat. Die Reichsregierung hielt Zölle nicht für durchführbar, sondern verwies die Ges. auf den Weg der Subvention, die sie mit Wirkung ab 1. Juli 1932 in Anspruch genommen hat. Das Abkommen mit dem Reich sieht eine Hilfe lediglich für den Bergbau vor, während die Hüttenbetriebe auf sich selbst gestellt bleiben. Bei den Gruben ist die Reichshilfe so be- messen, daß der Unterschied zwischen den Selbstkosten und Erlösen überbrückt wird. In den Beträgen sind die Abschreibungen für die Grubenanlagen nicht mit— enthalten. Um den in den letzten Jahren zurückgeblie- benen Ausbau der Gruben samt Aus- und Vorrichtung nachzuholen, erhält die Ges. Zuschläge für jede Tonne gefördertes Erz. Als Gegenleistung für die Reichshilfe hat die Ges. dem Reich eine prozentuale Gewinnbeteili. gung eingeräumt. Beträge, die innerhalb von 15:Jahren nach Aufhören der Reichshilfe in dieser Form nicht getilgt sind, werden als verlorene Zuschüsse angesehen. Die für die Zinslasten gewährten Zuschüsse sind unter allen Umständen rückzahlbar und mit 2 % über Reichs- banksatz zu verzinsen. Zweck: Gewinnung von Blei-, Zink-, Kupfer- u. Eisenerzen u. anderen Mineralien; die Darstellung von Zink, Blei, Silber und anderen Metallen, die Weiterverarbeitung dieser Metalle sowie die Darstellung von chemischen Erzeugnissen; den Vertrieb u. den Handel mit solchen Erzeugnissen; den An- u. Verkauf, die Pachtung u. Verpachtung von Gruben, Hütten u. sonst. Betrieben u. Anlagen, die sich auf die Herstellung dieser Er- zeugnisse beziehen, die Beteiligung an Unternehmungen der vorgenannten Art. Besitztum: I. Bergwerke. Blei- und Zinkerzgruben Ver- einigte Bastenberg u. Dörnberg bei Ramsbeck in West- falen. Stollenbetrieb. Die Aufbereitungsanlage hat eine Stundenleistung von 30–32 t Roherz. Neben den üb- lichen Werkstätten sind eine Gießerei, eine Sägemühle und eine Wasserturbinenanlage vorhanden. –— Blei- u. Zinkerzgrube Rosenberg b. Braubach a. Rh. (liegt z. Zt. still), gewinnt Blei-, Zink- und Kupfererz und Spat- eisenstein. Stollen- und Tiefbaubetrieb mit 1 Schacht.